Nun, sobald Gezeitenkräfte wirken, hat man natürlich auch die gebundene Rotation und die Probleme, die sich damit ergeben. Etwa, dass der Tag/Nachtzyklus so lang wie der Umlauf um den Planeten wird. Lange T/N-Zyklen können aber die dünne Atmosphäre bzw. das Klima destabilisieren, wenn es in der Nacht so kalt wird, dass die Atmosphäre ausfriert bzw. tagsüber die Ozeane zu verdampfen beginnen.
dann kann der CO2 Kreislauf auch durch Ozeane übernommen werden
Wie stellst du dir das vor? Wasser kann helfen, CO2 in Form von Kalk zu binden. Aber dann ist es weg, gebunden, und kommt nicht mehr zurück. Ein Wasserozean könnte - genügend Ionen aus der Erosion vorausgesetzt - eine ganze CO2-Atmosphäre ausfällen. Da der Ozean umso mehr CO2 lösen kann, je kälter das Klima ist, beschleunigt sich das ganze sogar.
Oder kann durch die Gezeitenkräfte eines Muttergasriesen eine ähnliche Plattentektonik entstehen, welche das CO2 absorbiert?
Das könnte ein Weg sein, aber ich weiss nicht, ob das funktioniert. Von den durch Gezeitenkräfte geheizten Monden im Sonnensystem zeigt keiner Plattentektonik.
Ein weiteres Problem ist natürlich der Aufenthalt des Mondes in den Strahlungsgürteln des Gasriesen. Diese können die Atmosphäre auch erodieren, wesentlich schneller als der Sonnenwind. Io, Europa und Ganymed sind alle innerhalb der Strahlungsgürtel des Jupiters. Kallisto ist draussen, hat aber eine Rotationszeit von 16 Tagen und wird durch Gezeitenkräfte kaum geheizt.
Ich gehe einfach mal davon aus, dass kleiner Welten weniger Zeit benötigen einen stabilen Zustand zu erreichen, welcher Leben ermöglichen könnte.
Ich glaube nicht, dass man davon ausgehen kann.