Interstellare Planeten - zahlreicher als Sterne?

sirius3100

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Nein diese Schätzung wurde aufgrund der primordialen Nukleosynthese kurz nach dem Urknall gemacht. Woher sollen die schwereren Elemente denn bitte kommen? Das einzige was schwerere Elemente in größeren Mengen produziert sind Sterne am Ende ihrer "Lebensdauer", und dafür hatten die einfach nicht genug Zeit.

Alleine wenn man sich die Elementzusammensetzung unseres Sonnensystems anschaut, merkt man schon dass die Werte nicht unrealistisch sind. Jupiter, Saturn, Neptun und die Sonne haben alle etwa 99% Anteil an Wasserstoff und Helium.
Die restlichen Körper haben weniger davon weil ihre Schwerkraft nicht ausreicht um die Gase stark genug zu binden.
 

Bynaus

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Bynaus schrieb:
Jeder Ball aus Wasserstoff, der schwerer als etwa 78 Jupitermassen (0.08 Sonnenmassen) ist, muss fusionieren - und damit leuchten.

worlov schrieb:
Aber sie leuchten doch nicht.

Sind Jupiter und Saturn denn schwerer als 78 Jupitermassen?!?

Diese Schätzung wurde ohne Berücksichtigung Dunkler Materie, die aus Gestein und Wasser (Eis) besteht, gemacht.

Dunkle Materie besteht nicht aus Atomen, sonst wäre das Universum anders zusammengesetzt (primordiale Nukleosynthese). Wie oben schon zigmal erwähnt (aber bisher von dir konsequent ignoriert) kann die DM auch nicht aus planetengrossen, kompakten Objekten bestehen, weil sie sich sonst durch eine entsprechende Anzahl an Gravitationslinsen-Ereignissen bemerkbar gemacht hätte (MACHO-Experiment).

Ich fordere dich jetzt ganz direkt auf, dich endlich mit den Beobachtungen auseinander zu setzen statt hier mehr und mehr deine Privattheorie zu propagieren - dafür ist nämlich das GdM-Forum da.

sirius3100 schrieb:
Jupiter, Saturn, Neptun und die Sonne haben alle etwa 99% Anteil an Wasserstoff und Helium.

Die 99% von mir waren etwas voreilig, es sind wohl eher rund 98%. Für die Sonne stimmt das auch, aber alle Planeten haben leicht höhere Anteile an schwereren Stoffen, weil sich zuerst Kerne bilden müssen, die die Gashüllen halten können. Jupiter kommt der Sonne punkto Zusammensetzung am nächsten, aber bereits Saturn hat einen Kern aus schwereren Elementen, der etwa 10% seiner Masse ausmacht. Bei Neptun und Uranus macht der Kern 50% der Masse aus. Insofern sind die Planeten keine guten Beispiele für die Dominanz von Wasserstoff und Helium im Universum.

Das ändert natürlich nichts an der generellen Aussage: Die Atome im Universum bestehen zu 98% aus Wasserstoff und Helium, zu 2% aus schwereren Elementen.
 

sirius3100

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Jupiter kommt der Sonne punkto Zusammensetzung am nächsten, aber bereits Saturn hat einen Kern aus schwereren Elementen, der etwa 10% seiner Masse ausmacht. Bei Neptun und Uranus macht der Kern 50% der Masse aus. Insofern sind die Planeten keine guten Beispiele für die Dominanz von Wasserstoff und Helium im Universum.

Sorry, ich war da heute früh nicht gründlich genug: Wollte eigentlich nur Sonne und Jupiter schreiben (so hatte ich das im Kopf), hab dann aber noch schnell bei Wikipedia nachgesehen wie die Anteile sind. Dabei bin ich dann aber in die Atmosphären-Spalte gerutscht und hab deshalb versehentlich auch noch Neptun und Saturn mitgenommen

Ach und könnten 99% und 98% nicht beide korrekt sein? 99% wenns um das Verhältnis der Teilchen-Anzahlen geht und 98% wenns um den Massenanteil geht?
 

worlov

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Nein diese Schätzung wurde aufgrund der primordialen Nukleosynthese kurz nach dem Urknall gemacht.

Und das wurde mehrmals beobachtet und somit experimentell bestätigt… oder…

Woher sollen die schwereren Elemente denn bitte kommen?

So werden die Fakten durch die Theorien verfälscht: Wenn z.B. laut Urknalltheorie keine große Vorkommnisse schwerer Atome geben darf, dann gibt es sie eben nicht.
 

worlov

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Ich fordere dich jetzt ganz direkt auf, dich endlich mit den Beobachtungen auseinander zu setzen

Und Sie müssen endlich Ihren Verstand einschalten und ständig nicht wiederholen, was ohnehin bekannt ist. Anerkannte Theorien haben die Kosmologie in die Sackgasse geführt, sodass sich die Astronomen jetzt fast ausschließlich mit der Geisterjagt beschäftigen.

statt hier mehr und mehr deine Privattheorie zu propagieren - dafür ist nämlich das GdM-Forum da.


http://www.relativity.li/uploads/images/I/I2_8.jpg :rolleyes:
 

mac

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Hallo worlov,

Diese Schätzung wurde ohne Berücksichtigung Dunkler Materie, die aus Gestein und Wasser (Eis) besteht, gemacht.
DM aus Gestein und Eis? Fünf mal mehr Masse in Gestein und Eis, als in Wasserstoff und Helium?

Wie hat das Sonnensystem und mit ihm alle beobachtbaren Sterne und alles beobachtbare Gas es denn dann hingekriegt dieses Verhältnis um einen Faktor, größer bis wesentlich größer 5000 in seiner meßbaren Zusammensetzung zu verfehlen und wieso nur selektiv mit Gestein und Eis ?

Das mußt Du schon erklären können, eigentlich bevor Du hier solche Behauptungen schreibst.

Herzliche Grüße

MAC
 

worlov

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na ja, aber öfter gilt wohl immer noch:

‚Don‘t confuse me with the facts!‘

Von welchen Fakten reden Sie? Die meisten sind doch die Folgen aus den Theorien. Haben Sie den Urknall beobachtet, Temperatur, Druck, Strahlung gemessen? Doch Sie präsentieren rein theoretische Mutmaßungen so, als ob sie wirklich Fakten wären.
 

worlov

Registriertes Mitglied
Hallo worlov,

DM aus Gestein und Eis? Fünf mal mehr Masse in Gestein und Eis, als in Wasserstoff und Helium?

Wie hat das Sonnensystem und mit ihm alle beobachtbaren Sterne und alles beobachtbare Gas es denn dann hingekriegt dieses Verhältnis um einen Faktor, größer bis wesentlich größer 5000 in seiner meßbaren Zusammensetzung zu verfehlen und wieso nur selektiv mit Gestein und Eis ?

Das mußt Du schon erklären können, eigentlich bevor Du hier solche Behauptungen schreibst.

Nun ja, Sie gehen davon aus, dass die Sonne hauptsächlich aus Wasserstoff und Helium besteht. Was Sie aber beobachten können ist nur die Oberfläche der Sonne. Und ich kenne ein physikalisches Gesetz - Archimedes Satz. In einer Flüssgkeit, die sich unter Einfluss der Gravitationskraft befindet, werden leichtere Elemente nach oben verdrängt. Wenn wir z.B. Plastikmüll mit dem Wasser mischen und danach drauf schauen, dann werden wir hinter Plastikmüll kein Wasser sehen. Ähnlich kann es auch mit der Sonne funktionieren.
 

Bynaus

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@worlov: Es gibt gute Gründe dafür, warum man in der Kosmologie / Astronomie von gewissen Dingen ausgeht, und die sollte man kennen, bevor man den Eindruck erwecken will, die eigene, abweichende Meinung werde unterdrückt. Das MACHO-Experiment etwa zeigt uns ganz klar (unabhängig vom Urknall oder sonstigen Vorstellungen zur Kosmologie), dass die DM nicht aus kompakten Objekten bestehen kann.

Schau, wenn du deine Privatansichten über den Aufbau des Universums diskutieren willst, dann eröffne einen entsprechenden Thread im GdM. An deinen Privattheorien und an einem "Kidnapping" eines ansonsten sehr interessanten Threads durch jemanden, desen einziges Interesse es offenbar ist, seine Ideen zu propagieren, ist hier nämlich niemand interessiert. Da dies zudem gegen die Forenregeln verstösst und du dich trotz meiner vorherigen Aufforderung nicht genötigt gesehen hast, einzulenken, habe ich deinen Beitrag gemeldet.
 

worlov

Registriertes Mitglied
@worlov:An deinen Privattheorien und an einem "Kidnapping" eines ansonsten sehr interessanten Threads durch jemanden, desen einziges Interesse es offenbar ist, seine Ideen zu propagieren, ist hier nämlich niemand interessiert. Da dies zudem gegen die Forenregeln verstösst und du dich trotz meiner vorherigen Aufforderung nicht genötigt gesehen hast, einzulenken, habe ich deinen Beitrag gemeldet.

Keine Sorge, ich fühle mich sogar nicht beleidigt. Aber Sie müssen auch folgendes einsehen: Wenn Sie in einem Forum ein Thema geöffnet haben, heißt es nicht automatisch, dass es allein Ihnen gehört und Sie Ihre Ansichten und Regel diktieren können. Forum ist kein privates Blog - den Unterschied müssen Sie doch verstehen.
 

Bynaus

Registriertes Mitglied
Wenn Sie in einem Forum ein Thema geöffnet haben, heißt es nicht automatisch, dass es allein Ihnen gehört und Sie Ihre Ansichten und Regel diktieren können.

Keinesfalls. Ich habe hier mit TomTom333 und anderen Usern eine sehr angeregte, kontroverse und interessante Diskussion geführt, mac und UMa haben interessante Infos beigesteuert, etc. Es geht nicht darum, irgendwelche Ansichten zu verbieten oder zu diktieren, dass ich diesen Thread auch eröffnet habe, ist eher Zufall (ich hätte den Beitrag auch gemeldet, wenn dem nicht so wäre).

Es gibt gute Gründe für das GdM-Forum, und die entsprechenden Regeln stellen sicher, das sowohl alle ihre Ideen kundtun können, als auch die regulären Diskussionen nicht beeinträchtigt werden.

So, und jetzt zurück zum Thema.
 

mac

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Hallo worlov,

Von welchen Fakten reden Sie? Die meisten sind doch die Folgen aus den Theorien.
Fakten als Folgen aus den Theorien?
Die Fakten die ich (Post 71) zusammengestellt habe, waren und sind Präziesierungen von Grundlagen für Theorien (z.B. IMF, Materiedichte, ) sie bestätigen nebenbei auch vorhergehende Theorien. Sie wurden schließlich erst viel später gemessen als die ursprünglichen Meßreihen, die zu den zu diesem Zeitpunkt bereits existierenden Theorien geführt hatten.

Was ist falsch daran aus Beobachtungen auf Zusammenhänge zu schließen und mit diesen Zusammenhängen Vorhersagen zu machen, die sich nun entweder durch weitergehende Beobachtungen widerlegen oder bestätigen lassen?

Was ist richtig daran, existierende Beobachtungen zum Schutz eigener Vorstellungen zu mißachten?

Herzliche Grüße

MAC
 

sirius3100

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Nun ja, Sie gehen davon aus, dass die Sonne hauptsächlich aus Wasserstoff und Helium besteht. Was Sie aber beobachten können ist nur die Oberfläche der Sonne. Und ich kenne ein physikalisches Gesetz - Archimedes Satz. In einer Flüssgkeit, die sich unter Einfluss der Gravitationskraft befindet, werden leichtere Elemente nach oben verdrängt. Wenn wir z.B. Plastikmüll mit dem Wasser mischen und danach drauf schauen, dann werden wir hinter Plastikmüll kein Wasser sehen. Ähnlich kann es auch mit der Sonne funktionieren.

Wir haben basierend auf der Annahme dass der Kern aus Wasserstoff und Helium besteht und mit den Kenntnissen die wir über Kernfusion etc haben vorhergesagt wieviele Neutrinos im Sonneninneren entstehen müssten.

Mittlerweile können wir alle Neutrinoarten registrieren (also auch tau- und myon-neutrinos) und kommen (wenn wir die freie Weglänge von Neutrinos noch einsetzen, welche wir aus hier auf der Erde durchgeführten Experimenten kennen) auf ziemlich exakt den selben Wert (siehe z.b. http://www.ne.phy.saitama-u.ac.jp/~suzuki/mron_nii/mron_ryo.pdf auf Seite 24, hab das leider nirgendwo anders gefunden).
Auch viele andere Indikatoren weißen darauf hin dass unsere Annahme korrekt ist.

Für ihre Annahmen sehe ich aber keinerlei Indizien (außer der dass die sichtbare Masse nicht ausreicht um z.b. die Rotationsprofile von Galaxien zu erkären).
 
Zuletzt bearbeitet:

TomTom333

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Ich sehe den logischen Zusammenhang zwischen den kürzlich gemachten Beobachtungen und deinen Schlüssen nicht.

Die Eisgrenze hat keinen Einfluss auf das Gas. Aber sie macht es möglich, dass Kerne, die sich jenseits davon bilden, schnell genug wachsen können, um Gas zu binden, bevor es verschwindet. Wasser ist ein wichtiger "Kernbildungs-Bestandteil", der im inneren Bereich nicht zur Verfügung steht.
Das meinte ich doch damit!

2) Keplers Beobachtung, dass es keine koplanaren HJ-Systeme gibt
Weil Kepler sie vielleicht nicht entdecken kann. Wie Atronews gestern Berichtet sind die Kepler Mehrfachsysteme bemerkenswert flach. Was ist wenn HJ´s Koplaneten nur zulassen, wenn deren Bahn genug geneigt ist, damit der Einfluss des HJ nicht zu groß ist.

HJ mit kreisrunden Bahnen seltener, und solche auf exzentrischen Bahnen häufiger sein sollten.
Was, wen sich alle Planeten auf Kreisrundenbahnen bilden und sie erst durch die Bildung von Schwesterplaneten in ihrer Bahn gestört werden?




weil alles andere noch nicht Zeit hatte, sich zu bilden.

Reine Spekulation.

wir wissen tatsächlich aus einer ganzen Reihe von Beobachtungen, dass das typische Planetensystem da draussen ganz anders als unseres aussieht.

Wissen wir das? Mit unserer "Heutigen" Technik???
Als wir vor 3 Jahren auf den Exoplaneten Katalog schauten, was sahen wir da? HJ´s ohne Ende.... Mehrfachsysteme , Fehlanzeige.
Hätten wir zu diesem Zeitpunkt dies Diskussion gehalten, wie würden wir wohl argumentiert haben?


Ich sehe den logischen Zusammenhang zwischen den kürzlich gemachten Beobachtungen und deinen Schlüssen nicht.

Sehe es mal unvoreingenommen so:
Alle Planetenkerne bilden sich etwa zur gleichen Zeit auf kreisrunden Bahnen. Zeitgleich fängt vom Zentralgestirn ein gewisser, aber noch kleiner, Strahlungsdruck an auf das Umgebende Gas zu wirken. Dies führt dazu das das leichtere Gas nach außen geblasen wird. Hinter die Eisgrenze. Dort wird es freudig von Jupiter & Co. in Empfang genommen. Sind die Abstände der einzelnen Kerne groß genug kommt es zu keinen großen Störungen. Anders sieht es aus, wenn die Resonanzabstände nicht eingehalten werden. Und da spielen wir dann Billard. Wer dann gekickt wird dürfte sich statistisch gesehen die Waage halten. Obwohl auch da wieder die Jupiter das nachsehen haben werden, weil sie wohl schon etwas schwerer sind und sich eben nicht so leicht kicken lassen. :eek:

Tom
 

TomTom333

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Noch ein WICHTIGER Nachtrag:

Dies hab ich grad gefunden:

http://www.centauri-dreams.org/?p=18106

Zitat:
“Nobody had ever seen, or even thought, something like this could happen,” Welsh says.

Es gibt halt noch Dinge welche wir für unmöglich halten!

Kleiner Tipp, jeder sollte sich diesen hervorragenden Artikel genau durchlesen.
Dort sind viele weitere Infos zu Kepler.......... z.B. Missionsverlängerung ect!!!

Tom
 

Bynaus

Registriertes Mitglied
TomTom333 schrieb:
Das meinte ich doch damit!

Na gut, man kann sicher nicht ausschliessen, dass es da draussen viele gescheiterte Gasriesenkerne gibt. Aber diese Kerne sind vermutlich deutlich grösser als die Erde, eher "Neptune" als "Erden". Wenn du seit jeher mit "erdgrossen" Planeten diese Objekte gemeint hast, mag sein - wir wissen es nicht. Ich habe damit immer Felsplaneten - wie die Erde eben - gemeint. Möglicherweise haben wir also einfach aneinander vorbeigeredet.

Weil Kepler sie vielleicht nicht entdecken kann.

Natürlich deswegen! Weswegen sonst?

Was ist wenn HJ´s Koplaneten nur zulassen, wenn deren Bahn genug geneigt ist, damit der Einfluss des HJ nicht zu groß ist.

Lies den von dir erwähnten astronews-Artikel nochmals. Der Einfluss des HJ wird nicht "kleiner", wenn die Bahn geneigt ist. Man vermutet jedoch, dass der Einfluss des HJ die Bahnen geneigt hat. Wo kein massiver Gasriese ist, bleiben die Bahnen flach.

Was, wen sich alle Planeten auf Kreisrundenbahnen bilden und sie erst durch die Bildung von Schwesterplaneten in ihrer Bahn gestört werden?

Entweder drücke ich mich undeutlich aus, oder du solltest genauer lesen. Ich habe nie etwas anderes behauptet. Planeten bilden sich auf kreisrunden Umlaufbahnen in einer Scheibe. Gasriesen weit draussen, wo Wassereis dafür sorgt, dass sich Kerne schnell genug bilden können, um Gas zu binden, bevor es aus der Scheibe verschwindet. Wenn es mal weg ist, fällt der dämpfende Effekt des Gases weg, und die Planeten beginnen sich - je nach Abständen stärker oder weniger stark - gegenseitig zu beeinflussen. Wenn sie das zu stark tun, können sie ihre Bahnen gegenseitig so stark stören, dass Planeten aus dem System geworfen werden, oder dass Planeten auf eine stark exzentrische Bahn gelangen, die sie sehr nahe an den Stern heranführt. Die Gezeitenwirkung des Sterns zirkularisiert dann die Bahnen dieser exzentrischen Gasriesen zu HJs. Dieses Szenario ist mit allen heutigen Beobachtungen gut verträglich.

Reine Spekulation.

Überhaupt nicht. Direkte Beobachtung aus dem einzigen Felsplaneten-System, das wir kennen. Du scheinst diese Daten zu ignorieren...

Als wir vor 3 Jahren auf den Exoplaneten Katalog schauten, was sahen wir da? HJ´s ohne Ende.... Mehrfachsysteme , Fehlanzeige.

Ich weiss nicht, was du vor 3 Jahren gemacht hast, oder in welchen Katalogen du da nachgesehen hast, aber Ypsilon Andromedae, das erste Mehrplanetensystem, wurde bereits 1999 entdeckt. Mehrplanetensysteme werden seit vielen Jahren entdeckt und erforscht. Vor 3 Jahren kannten wir ja sogar schon das Planetensystem von Gliese 581!

Zeitgleich fängt vom Zentralgestirn ein gewisser, aber noch kleiner, Strahlungsdruck an auf das Umgebende Gas zu wirken. Dies führt dazu das das leichtere Gas nach außen geblasen wird.

Erstens funktioniert das nicht so (der Strahlungsdruck in einer Scheibe ist gegenüber dem Gasdruck vernachlässigbar), zweitens ist es nicht nötig, Gas hinter die Eisgrenze zu "blasen": Protoplanetare Scheiben haben oft eine Ausdehnung von weit über 100 AU. Vielmehr ist es so, dass der Stern durch Akkretion der Scheibe wächst. Insgesamt wandert Material in einer Scheibe von aussen nach innen, nicht umgekehrt.

Sind die Abstände der einzelnen Kerne groß genug kommt es zu keinen großen Störungen. Anders sieht es aus, wenn die Resonanzabstände nicht eingehalten werden. Und da spielen wir dann Billard. Wer dann gekickt wird dürfte sich statistisch gesehen die Waage halten.

Diese Beschreibung deckt sich mehr oder weniger mit dem, was ich oben geschrieben habe. Ich habe nie etwas anderes behauptet.

Wie eingangs erwähnt, es ist schon möglich, dass es viele interstellare Planeten gibt, die mal "gescheiterte" Gasriesenkerne waren. Das ist schwierig zu sagen, weil wir keinerlei Anhaltspunkte (Beobachtungen) betreffend der Bildung von Gasriesenkernen haben. Man würde vermuten, dass auch da die kleineren Kerne überwiegen.

Es gibt halt noch Dinge welche wir für unmöglich halten!

Ich sehe nicht, wie du auf die Idee kommen könntest, dass ich das anders sehe.

Aber es heisst im Umkehrschluss eben nicht, dass alles, was wir heute für unmöglich halten, möglich ist. Du solltest das ganze Bild sehen:

1. Gewisse Dinge, die wir heute für möglich halten, sind möglich.
2. Gewisse Dinge, die wir heute für möglich halten, sind unmöglich.
3. Gewisse Dinge, die wir heute für unmöglich halten, sind möglich.
4. Gewisse Dinge, die wir heute für unmöglich halten, sind unmöglich.

Wissenschaft hat sich als sehr gute Auslesemethode erwiesen, den Anteil von 1 und 4 in unserem Verständnis der Welt stark zu erhöhen, relativ zum reinen Zufall. Wenn dir das einleuchtet, solltest du dich auch mit dem, was in diesem Gebiet bereits geforscht, gedacht und ausprobiert wurde, aktiv auseinandersetzen. Wenn du das nicht tust, und stattdessen wild darauf los spekulierst, entfernst du dich von dieser effizienten Auslesemethode und bist damit bloss näher am Zufall.

PS: Eine interessante Aufstellung des bisherigen Wissens über die Entwicklungszeiten der Planeten im Sonnensystem ist gerade heute auf arxiv.org erschienen. Man sehe hier: http://arxiv.org/abs/1105.5172

http://arxiv.org/abs/1105.5172 schrieb:
The chronology inferred from extinct radionuclides reveals that dust agglomeration to form centimeter-sized particles in the inner part of the disk was very rapid (<50 kyr), planetesimal formation started early and spanned several million years, planetary embryos (possibly like Mars) were formed in a few million years, and terrestrial planets (like Earth) completed their growths several tens of million years after the birth of the Sun.
 
Zuletzt bearbeitet:

TomTom333

Registriertes Mitglied
Na gut, man kann sicher nicht ausschliessen, dass es da draussen viele gescheiterte Gasriesenkerne gibt. Aber diese Kerne sind vermutlich deutlich grösser als die Erde, eher "Neptune" als "Erden". Wenn du seit jeher mit "erdgrossen" Planeten diese Objekte gemeint hast, mag sein - wir wissen es nicht. Ich habe damit immer Felsplaneten - wie die Erde eben - gemeint. Möglicherweise haben wir also einfach aneinander vorbeigeredet.

Das glaube ich auch, denn du setzt deine Definition anders.
Für mich sind: Mars, Venus und Supererden mit 2...3 Erdradi eben Erdähnlich.

PS: Eine interessante Aufstellung des bisherigen Wissens über die Entwicklungszeiten der Planeten im Sonnensystem ist gerade heute auf arxiv.org erschienen. Man sehe hier: http://arxiv.org/abs/1105.5172

......planetary embryos (possibly like Mars) were formed in a few million years,....

Dazu habe ich folgend beiden Links gesten gefunden:

http://news.discovery.com/space/mars-small-planet-formation-110525.html

http://www.marsdaily.com/reports/Mars_Formed_Rapidly_into_Runt_of_Planetary_Litter_999.html

Also hat der Mars sich in ... sagen wir mal 2 Mio Jahren gebildet!
Bis er dann, aber so groß wie die Erde werden würde vergehen 50-100 Mio Jahre... !?!?!?!?!?!?!?!?
Ganz schöner Kontrast, sollte er stimmen.

Nur mal so am Rande: Wenn der Mars ein wenig größer und er ein wenig weiter innen im System gelegen hätte,.......
Mir ist klar : WENN!
Wir wissen aber nicht genau warum er seine Atmosphäre verloren hat.


...Ich weiss nicht, was du vor 3 Jahren gemacht hast, oder in welchen Katalogen du da nachgesehen hast, aber Ypsilon Andromedae, das erste Mehrplanetensystem, wurde bereits 1999 entdeckt. Mehrplanetensysteme werden seit vielen Jahren entdeckt und erforscht. Vor 3 Jahren kannten wir ja sogar schon das Planetensystem von Gliese 581!

OK, mein Fehler. Anstelle von "Fehlanzeige" hatte ich schreiben sollen : stark untervertreten.
Selbst Kepler findet ja bis Heute "NUR" 170 Mehrfachsysteme und über 800 Einzelsysteme.
Aber durch die "BLENDER" Technik dürften noch etliche dazu kommen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Kibo

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Sorry ich muss mal gerade vom Thema ein bisschen abweichen,

Ich bin grade dabei diesen Artikel hier zu lesen, und da kam mir eine Idee:
Könnte ein Hot Jupiter nicht zerreißen wenn er in seine Sonne stürzt und somit Material freisetzen aus dem dann wieder neue kleinere Planeten entstehen? Also Planeten der zweiten Generation? Wie wahrscheinlich wäre so ein Ereignis bei einem typischen Migrationsszenario? Ich meine die Migration muss nicht zwingend immer destruktiv sein oder?

mfg
 
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