Buchkritik: Exoplaneten - die Suche nach einer zweiten Erde

astronews.com Redaktion

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Einer der derzeit spannendsten Bereiche der Astronomie ist die Suche nach Planeten um andere Sonnen. Mit ganz unterschiedlichen Verfahren fahnden Wissenschaftler nach diesen Exoplaneten - immer in der Hoffnung, auf diese Weise irgendwann eine zweite Erde zu entdecken. Ein neues Buch versucht, auch Laien einen Überblick über dieses komplexe Thema zu vermitteln.*(18. April 2011)

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Viper2024

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@Monod
ein "Verriss" ist es nicht, aber Matthias ist bei seiner Kritik an meinen Buch allgemein zu pingelig und teilweise auch unfair. Wer eine ausgewogenere Kritik lesen will, sollte diese von Raumfahrer.net lesen.

Ich wusste seit Fr von seiner Einschätzung und ich habe am We auch ausführlich mit ihm korrespondiert, aber leider beharrt er auf seinen extremen Standpunkten.

Recht hat er insofern, dass ich einige Sachen klarer und deutlicher hätte beschreiben können. Und leider haben sich auch ein paar kleinere Fehler eingeschlichen. Dabei wurde jedes Kapitel von min. einem ausgewiesen Experten begutachtet (die meisten von mehreren), es gab ein Peer-Review-Verfahren und es gab 2 Lektoren. Leider habe ich selbst erst am We einen Fehler entdeckt, wo ich dachte das dies doch nicht wahr sein kann, ich schreibe im ersten Kapitel über die astronomischen Kenntnisse der Griechen und nenne deren Kriegsgott "Mars". Argh, denn natürlich war der Kriegsgott der Griechen "Ares" und dieser wurde zwar von den Römern übernommen und in Mars umgetauft, aber bei den Griechen hieß er nicht Mars. Darüber habe ich mich, wie bei jedem richtigen Fehler, sehr geärgert und diese Unstimmigkeiten werden bei neueren Auflagen natürlich berichtigt.

Doch bei einigen Punkten hat Matthias völlig überzogen. So gibt es im ganzen Buch 2, ich schriebe es aus "zwei", Querverweise auf Star Trek. Das ihn das lästig ist, ist für mich unverständlich. Er hat ein großes angelesenes Wissen über Exoplaneten und versteht zweifellos auch etwas vom wissenschaftlichen Arbeiten, aber er weiß nicht wie die Praxis eines Planetenjägers aussieht. Er selbst hat noch nie einen Experten über die Schulter geschaut und auch nicht mit diesen Zusammengearbeitet.

Die Realität sieht so aus, dass man mehrere Beobachtungsmethoden kombinieren muss um alle Parameter eines Exoplaneten zu bekommen. Mit nur einer Methode erhält man nur einen Teil der Daten. Deshalb müssen die Planetenjäger mit den Daten arbeiten, die ihnen zur Verfügung stehen und deshalb ist es durchaus so, das anders als Matthias es behauptet: die Masse von Exoplaneten doch aus deren Umlaufszeit um den Stern bestimmt wird (3. Keplerisches Gesetz mit Newton). Natürlich liefert dies keinen exakten Wert, sondern einen fehleranfälligen, aber bei jeder Entdeckung eines Exoplaneten wird auch immer die Masse des Planeten angeben (die meisten Journalisten kümmert es nicht wie der Wert zustande gekommen ist), obwohl diese sich nicht immer sauber aus den Daten herleiten lässt. Das ist so als wenn Ingenieure "Pi mal Daumen" arbeiten, steht auch in keinem Fachbuch wird aber so gemacht. Auch seine Kritik über die Gravitationslinsen teile ich nicht - aber Matthias kennt meine Meinung zu seinen Kritikpunkten, ohne das ich hier weiter drauf eingehen möchte.

Und bei diesen Punkt "So liest man nirgends von den zwei konkurrierenden Ideen zur Entstehung von Gasriesen (Akkretion in der Scheibe oder direkter Kollaps aus der Wolke), die in den letzten Jahren durch die Entdeckung von Gasriesen auf sehr weiten Bahnen (zum Beispiel um die Sterne HR 8799 oder Fomalhaut) wieder neue Dringlichkeit erhalten hat."

hat Matthias per Email auf einen Link auf einen Blogeintrag von Februar 2011 verwiesen. Das Manuskript zum Buch war jedoch im Oktober 2010 fertig und ich konnte demnach diesen Punkt gar nicht abdecken (auch wenn ich alle wissenschaftlichen Blogs im Auge behalten würde), aber Fairness ist nichts was Matthias am Herzen liegt.

"Und dies sind nur einige Beispiele aus einer langen Liste." -> Diese Liste müsste meiner Meinung nach in etwa so aussehen :D:

- Der Autor schreibt über Planeten außerhalb unseres Sonnensystems, ohne dieses auch nur einmal verlassen zu haben, geschweige denn auch nur einen Exoplaneten besucht zu haben.

- Dem Autor gelingt es noch nicht einmal die Relativitätstheorie mit der Quantenmechanik zu einer vereinheitlichen Theorie von allem zu verschmelzen.

- Der Autor versteht nichts von Mathe, ihm gelingt noch nicht einmal ein Lösungsansatz für die „Riemannsche Vermutung“.

- Der Autor behauptet Leben hätte auch auf anderen Planeten entstehen können, ohne auch nur einen Außerirdischen interviewt zu haben.

- Der Autor ist vermutlich ein Rassist, da er nur mit Vertretern der Spezies Homo sapiens zusammengearbeitet hat.

- Verlag und Autor sind ganz gemeine Kapitalisten, da sie das Buch nicht kostenlos im Internet verteilen.

-...

Als Schlusssatz möchte ich festhalten, dass die bisherigen Kritiken ausnahmslos positiv waren und dies die erste negative Kritik ist.
 

Bynaus

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Viper2024 schrieb:
Ich wusste seit Fr von seiner Einschätzung und ich habe am We auch ausführlich mit ihm korrespondiert, aber leider beharrt er auf seinen extremen Standpunkten.

Sagen wir, du hast dich am Sa Nachmittag geweigert, deine Behauptungen (die du in diesem Post wiederholst, aber dazu kommen wir noch) mit Literaturverweisen zu belegen, womit keine Grundlage bestand, meine Ansichten zu ändern.

Deshalb müssen die Planetenjäger mit den Daten arbeiten, die ihnen zur Verfügung stehen und deshalb ist es durchaus so, das anders als Matthias es behauptet: die Masse von Exoplaneten doch aus deren Umlaufszeit um den Stern bestimmt wird (3. Keplerisches Gesetz mit Newton).

Genau diese Behauptung könntest du jetzt mit einem Literaurverweis unterlegen. Es ist relativ einfach zu zeigen, warum man mit Newton bzw. den Keplergesetzen die Masse von Exoplaneten nicht bestimmen kann: Mit den Keplergesetzen bestimmt man eigentlich die Masse m1 (Stern) + m2 (Planet). Die Sonne hat etwa 1047 Jupitermassen, Jupiter natürlich 1. Das heisst nichts anderes, als dass man die Sonnenmasse auf 1 Teil in 1047 genau müsste bestimmen können (mit einer unabhängigen Methode), bevor sich überhaupt eine Diskrepanz zwischen den Massen, die sich aus Newton und der unabhängigen Methode ergeben, feststellen liesse. Solche unabhängigen Methoden gibt es, aber sie sind bei weitem nicht so gut, dass sie die Masse eines Planeten auch nur annähernd auflösen können (sie haben typischerweise 5-10% Fehler, dh, der Fehler beträgt bei der Sonne etwa 50 bis 100 Jupitermassen - Jupiter "ersäuft" vollkommen in diesem Fehler). Im Beispiel mit der Sonne und Jupiter müsste man z.B. die Masse auf ein Zehntel-Promille genau messen können, um die Jupitermasse mit auch nur 10% Genauigkeit zu bestimmen - und das setzt voraus, dass man sowohl Umlaufszeit UND Entfernung zum Stern perfekt kennt - sobald man dort Fehler drin hat, pflanzen die sich automatisch zum Planeten hin fort.

Es gibt deshalb keine einzige wissenschaftliche Arbeit, in der aus den Keplergesetzen direkt auf die Planetenmasse geschlossen wird (auch, weil man stets nur entweder die Umlaufszeit oder die Entfernung genau kennt: Beta Pictoris b könnte in etwa 20 Jahren der erste Exoplanet sein, bei dem man beide Werte kennt - aber auch dann ist es, wegen der Unsicherheit der Masse von Beta Pictoris a, unmöglich, daraus auf die Masse von Beta Pictoris b zu schliessen). Die Masse wird, bei kurzperiodischen Planeten, aus der Amplitude der Radialgeschwindigkeitsvariation und der Periode des Planetenumlaufs berechnet. Bei Planeten, die Jahrhunderte brauchen, um ihren Stern zu umkreisen, ist das natürlich aus praktischen Gründen nicht anwendbar, aber auch, weil diese Amplitude viel zu klein ist, um sie mit heutigen Messgeräten aufzulösen. Das ist es, was Sven vermutlich meinte. Er hat sich nur dahingehend geirrt, dass das ganze nichts mit Keplergesetzen zu tun hat, und genauso steht das auch in der Rezension.

Natürlich liefert dies keinen exakten Wert, sondern einen fehleranfälligen, aber bei jeder Entdeckung eines Exoplaneten wird auch immer die Masse des Planeten angeben (die meisten Journalisten kümmert es nicht wie der Wert zustande gekommen ist), obwohl diese sich nicht immer sauber aus den Daten herleiten lässt.

Jaja, klar... Willst du die Wissenschaftler, mit denen du zusammengearbeitet hast, beleidigen? Planetenmassen mögen manchmal mit grossen Fehlern behaftet sein, aber es ist - in den Publikationen - stets absolut nachvollziehbar, woher der Wert kommt. Niemand schreibt eine Zahl, die er sich aus den Fingern gesaugt hat, in eine wissenschaftliche Arbeit - oder anders ausgedrückt: es ist für den fachkundigen Leser immer klar, wie stark an welchem Finger gesaugt wurde.

Hier ist zum Beispiel eine Arbeit über GQ Lupi, in der trotz grosser Unsicherheiten ersichtlich ist, woher die geschätzte Masse des Begleiters ("1-42 Jupitermassen") hergeleitet wird: http://www.aanda.org/index.php?opti...e&Itemid=129&bibcode=2005A%26A...435L..13NFUL

Newton bzw. Kepler kommt übrigens an keiner Stelle vor...

hat Matthias per Email auf einen Link auf einen Blogeintrag von Februar 2011 verwiesen. Das Manuskript zum Buch war jedoch im Oktober 2010 fertig und ich konnte demnach diesen Punkt gar nicht abdecken (auch wenn ich alle wissenschaftlichen Blogs im Auge behalten würde), aber Fairness ist nichts was Matthias am Herzen liegt.

Mir geht - und ging - es doch nicht um diesen einen Blog-Eintrag! (diesen hier, übrigens) Das war bloss als Beispiel gedacht (und im Mail an dich übrigens auch als solches bezeichnet). Es gibt hunderte von wissenschaftlichen Papers zu dem Thema, die in den letzten Jahren veröffentlicht wurden. Such mal auf dem NASA-Abstract-Server unter http://adsabs.harvard.edu nach "GQ Lupi", "HR 8799", "Fomalhaut" etc, und du wirst solche Arbeiten finden. Mein Kritikpunkt ist: Du berichtest nicht über diese wichtige Diskussion, mit keinem Wort.

Ich lade dich ein, Fehler meinerseits durch Verweise auf konkrete wissenschaftliche Arbeiten aufzuzeigen. Gleichzeitig würde ich im Interesse einer angenehmen Diskussionskultur davon abraten, solchen Unsinn wie deine Vorstellung meiner Fehlerliste zu posten.

PS:
Als Schlusssatz möchte ich festhalten, dass die bisherigen Kritiken ausnahmslos positiv waren und dies die erste negative Kritik ist.

Gemäss deinen eigenen Aussagen ist das nicht so: http://www.astronews.com/forum/showpost.php?p=74666&postcount=32
Aber vielleicht meinst du ausschliesslich die Rezensionen. Gibts denn noch mehr als jene von Raumfahrer.net?
 
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Viper2024

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Sagen wir, du hast dich am Sa Nachmittag geweigert, deine Behauptungen (die du in diesem Post wiederholst, aber dazu kommen wir noch) mit Literaturverweisen zu belegen, womit keine Grundlage bestand, meine Ansichten zu ändern.

Das stimmt, weil es ab da eh keinen Sinn mehr gemacht hat und ich am We etwas besseres zu tun habe, als gegen Windmühlen zu kämpfen.

Jaja, klar... Willst du die Wissenschaftler, mit denen du zusammengearbeitet hast, beleidigen?

Ich will niemanden beleidigen und tue dies auch nicht. Aber bei Realität vs. Elfenbeinturm, entscheide ich mich für die Realität.

Mir geht - und ging - es doch nicht um diesen einen Blog-Eintrag! (diesen hier, übrigens) Das war bloss als Beispiel gedacht (und im Mail an dich übrigens auch als solches bezeichnet). Es gibt hunderte von wissenschaftlichen Papers zu dem Thema, die in den letzten Jahren veröffentlicht wurden. Such mal auf dem NASA-Abstract-Server unter http://adsabs.harvard.edu nach "GQ Lupi", "HR 8799", "Fomalhaut" etc, und du wirst solche Arbeiten finden. Mein Kritikpunkt ist: Du berichtest nicht über diese wichtige Diskussion, mit keinem Wort.?

Weil ich ein populärwissenschaftliches Buch geschrieben habe, welches für Laien gedacht ist, die bisher keine Ahnung von dem Thema haben und sich einen Überblick verschaffen wollen. DEIN Lieblingsthema wird bisher nicht einmal in Fachbüchern behandelt und ist somit erst recht kein Thema für die breite Masse.

Gleichzeitig würde ich im Interesse einer angenehmen Diskussionskultur davon abraten, solchen Unsinn wie deine Vorstellung meiner Fehlerliste zu posten.

Dazu möchte ich nur diesen Link posten. Offenbar kann ich besser mit Kritik umgehen als du.


Da ging es um eine Kritik aus dem Peer-Review-Verfahren, das in der gleichen Diskussion von dir noch als DAS Mittel geprädigt wurde um wissenschaftliche Qualität sicherzustellen. Es ging dort um Kapitel 9, das in der Tat zunächst eine vernichtende Kritik bekommen hat (wo der Reviewer aber selbst zugeben musste das er für den Bereich - Astrobiologie - kein Experte war). Dann wurde dieses Kapitel noch einmal unabhängig von zwei Experten überprüft und für sehr gut befunden.

Aber vielleicht meinst du ausschliesslich die Rezensionen. Gibts denn noch mehr als jene von Raumfahrer.net?

Ich meinte die bisher veröffentlichten Rezensionen (ich habe auch schon Einblick in Rezensionen bekommen, die schon fertig, aber noch nicht erschienen sind, da sie erst in der nächsten Ausgabe abgedruckt werden) und die Kritiken die ich per Email bekommen habe. Und allgemein gilt, wer in der heutigen Zeit googeln kann, ist klar im Vorteil.
 

Bynaus

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Ich stelle hier zuerst einmal fest, dass du weiterhin darauf verzichtest, deine - in diesem Thread aufgestellten - Behauptungen mit Literaturverweisen zu belegen. Du gehst auch nicht auf meine fachlichen Argumente ein.

DEIN Lieblingsthema wird bisher nicht einmal in Fachbüchern behandelt und ist somit erst recht kein Thema für die breite Masse.

Es ist nicht "mein" Lieblingsthema. Und selbstverständlich wird es in Fachbüchern behandelt. Etwa in John Masons Buch "Exoplanets", das ebenfalls bei Springer erschienen ist.

Angesprochen wird es z.B. im "Editors Preface" (aber natürlich auch später im Buch), Seite XV, wie auf der englischen Amazon-Seite des Buchs einsehbar:
"As the authors of Chapter 6 make clear, the wide range of properties of close-orbiting planets has stimulated a plethora of physical models to explain their properties. Theiy provide the sharpest test for theories of formation, e.g. gravitational instability versus core-accretion, the role of stellar metallicity in determining planetary core mass and how an irradiating star influences planetary concentration and migration, e.g., type I, type II and delayed migration."

All die fettgedruckten Punkte sind wichtige Themen, die heute in der Exoplanetenforschung diskutiert werden. In einem Buch über Exoplaneten - selbst einem populärwissenschaftlichen - dürfen sie einfach nicht fehlen.

Und allgemein gilt, wer in der heutigen Zeit googeln kann, ist klar im Vorteil.

Klar. Man kann eine freundliche Nachfrage auch so beantworten.
 
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Viper2024

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@Bynaus,
Das von dir angesprochene Buch ist laut Amazon.com am 19. November 2010 erschienen: http://www.amazon.com/Exoplanets-De...=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1303134446&sr=1-1

Wie zum Teufel sollte es da in meinem Buch berücksichtigen, wo mein Manuskript Okt 2010 fertig war?

Zwar besitze ich JETZT dieses Buch und in einer erweiterten Auflage wird dieses Thema vielleicht sogar seinen Platz finden, aber es war ganz sicher kein Thema für die Startauflage.

PS: Dies war meine letzte Antwort in diesem Thread, denn auch hier führt die Diskussion zu nichts.
 

Bynaus

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Wie zum Teufel sollte es da in meinem Buch berücksichtigen, wo mein Manuskript Okt 2010 fertig war?

Mein Kritikpunkt war: du behandelst diese wichtigen Themen nicht. Diese wichtigen Themen existieren seit z.T. mehr als 10 Jahren. Du hast behauptet, es sei kein wichtiges Thema, weil es nicht einmal in Fachbüchern diskutiert werde - deshalb habe ich dir einen Link zu einem aktuellen Fachbuch gegeben, in welchem das diskutiert wird. Auch hier: es ging um das Beispiel. Ich bin sicher, du kannst auch ein Fachbuch von vor 10 Jahren finden, in dem das Thema des Entstehungsmechanismus thematisiert wird (wohl bloss nicht auf Amazon).

PS: Dies war meine letzte Antwort in diesem Thread, denn auch hier führt die Diskussion zu nichts.

Ja, denn wenn du deine oben aufgestellten Behauptungen (betr. Keplergesetz, zum Beispiel) nicht durch Literaturverweise untermauern kannst, dann führt das tatsächlich zu nichts. Du brauchst mir bloss eine einzige wissenschaftliche Arbeit zu nennen, in der die Masse eines Exoplaneten mit dem 3. Keplergesetz bestimmt wird, oder wo dieses bei der Bestimmung der Masse überhaupt erst eine Rolle spielt. Mehr verlange ich gar nicht.
 

Bynaus

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Ich habe noch einmal versucht, nachzuvollziehen, was Sven gemeint haben könnte mit der Aussage, die Masse von Exoplaneten werde aus der Umlaufszeit bestimmt (was so nicht stimmt, aber siehe unten). Ich denke, es ist nur fair, hier zu zeigen, dass ich seine Aussage im Buch etwas überinterpretiert haben könnte.

Gefunden habe ich dies hier:

http://en.wikipedia.org/wiki/Doppler_spectroscopy

Keplers drittes Gesetz wird verwendet, um die Entfernung des Planeten vom Stern zu bestimmen. Dafür braucht man die Masse des Sterns, die man unabhängig bestimmen muss (und die Annahme, dass G und Pi ;) im Exoplanetensystem denselben Wert wie bei uns haben).

Aus der Entfernung bestimmt man dann die Geschwindigkeit, die der Planet hat. Und mit der Geschwindigkeit sowie der (Radial-)Geschwindigkeit des Sterns (bestimmt aus der Amplitude K des Radialgeschwindigkeitsdiagramms) kann man dann endlich die Masse des Planeten bestimmen.

Es gab übrigens letzten Sommereine Arbeit in Nature, in der die Masse des Planeten "direkt" bestimmt wurde: in dem anhand der Verschiebung von Absorbtionslinien in seinem Spektrum direkt seine Geschwindigkeit bestimmt wurde: http://www.nature.com/nature/journal/v465/n7301/edsumm/e100624-04.html Damit überspringt man also den Schritt mit dem Keplergesetz und kann damit rückwirkend die Entfernung und damit die Masse des Sterns, sowie aus der Verbindung mit dem Radialgeschwindigkeits-Diagramm die Masse des Planeten bestimmen.

Insofern hat Sven zu einem Drittel recht: Man bestimmt die Masse unter anderem mit Hilfe der Umlaufszeit. Aber die allein hilft einem gar nichts: die Masse und die Geschwindigkeit des Sterns werden ebenfalls benötigt, wie oben gezeigt.

Damit könnte man aber jetzt die Aussage "bei einer langen Umlaufszeit kann man aber nicht mit den Keplerschen Gesetzen arbeiten und somit ist die Abschätzung der Masse sehr fehleranfällig" (S. 40) so interpretieren, dass der oben genannte Weg, der mit dem Keplergesetz beginnt, bei sehr langem Umlaufzeiten nicht mehr angewendet werden kann (da die Umlaufszeit sehr gross ist und zudem die Geschwindigkeit des Sterns nicht bestimmt werden kann). Ohne diesen ersten Schritt kann man dann natürlich auch die nächsten nicht ausführen, und man muss sich deshalb allein auf die Massenbestimmung per Strahlungsmodell beschränken, was mit grösseren Fehlern behaftet ist. Der Satz so wie er im Buch steht wäre dann, in dieser Lesart, korrekt.

Es ist jedoch etwas ungeschickt formuliert, weil man könnte den Satz ja auch - wie ich es getan habe, und wie Sven es oben fälschlicherweise bekräftigt hat - so lesen, dass die Abschätzung der Masse allein aus dem Keplergesetz erfolgt.

Trotzdem: ich werde diesen Satz in meiner Rezension streichen und Herrn Deiters bitten, dasselbe in der Astronews-Rezension zu tun.
 

galileo2609

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Hallo zusammen,

erstmal finde ich es an sich toll, wenn ein Forummitglied ein Buch veröffentlicht. Ebenso bemerkenswert ist, dass ein weiteres Mitglied dieses Forum eine Rezension dazu schreibt. Wo hat man das schon?

Was mich etwas befremdet, ist die harsche Reaktion von Sven auf die Würdigung seines Buchs. Mir ist klar, dass man an seiner Schöpfung sehr hängt, v. a. wenn man viel Herzblut und Zeit in so ein Projekt investiert hat. Es ist auch völlig legitim, dass sich ein Autor mit den Rezensionen seines Werks auseinander setzt. Besonders in dem günstigen und wohl eher seltenen Fall, dass beide miteinander bekannt sind. Aber muss das in diese Härte gipfeln?

Bynaus scheint so etwas geahnt zu haben, weil er auf final-frontier seiner Rezension sozusagen einen 'Disclaimer' vorgeschaltet hat. Ich kenne das Buch nicht, obwohl ich mit seiner Anschaffung geliebäugelt habe, nachdem, aus meiner Sicht, Sven bereits bei seiner Wertung des peer review bei Springer überreagiert hat. Nach dem Reviewer scheint, so mein persönlicher Eindruck, auch der Rezensent an der Reihe zu sein, der nicht einfach ein Gefälligkeitsgutachten abgeliefert hat. Da sammeln sich nicht gerade Bonuspunkte an. Insbesondere dann, wenn man aus der Forumgeschichte sehr genau abzuschätzen weiss, dass Bynaus ein integrer und über das Normalmass hinaus objektiver Kommentator ist.

Eine Rezension ist kein Gutachten im Sinne eines peer review. Unabhängig von den internen Regelungen des Springer-Verlags, wäre dass vielleicht auch zu hoch gegriffen, da Svens Buch, als populärwissenschaftliche Publikation angelegt, keinen wissenschaftlichen Anspruch im engeren Sinne erhebt. Rezensionen, so zeigt die Erfahrung, wiedersprechen sich oft bis zum totalen Widerspruch. Das hat damit zu tun, dass die Kritiker und auch der Autor oft unterschiedliche Ansprüche an Inhalt, Reichweite, Zielgruppe und Stil des Werks stellen, die nicht unbedingt objektiv vermittelbar sind.

Geschmacksfragen, die darin enthalten sind, müssen individuell beantwortet werden. Wo fachliche Argumente unter Druck geraten, sollte aber vor Emotionen die sachliche Auseinandersetzung stehen. In deren Zentrum steht dann aber auch die Bereitschaft des Autors, sich dem zu stellen, hat er doch durch seine Vorleistungen die Informationen verarbeitet und vorrätig, die dem Rezensenten und dem Publikum nicht unmittelbar vorliegen.

@Sven
Ich meinte die bisher veröffentlichten Rezensionen (ich habe auch schon Einblick in Rezensionen bekommen, die schon fertig, aber noch nicht erschienen sind, da sie erst in der nächsten Ausgabe abgedruckt werden) und die Kritiken die ich per Email bekommen habe. Und allgemein gilt, wer in der heutigen Zeit googeln kann, ist klar im Vorteil.
Ich halte mich dazu in der Lage, im Web recherchieren zu können. Die roundabout <300 Treffer in den Suchmaschinen zu "Sven Piper" und "Exoplaneten" enthalten die Abstracts der Buchhändler und genau die eine weitere Rezension bei raumfahrer.net. Wenn du doch noch weitere hast, sei so kooperativ und verlinke sie. Auch die, von deren bevorstehender Veröffentlichung du bereits Kenntnis hast.

Wäre doch schön, wenn wir das alle gemeinsam diskutieren könnten. Ich kaufe jedenfalls mal dein Buch, um mitreden zu können.

@Bynaus
Frage: Ist dieser Auftritt ein einmaliger Flirt oder der Beginn einer dauerhaften Beziehung mit astronews.com? So interessehalber. :)

Grüsse galileo2609
 

Bynaus

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Hallo Galileo,
Erst einmal danke für deinen Zuspruch, und ich bin gespannt, inwieweit sich dein Urteil über das Buch mit meinem decken wird. Von Exoplaneten verstehst du ja auch was ;).

galileo2609 schrieb:
Frage: Ist dieser Auftritt ein einmaliger Flirt oder der Beginn einer dauerhaften Beziehung mit astronews.com? So interessehalber.

Es könnte durchaus der Anfang einer dauerhafteren Beziehung sein, da sind sich wohl beide Seiten einig. Aber wann das nächste Date ist, das steht noch nicht fest... :)
 

Joerschi

Registriertes Mitglied
@Bynaus
Frage: Ist dieser Auftritt ein einmaliger Flirt oder der Beginn einer dauerhaften Beziehung mit astronews.com? So interessehalber. :)

Ich hoffe Bynaus antwortet mit "Letzteres". Würde das sehr begrüßen
Edit: Überschnitten, aber erhoffte Antwort kam ;-)

@Sven
Auch ich werde mir Dein Buch wohl kaufen (steht schon lange auf der "Wunschliste" in amazon), allerdings würde ich mir auch wünschen man bleibt bei der Diskussion auf fachlicher Ebene - so sehr die Emotionalität auch nachzuvollziehen ist (willst ja auch Geld damit verdienen).
Und Bynaus Argumente auf fachlicher Ebene sind durchaus nachvollziehbar. Wenn kleine Fehler in dem Buch sind, dann halte ich das auch für normal (welches Buch ist fehlerfrei?) aber man muss sich ihnen auch stellen bzw. sich mit ihnen auseinandersetzen. In der 2. Auflage kannst Du sie beheben und Dein Werk umso besser machen. "Beratungsresistenz" oder fehlende öffentliche Auseinandersetzung mit/über Fakten halte ich als potentieller Leser für einen sehr kritischen Punkt in der Beurteilung des Autors sowie seiner Einstellung zu der Materie.

PS: Ergänze doch als "Marketingaufhänger" und Verkaufsargument allgemein in der 2. Auflage ein komplettes Kapitel über die 12xx Keplerplaneten (welche Du in Auflage 1 logischerweise durch die später erfolgte Veröffentlichung der NASA noch nicht einbinden konntest) und deren aktuellen Nachfolgeuntersuchungen. Es ist ein sehr spannendes Thema und durch die nun gegebenen statistischen Hochrechnungsmodelle - siehe Diskussion im Forum oder Querverweisen bei Links - kannst Du hier prima populärwissenschaftliche Annahmen und/oder Aussagen treffen.
Ich denke, dass auch Käufer der ersten Auflage durch solch einen spannenden Zusatzpart nochmal zugreifen werden und/oder viele Neukäufer gewonnen werden können.
 
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TomTom333

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Moin,

Viper, Glückwunsch zum Buch!
Nim Bynaus Kritik als was sie ist und verbessere sie in der 2. Auflage.
Wenn man(n) Beratungsresistent ist wird man zum "van Gal" und erleidet das gleich Schicksal!

Mein Kritikpunkt war: du behandelst diese wichtigen Themen nicht. ........

Welche Themen er aufgreift ist Sache des Autors und Geschmackssache.....darüber lässt sich.....


.......
Es könnte durchaus der Anfang einer dauerhafteren Beziehung sein, da sind sich wohl beide Seiten einig. Aber wann das nächste Date ist, das steht noch nicht fest... :)

COOL! Ich freu mich!!!

......
PS: Ergänze doch als "Marketingaufhänger" und Verkaufsargument allgemein in der 2. Auflage ein komplettes Kapitel über die 12xx Keplerplaneten ......

Sehr GUTER Vorschlag! Wie man an Planethunters sieht, könnte das tatsächlich stimmen.

Und Sven, Kritik tut immer weh. Es steckt aber auch viel Wahrheit drin ;)

Tom
 
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ispom

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hallo Viper,
auch ich habe mir dein Buch bestellt und werde mir selbst ein Urteil bilden, ob die hier aufgezeigten Mängel dem positiven Gesamteindruck abträglich sein können.
Es hat mich befremdet, in welcher Weise es im Eingangsposting verrissen wurde.
Auf jeden Fall: Glückwunsch dazu, daß du das Buch hast erfolgreich beim Springer-Verlag anbringen können, ich wünsche dir, daß es ein Bestseller wird!
 

Monod

Registriertes Mitglied
@ Viper:

Ich habe gerade die ersten drei Seiten des 9. Kapitels gelesen, die auf der Springer-Seite veröffentlicht sind. Mir fällt auf, dass der Übergang von Seite 157 zu 158 recht abrupt formuliert ist. Du schilderst die Entstehung der Erde, erwähnst die Vermutung, dass die "Ursuppe" über Meteoriten mit organischen Chemikalien geimpft wurde und springst dann von Cyanobakterien, die daraus entstanden sind und damit begonnen haben, Sauerstoff zu produzieren zum ersten Overkill und dann zur Zusammensetzung der Uratmosphäre, die - ich muss es leider sagen - falsch ist. Dazu weiter unten noch etwas. Auf der nächsten Seite beschreibst Du extremophile Archaeen und gelangst dann zur NASA-Definition von Leben, nach der Viren keine Lebewesen sind. Weiter konnte ich nicht lesen, da Springer nur auszugsweise veröffentlicht hat.

Als unbedarfter Leser, der sich erstmals mit dem Prozess der Lebensentstehung konfrontiert sieht, würde ich mich verwirrt fühlen, weil die inhaltlichen Sprünge infolge der Bandbreite, die hier abgedeckt wird, einfach zu groß und unsystematisch sind. Besser wäre es gewesen, ausgehend von der Entstehung der Erde die Ausgangsbedingungen für die Entstehung des Lebens zu beleuchten, also vulkanische Aktivität (insbesondere die submarine!), Menge des Ozeanwassers, Gezeitenwirkung des nahen Mondes (hier insbesondere auf die Wattflächen eingehen, die sind besonders wichtig! Tipp: Richard Lathe: Early Tides: Responce to Varga et al.), Atmosphärenzusammensetzung, Energiequellen (Sonneneinstrahlung, Erdwärme, Radionuklide, Blitze u.a.) usw.

Ausgehend von diesen Rahmenbedingungen hätte man die Chemische Evolution in groben Zügen darstellen können z.B. von Aminosäuren zu Polypeptiden und ersten Proteinen sowie von Nukleinsäurebasen zu Nukleotiden und ersten Nukleinsäuren hin zu ersten Replikatoren bis es schließlich zur Kopplung von Replikation und Proteinsynthese in der ersten Urzelle gekommen ist. Dann erst wäre die Einführung der Cyanobakterien mit nachfolgender Aufspaltung in Aerobier und Anaerobier für den Leser gewinnbringender gewesen.

Nun zur Zusammensetzung der Uratmosphäre. Diese bestand mitnichten lediglich aus Stickstoff und Kohlendioxid, wie man u.a. bei Horst Rauchfuß nachlesen kann:

Horst Rauchfuß schrieb:
Wenn sich die Uratmosphäre allein durch die Ausgasung flüchtiger Komponenten des primitiven, neuentstandenen Erdmantels gebildet hatte, dann hing ihre Zusammensetzung vom Zeitpunkt ihrer Entstehung ab, d.h. ob die Exhalationen vor oder nach der Bildung des Fe-reichen Erdkerns erfolgt waren ...

- Ausgasung vor Kernbildung: Kontakt mit metallischem Fe führt zu einer streng reduzierenden Atmosphäre, die nur: H2, H2O, CH4 und CO enthält.

- Ausgasung nach Kernbildung: Der Redoxzustand in den Fe-haltigen Mineralien der Erdkruste wird durch das verhältnis Fe2+/Fe3+ bestimmt.

Als Ergebnis folgt: eine schwach reduzierende Atmosphäre von: H2O, CO2, H2 und CO - aber fast kein CH4! - Außerdem wären stark reduzierende Molekülsorten, wie CH4 und NH3, in der Atmosphäre relativ schnell durch Photozerlegung dezimiert worden ...

Quelle: Horst Rauchfuß: Chemische Evolution und der Ursprung des Lebens. Springer-Verlag 2005, S. 41

Wir haben also neben Stickstoff und Kohlendioxid noch jede Menge Wasserdampf und Kohlenmonoxid sowie sich verflüchtigende Reste von Wasserstoff, Methan und Ammoniak. Die geringe Präsenz der letzteren drei Gase ist vielleicht auch eine Erklärung für die im peer-review angesprochenen Probleme der Miller-Urey-Versuche, weil diese mit einem hohen Anteil dieser Gase durchgeführt wurden und somit Resultate lieferten, die nicht repräsentativ für die Urerde sind. Aber dies müsste der Peer-reviewer erklären. Ich kann da nur spekulieren.

Da Dein Buch primär Exoplaneten behandelt, stellen Astrobiologie und SETI nur marginale Themen dar, so dass meine Kritik ebenso nur als marginal aufzufassen ist. Deinen Fleiß und Deine Mühe möchte ich damit keinesfalls herabwürdigen oder gar negieren. Im Gegenteil! Für eine neue Auflage wäre es nur hilfreich, den Text an einigen Stellen dahingehend zu überarbeiten, dass zum einen natürlich gründlicher recherchiert wird, zum anderen aber die inhaltliche Abfolge systematischer und damit stringenter gestaltet wird. Der Leser kann damit nur gewinnen.

Nichtsdestotrotz wünsche ich Deinem Buch einen großen Verkaufserfolg und eine Vielzahl weiterer konstruktiver Kritiken, die sich in einer verbesserten Neuauflage niederschlagen mögen. :)

Monod

P.S.: Ich werde mir das Buch dann doch kaufen!
 
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galileo2609

Registriertes Mitglied
Ich habe noch eine neue Rezension von Christian Leu bei hobby-astronomie.com gefunden. Überwiegend positiv.

Über Ostern habe ich Svens Buch jetzt selbst gelesen und komme zu dem Schluss, dass Bynaus Besprechung noch sehr wohlwollend ausgefallen ist. Meine ausführliche Kritik folgt demnächst.

Grüsse galileo2609
 

Bynaus

Registriertes Mitglied
Ja, hab ich gesehen. Bin gespannt auf dein Review, und gewissermassen froh, dass wir immerhin zum selben Resultat kommen. Der Thread hier und die Reviews bei Amazon liegen zur Zeit ziemlich weit auseinander.
 

Alex74

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Sowas darf aber nicht überraschen.
Kritiken bei allgemeinen Plattformen sind immer weitaus besser und wohlwollender als von jenen, die sich eher mit der Materie auskennen, weil erstere nicht abschätzen können was eigentlich noch zu sagen gewesen wäre und kleine Fehler nicht so gut erkennen können.
Erstere haben dafür aber einen besseren Blick dafür ob ein Buch generell ansprechend geschrieben ist, aber das hat bislang soweit ich sehe ja auch niemand angezweifelt.

Wenn sich das Buch überwiegend an interessierte Laien wendet, so glaube ich (ich habe es nicht gelesen, daher bitte nicht überbewerten) daß es trotz der Fehler empfehlenswert sein kann. Denn erstens interessieren die nichtgenannten Punkte Laien weniger und zweitens weiß ich aus eigener Erfahrung aus dem Freundeskreis, wo es einige gibt die alle alpha-centauri-Folgen gesehen haben und regelmäßig populärwissenschaftliche Sendungen im Fernsehen sehen, daß (auch in den Sendungen korrekt gegebene) Informationen vom Laien ohnehin nur schwer richtig im Zusammenhang eingeordnet werden können und nach kurzem ohnehin meist verdreht werden.

Daher finde ich es für solche Bücher sogar wichtiger, daß sie interessant geschrieben sind, um so dem Laien zumindest einen Überblick geben zu können und ihn ggf. weiter für die Sache zu interessieren.
Wenn er sich weiter dafür interessiert, werden ihm die Fehler ohnehin irgendwann auffallen.
Und da unter den Laien sehr viele interessierte Schüler sind, ist dies nochmal ein Grund dafür, daß solche populärwissenschaftlichen Bücher gerne nicht ganz korrekt sein dürfen, wenn sie den Stoff wenigstens gut rüberbringen.

Ich meine, ich habe als Teenie auch mit P.M. angefangen, trotzdem laufe ich heute nicht in der Welt herum und erzähle daß wir eine große Feuerkugel bauen müssen die unseren Wald retten soll... :rolleyes: :D

Gruß Alex
 

galileo2609

Registriertes Mitglied
Hallo Alex,
Erstere haben dafür aber einen besseren Blick dafür ob ein Buch generell ansprechend geschrieben ist, aber das hat bislang soweit ich sehe ja auch niemand angezweifelt.

Wenn sich das Buch überwiegend an interessierte Laien wendet, so glaube ich (ich habe es nicht gelesen, daher bitte nicht überbewerten) daß es trotz der Fehler empfehlenswert sein kann. [...]

Daher finde ich es für solche Bücher sogar wichtiger, daß sie interessant geschrieben sind, um so dem Laien zumindest einen Überblick geben zu können und ihn ggf. weiter für die Sache zu interessieren.
ich habe Svens Buch genau unter diesen Gesichtspunkten gelesen und komme zu dem Schluss, dass es diese Funktion nicht erfüllt. Aber noch etwas Geduld. Vielleicht schaffe ich meine ausführliche Kritik noch heute.

Grüsse galileo2609
 
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