Wiedersprüchliche Aussagen

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Buggy B

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Ich lese oft Theorien zu Schwarzen Löchern, die sich damit befassen, wie es jemanden ergeht, der in dieses Schwarze Loch fällt, und wie das von außen aussieht.

Ich habe schon mehrmals gelesen, das Für Außenstehende der Reisende zum Schwarzen Loch sich immer langsamer bewegt. Und nachdem dieser den Ereignishorizont überquert hat, entgültig "einfriert".

Abr ist das wirklich so? Erstens, müssten Objekte, die von außen sich immer langsamer bewegen doch immer dunkler werden, da der Lichtfluss aus photonen sich verlangsamt. Das licht kommt immer zeitlich verzerrter beim Außenbeobachter an, und somit sinkt doch auch die Photonendichte des Bildes, oder nicht?

Und dann, wenn der Reisende den Ereignishorizont überquert, sollte für Außenstehende doch der Reisende entgültig nichtmehr sichtbar sein. Eben weil kein Photon mehr zum Beobachter kommt.

Denn wäre es so, dann müsste man von außen doch sämmtliche Dinge sehen, die jemals ins Loch eingetaucht sind. Das hätte dann mehr was vom weißen Loch anstatt nem Schwarzen.

Oder irre ich mich da?
 

jonas

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Erstens, müssten Objekte, die von außen sich immer langsamer bewegen doch immer dunkler werden, da der Lichtfluss aus photonen sich verlangsamt.

Hi Buggy B

Der Lichtfluss verlangsamt sich nicht, die Photonen haben nach wie vor Lichtgeschwindigkeit auch wenn sie unmittelbar außerhalb des Ereignishorizonts von dem einfallenden Objekt abgestrahlt werden. Was jedoch passiert ist, daß das Licht immer stärker ins Rote verschoben wird, je näher es dem Ereignishorizont kommt. Direkt am EH ist das Licht dann unendlich stark ins Rote verschoben, sodaß das einfallende Objekt quasi unsichtbar wird. Deswegen kann man nicht beobachten wie ein Objekt am EH "einfriert".
 

Buggy B

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Ja hab ichs doch richtig vermutet.

Mit verlangsamt meine ich aber, das die... ich nenne es mal Intervalle, in denen das eintauchende Objekt Licht zum Beobachter versendet zunehmend größer werden. (Auf den Weg dorthin). Sprich, die Zeitabstände, in denen Photonen vom Eintauchenden Objekt refletiert wird, sich zunehmend von den Zeitabständen unterscheidet, bei denen sie ankommen.
 
Zuletzt bearbeitet:

jonas

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Nein, die Intervalle werden nicht größer. Wenn Du ein Stroboskop auf dieses einfallende Objekt richtest, so kommt dieses Licht in genau den selben Intervallen wieder zurück, nur eben "röter".
 

Buggy B

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Und wieso wird das Eintauchen von außen dann als verlangsamt empfunden?

Wie kann man einen Film denn noch in Zeitlupe umwandeln, wenn man schon nicht die Frames/Sekunde des Films herabsetzt?
 

jonas

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Du musst Dir einfach vor Augen halten, daß die Lichtgeschwindigkeit immer konstant bleibt. Ist die Entfernung zum EH für den äußeren Beobachter konstant, dann kehrt ein ausgesandter Lichtstrahl immer im selben Zeitintervall zurück. Das Photon erfährt in dem Sinn keine Zeitdilatation, die es langsamer macht. Die Zeitdilatation des Photons äußert sich also in seiner abnehmenden Frequenz, nicht in seiner abnehmenden Geschwindigkeit.
 

Buggy B

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Das hab ich ja schon kapiert, nur wieso behaupten dann einige Quellen, dass "Außenstehende den Eintritt zunehmend verlangsamt sehen"?
 

jonas

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Du siehst einen Widerspruch wo keiner ist. Wäre in dem einfallenden Objekt ein Astronaut, so würde er das Stroboskop des entfernten Beobachters immer schneller blitzen sehen. Würde der Astronaut seinerseits ein Stroboskop nach Draußen richten, so würde der entfernte Beobachter dessen Blitzen in immer längeren Abständen sehen.

Ehrlich gesagt kann ich den Widerspruch, den Du zu erkennen glaubst, nicht wirklich fassen.
 

Buggy B

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Wenn das Stroboskop immer gleich schnell blinkt, es von außen aber nicht gleich schnell wahrgenommen wird, wird da ja irgendwo etwas verlangsamt.

Wenn es nicht das Licht ist, ist es die Zeit? c = 299.792,5 km/s. Erscheint die Sekunde langsamer, erscheint auch die Lichtgeschwindigkeit langsamer? Das ist doch die Antwort oder?
 

jonas

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Du springst geistig zwischen den Systemen (und den Uhren) hin und her. Das ist der Standard Denkfehler, den praktisch jeder bei Betrachtung der Relativität der Zeit begeht. Diesen Knoten kannst nur Du selbst lösen. Ich kann Dir nur das Ergebnis sagen und Dich auf den Fallstrick hinweisen. Der Groschen muß bei Dir fallen.
 

Buggy B

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Mal zusammenfassend die Infos, die mich weiterbringen sollen...

Astronaut 1 fällt ins Loch, Astronaut 2 schaut von außen zu.

Astronaut 1 sieht Astronaut 2 in Zeitraffer.

Astronaut 2 sieht Astronaut 1 in Zeitlupe.

Nochetwas?
 

Buggy B

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Wie wärs damit:

Es gibt kein konstante Zeit. Sie erscheint für jeden Beobachter verschieden.

Was beeinflusst die Unterschiede der Beobachtungen? Gravitation?
 

Infinity

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Abr ist das wirklich so? Erstens, müssten Objekte, die von außen sich immer langsamer bewegen doch immer dunkler werden, da der Lichtfluss aus photonen sich verlangsamt. Das licht kommt immer zeitlich verzerrter beim Außenbeobachter an, und somit sinkt doch auch die Photonendichte des Bildes, oder nicht?
Nein, so nicht. Von außen betrachtet erscheinen die Ereignisse normal, im Inertialsystem so nahe wie möglich am Zentrum des Schwarzen Lochs aber musst Du auch bedenken, dass sämtliche Wahrnehmungsprozesse verlangsamt ablaufen, also alles, sodass es folglich keinen Unterschied im Aussehen gibt.

Und dann, wenn der Reisende den Ereignishorizont überquert, sollte für Außenstehende doch der Reisende entgültig nichtmehr sichtbar sein. Eben weil kein Photon mehr zum Beobachter kommt.

Denn wäre es so, dann müsste man von außen doch sämmtliche Dinge sehen, die jemals ins Loch eingetaucht sind. Das hätte dann mehr was vom weißen Loch anstatt nem Schwarzen.
Das Licht kommt generell nicht über den Ereignishorizont hinweg, folglich ist es auch für den Außenstehenden nicht möglich, ein "weißes Loch" zu sehen, sondern eben das schwarze.
 

jonas

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Hi Infinity

Im Bereich der ART, und in dieser bewegen wir uns, wenn wir von Effekten in der Nähe von Schwarzen Löchernsprechen, ist der Begriff "Inertialsystem" nicht zielführend. Alle Objekte, die Buggy B im Eingangspost beschrieben hat, befinden sich praktisch im selben Intertialsystem. Effekte der SRT werden hier nicht betrachtet.
 

Buggy B

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Ich rede gerade hauptsächlich über Dinge, die sich nicht hinterm Ereignishorizont befinden, sondern davor.

Hm also gut, ich hab mir schonmal toll gemerkt, was Relativität ist. Doch leider habe ich noch nicht begriffen, warum das denn nun so ist. Aber ich denke da kann ich mir nur aushelfen, wenn ich mich mit Formeln beschäftige, um zu sehn, was wodurch beeinflusst wird. Doch als Laie muss ich mich wohl mit meinen bisherigen Kenntnissen zufrieden stellen.
 

jonas

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Hi Buggy B

Noch eine kleine Warnung:

Es ist irgendwie Fluch und Segen, daß der Schwarzschildradius, also der Ereignishorizont von nicht rotierenden Schwarzen Löchern, praktisch genauso groß ist, wie der nach Newtonscher Berechnung. Rechnet man nach Newton die Entfernung von einem Massepunkt aus, ab dem die Fluchtgeschwindigkeit die Lichtgeschwindigkeit erreicht, so kommt man auf praktisch die selbe Entfernung wie nach der Schwarzschildmetrik.

Das ist aber nur Zufall. Wenn Du dich wirklich mit den Formeln beschäftigen willst, dann musst Du in das eiskalte Wasser der Tensoren springen. Und da beisst es bei 98-99% der Menschen aus.
 

Buggy B

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Ich interessiere mich für Musik, für Autos, Autotuning, Grafikdesign, Elektronik und ein bischen für Politik und Wirtschaft.

Ich denke es wäre das beste, mich bei so vielen Dingen beim Thema Physik darauf zu freuen, das andere die Fortschritte machen :)
 
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