Hi Hirschi
Die Fähigkeit Karten zu lesen ist wohl den meisten in einem Blitz-evolutionären Rückschritt seit Einführung des GPS abhanden gekommen
Ich kann mich gut erinnern, als mal eine Brücke über die Isar gesperrt war, und Autofahrer mich mach dem Weg gefragt haben, mit dem Zusatz, daß ihr Navi sie die ganze Zeit im Kreis herumschickt. Das Dumme war nämlich, daß an dieser Stelle die nächste Brücke erst 20 km südlich oder 10 km nördlich ist. Meine Antwort lautete deshalb ziemlich kurz und knapp: Fahr'ns über Strasslach oder über München (Thalkirchner Brücke). Für einen Münchner eigentlich eine machbare Aufgabe, aber für den Navi-abhängigen Fahrer offensichtlich zuviel. Und als ich ihm sagte, er solle doch entweder eine Straßenkarte konsultieren oder den Maßstab in seinem Navi vergrößern, sah er mich verständnisloser an als die Scheinwerfer seines Autos
Das war ein eindrucksvolles Erlebnis einer galloppierenden Verblödung durch Technik.
Schwieriger ist da schon das mit der Statistik. Am Roulette sollte statistisch jedes zweite Mal Rot bzw. Schwarz gewinnen. Darauf baut ja das sogenannte Studentensystem auf: Man sucht sich eine Farbe aus und setzt immer darauf (z.B. 1 Euro). Verliert man, so verdoppelt man den Einsatz im nächsten Spiel. Gewinnt man dann, so hat man genau einen Euro gewonnen. Verliert man erneut, so verdoppelt man erneut, und zwar so lange, bis man letztendlich irgendwann gewinnt, also netto den besagten ursprünglich ersten Einsatz von 1 Euro.
Es ist nur blöd, daß die meisten Casinos dieses System untersagen und den Spieler rauswerfen. Allerdings erlauben es manche Casinos auch, denn bei dieser Spielweise erreicht man recht bald das Limit des Tisches. Und wenn man dann verliert, hat man satt verloren. Und solche Serien von zehnfach Rot bzw. Schwarz hintereinander sind deutlich häufiger als man glaubt. Die gewünschte Farbe, die statistisch eigentlich jedes zweite Mal auftauchen sollte, kann also ziemlich extrem "überfällig" sein. Casinos leben davon, daß Menschen die Statistik falsch einschätzen, denn die Null im Roulette allein macht für das Casino das Kraut nicht fett.
Nochmal zum eigentlichen Thema: Wenn das Erdmagnetfeld verschwindet und durch einen Ersatz in der Hochatmosphäre getauscht ist, so ist zwar die Erdoberfläche immer noch vor dem Sonnenwind geschützt. Was ich jetzt aber nicht abschätzen kann ist, wie sich das auf geomagnetisch induzierte Ströme auswirken würde. In jedem elektrischen Leiter, der sich in einem veränderlichen Magnetfeld befindet, wird ein Strom induziert. Während dies auf Mikroschaltkreise wohl keine Auswirkung hat, so ist das aber bei sehr langen elektrischen Leitern etwas anderes, also Überlandleitungen, Ozeankabel oder Eisenbahnschienen.
Das Magnetfeld der Hochatmosphäre hat eine andere Form als das normale Erdmagnetfeld von heute. Ein solches "Ersatzfeld" könnte allein durch die Rotation der Erde geomagnetisch induzierte Ströme erzeugen und auch auf Veränderungen des Sonnenwinds empfindlicher reagieren. Es wäre also durchaus möglich, daß in der Zeit des Polsprungs signifikante Probleme für unsere Zivilisation auftreten (siehe den beschriebenen Homo Technicus von Absatz 1 dieses posts
)