Mach-Lorentz Antrieb

Bynaus

Registriertes Mitglied
Da bleibt mir nur, die hier anwesenden Astronomen zu fragen: Wie kann man denn überhaupt vernünftig Astronomie betreiben, wenn überhaupt nichts im Kosmos derzeit wirklich da ist, wo wir es beobachten?

Wenn du das Sonnensystem meinst, wo diese Position ja überhaupt erst eine Rolle spielt - vielleicht, in dem man das Hirn einschaltet und die Verzögerung durch die endliche Lichtgeschwindigkeit einbaut?
 

_Mars_

Registriertes Mitglied
Laufen dazu eigentlich momentan Experimente??

Oder liegt das wieder mal alles in der Vergangenheit - also verschimmelt, wie so viele gute Ideen, in der Schublade...?

Und so ein Teil verstößt wirklich nicht gegen den Energieerhaltungssatz?
 

Bynaus

Registriertes Mitglied
Ja, es gibt Experimente und einigermassen regelmässige, wenn auch langsame, Updates und Fortschritte. Da die beteiligten Wissenschaftler im Moment alles aus der eigenen Tasche bezahlen und in ihrer Freizeit daran arbeiten müssen, geht es halt nicht so schnell voran, wie möglich wäre.

Es verstösst - lokal - gegen den Energieerhaltungssatz. Dass es "universell" gesehen nicht dagegen verstösst, lässt sich nicht widerlegen.
 

Schmidts Katze

Registriertes Mitglied
Hallo Bynaus,

ich schreib mal hier weiter.

Bynaus hat am 11.01.2010 21:13:10 geschrieben...

Ich bin mir eben nicht ganz sicher, ob die Energie wirklich erhalten bleibt (auf dem "lokalen" Niveau zumindest). Dazu habe ich sehr wenig gefunden, was mich letztlich auch etwas skeptisch macht (mehr als ich es sonst schon wäre).

Schmidts Katze hat am 11.01.2010 22:43:27 geschrieben...

Das ist doch das erste, was ein Erfinder erklären sollte, wo die Energie herkommt, die seine Maschine antreibt...
beide Zitate http://www.final-frontier.ch/machlorentzantrieb

Dass es "universell" gesehen nicht dagegen verstösst, lässt sich nicht widerlegen.

Ich will es gar nicht widerlegen, ich erwarte von Woodward, daß er es erklärt.

Grüße
SK
 

Luzifix

Registriertes Mitglied
ebenda schrieb:
Die Alternative ist, dass die Wirkung sich zwar mit Lichtgeschwindigkeit ausbreitet, die Reaktion sich dann aber (ebenfalls mit Lichtgeschwindigkeit) in der Zeit rückwärts ausbreitet und somit exakt zu dem Zeitpunkt, an dem ich die Maus anschieben will, die Reaktionskräfte aus allen Ecken und Winkeln des Universums bei der Maus miteinander dahingehend interagieren, dass sie meiner beschleunigenden Kraft eine gleiche und entgegengesetzt wirkende Kraft entgegen setzen. Ich hatte euch ja gewarnt...

Der Bursche sollte zuerst einmal beweisen, daß sich die resultierenden Kräfte des Universums nicht in jedem Stadium der Bewegung der Maus neutralisieren.
 

MGZ

Registriertes Mitglied
Die schlechte Nachricht ist - Ich werde keine Simulation zu instantaner und verzögerter Gravitation schreiben. Einerseits, weil ich nicht genau weiß, ob verzögerte Gravitationsfelder einer Stauchung unterliegen würden. Wahrscheinlich schon. Andererseits, weil mir inzwischen klar ist, wie ich es angehen müsste und weil ich nicht genug Rechenpower habe, um so eine Simulation für ein realistisches System so lange aufrecht zu erhalten, bis man einen Effekt sieht. Je stärker ein System auf verzögerte Gravitation reagiert, desto stärker sind auch Gezeitendeformationen, Effekte der Allgemeinen und speziellen Relativität, oder einfach Fehler der Numerik. Außerdem hab ich grade Prüfungen.

Die gute Nachricht ist - ich hab mir mal einen Artikel von Woodward, einem der Experimentatoren, durchgelesen. Er entspricht in jeder Hinsicht den Anforderungen an eine wissenschaftliche Arbeit.
 

Kunibert

Registriertes Mitglied
Welche Wirkung hat die Energiezufuhr zu den Kapazitatoren in den Ziegelsteinen? Schwankt da nicht auch die Masse der Energiequelle und der Stromleitungen?
 

Bynaus

Registriertes Mitglied
So wie ich das verstehe, spielt die tatsächliche Änderung des Energieinhalts der Kapazitoren nur insofern eine Rolle, dass der Energieinhalt während einer Beschleunigung (etwa durch stetige Rotation) durch diesen einen mathematischen Term stark vergrössert wird und in eine merkliche Massenschwankung resultiert. Wenn in den Zeiten dazwischen, dh, während des Ladens und Entladens, nicht beschleunigt wird, hat die Energie in Leitungen und "Quelle" keine Auswirkung.
 

Lina-Inverse

Registriertes Mitglied
@Bynaus da hast du ja was angerichtet!
Was bitteschön ist ein Kapazitor? Eigene Wortschöpfung?

Gruss
Michael

PS: Capacitor = Kondensator
 

Bynaus

Registriertes Mitglied
Ah, ich wusste, dass das Ding irgendwie anders heisst... ihr habt völlig recht! Ich habe das im originalen Artikel korrigiert, um Verwirrung zu vermeiden.

Mir ist unterdessen noch etwas zum Thema aufgefallen. Wenn die Impulserhaltung "universumsweit" erhalten bleiben soll, muss ja jeder Impuls in eine Richtung durch einen gleich grossen aber entgegengesetzten Impuls in die andere Richtung kompensiert werden. Wenn wir ein MLT-Raumschiff nutzen, um von der Erde nach Alpha Centauri zu fliegen, dann beschleunigen wir zuerst in Richtung Alpha Centauri und bremsen dann wieder. Beide Male muss der entgegengesetzte Impuls von den weit entfernten ~10^80 Atomen im sichtbaren Universum übernommen werden. Das sieht dann etwa so aus: (AC = Alpha Centauri, S = Sonne, U = Universum, R = Raumschiff, < und > zeigen den Impuls an)
Beschleunigen:
U---------------------------AC---R<S-------------------------->U
U---------------------------AC--R<-S-------------------------->U
Bremsen:
U<--------------------------AC->R--S-----------------------------U
U<--------------------------AC>R---S-----------------------------U

Was fällt auf? In beiden Fällen führt der vom Universum übernommene Impuls dazu, dass es sich von AC/S entfernt. Je mehr diese MLTs genutzt werden, desto häufiger. Wenn sie in alle Richtungen etwa gleich häufig genutzt werden, wird die beobachtete Fluchtbewegung des fernen Universums gleichmässig in alle Richtungen sein. Wenn die MLT-Nutzung im Universum etwa gleichmässig verteilt ist, wird sich die Wirkung über die Entfernung kumulieren. Und hey, schliesslich hat unser Universum erst seit etwa 8 Mrd Jahren überhaupt genügend Kohlenstoff, um Biosphären zu bilden, und die brauchen dann ja auch eine gewisse Zeit, um MLTs hervor zu bringen... so dass ein solcher allfälliger Effekt der MLTs erst vor vielleicht 5 Mrd zu wirken beginnt. Vor 5 Mrd Jahren?

http://en.wikipedia.org/wiki/Dark_energy#Implications_for_the_fate_of_the_universe

Cosmologists estimate that the acceleration began roughly 5 billion years ago.

Klar, das kann natürlich auch ein grosser Zufall sein. Aber interessant ist es allemal. :)
 

Alex74

Registriertes Mitglied
Im Prinzip ginge eine solche Abstoßung auch aus einer Brownschen Bewegung resultierend aus den Impulsübertragungen aller Moleküle/Atome hervor.
Man braucht dazu nicht notwendigerweise die Existenz von Kohlenstoff.

Gruß Alex
 

Bynaus

Registriertes Mitglied
Was hat die Brownsche Bewegung mit dem Mach-Lorentz-Antrieb zu tun? Im Unterschied zum MLT sind Impuls und Gegenimpuls bei der Brownschen Bewegung nur lokal, und da zwischen den Sternen schlicht Vakuum herrscht, wirst du Mühe haben, Impuls aus der Brownschen Bewegung über interstellare Distanzen zu übertragen.

Kohlenstoff brauchts für diejenigen, die MLTs bauen...
 

Alex74

Registriertes Mitglied
Wenn als Grundannahme die Masse ständig leicht oszilliert dann ergibt sich aus allen Impulsübertragungen jedweder Atome eine kleine Mach-Lorentzsche Beschleunigung in die unterschiedlichsten Richtungen, was eine zufällig gerichtete Bewegung ergibt (und im Verhältnis zu anderen Bewegungsursachen um Größenordnungen geringer sein dürfte), allerdings würde diese Bewegung dann tatsächlich auf dem ML-Prinzip fußen und somit schon an sich diese Expansion mit anschieben.
 

Bynaus

Registriertes Mitglied
Es ist aber nicht die Impulsübertragung allein. Der "Mach-Effekt" tritt ja nur auf, wenn sich während der Beschleunigung der Energieinhalt des beschleunigten Stoffes ändert. Ich bezweifle, dass das bei normalen "Stössen" zwischen Molekülen der Fall ist.
 

Sql

Registriertes Mitglied
Ich mische mich mal ungefragt ein, es geht um das Gravitationsfeld der Sonne, das war ja noch nicht geklärt, oder?

Möglich das ich was falsch verstanden habe, aber ich finde keinen Grund dafür, dass sich die Gravitation instantan auswirken sollte, noch das sich die Erde so verhält.

So wie ich das sehe unterliegen wir dem Einfluss der Sonne wie Sie ihn vor 8 Minuten ausgeübt hat, da wir davon ausgehen müssen das sich auch die Gravitation nur mit Lichtgeschwindigkeit ausbreitet. Die Tatsache dass die Systeme Erde und Sonne die gleiche Umlaufgeschwindigkeit haben und unter sich ziemlich konstant sind erweckt nur den Anschein das die Gravitation instantan wirkt bzw. sich die Erde so verhält. Ich kann mir vorstellen das diese Geschwindigkeit nur eine untergeordnete Rolle spielt, sofern das System im Gleichgewicht ist und nicht gravierend gestört wird.

Würde die Sonne aus ihrer Gegenwart betrachtet plötzlich verschwinden, wäre das ein Ereignis das in unserer Zeit 8 Minuten in der Zukunft liegt, wie also soll es sich unmittelbar auswirken können?

Ich empfinde unsere Zeitbegriffe sowieso als ziemlich schwammig da sie stark ortsabhängig sind. Im astronomsichen Maßstab muss man sie mit besonderer Vorsicht genießen.
 

Bynaus

Registriertes Mitglied
So wie ich das sehe unterliegen wir dem Einfluss der Sonne wie Sie ihn vor 8 Minuten ausgeübt hat

In einem gewissen Sinn, ja, in einem anderen, Nein.

Wäre die Sonne vor 8 min verschwunden, würden wir das erst jetzt merken, weil sich Änderungen des Gravitationsfeldes nur mit Lichtgeschwindigkeit ausbreiten.

Die Erde umkreist aber die tatsächliche, gegenwärtige Position der Sonne, und nicht den Punkt, an dem sie sich jeweils 8 min zuvor "befand" (relativ zum Zentrum der Milchstrasse, etwa) - das nämlich würde zu instabilen Bahnen führen.

Das zu verstehen ist aber keine Hexerei: es gibt ja keinen absoluten Raum, relativ zu dem sich die Position der Sonne "vor 8 min" messen liesse. Wir fallen/schweben zusammen mit ihr durch den Raum (wobei unsere Bahn gleichzeitig von ihrer Gravitation beeinflusst wird), so dass es völlig legitim ist, das Schwerezentrum des Sonne-Erde-Systems als ruhenden Punkt anzunehmen, von dem ein immer gleiches Gravitationsfeld ausgeht. Warum auch sollte sich die Erde um bestimmte andere Bezugssysteme (wie etwa eines, das im Zentrum der Milchstrasse ruht) scheren?
 

Sql

Registriertes Mitglied
In einem gewissen Sinn, ja, in einem anderen, Nein.

Wäre die Sonne vor 8 min verschwunden, würden wir das erst jetzt merken, weil sich Änderungen des Gravitationsfeldes nur mit Lichtgeschwindigkeit ausbreiten.

Die Erde umkreist aber die tatsächliche, gegenwärtige Position der Sonne, und nicht den Punkt, an dem sie sich jeweils 8 min zuvor "befand" (relativ zum Zentrum der Milchstrasse, etwa) - das nämlich würde zu instabilen Bahnen führen.

Ich habe nur von ihrem Einfluss gesprochen und nicht davon das die Erde diesen spezifischen Punkt im Raum, an dem die Sonne vor 8 Minuten war, umkreist. Die Tatsache das das System Sonne - Erde bewegt ist ändert nicht zwangsläufig etwas an seinem inneren Zustand. Ich habe lediglich erklären wollen warum die Wirkung der Gravitation, bei Betrachtung des Sonne-Erde Systems als Teil eines größeren Milchstraßensystems, den Anschein hat instantan zu sein. Was Sie natürlich nicht ist, sondern ein Trugschluss der dadruch zustande kommt das Erde und Sonne die gleiche Bewegung erfahren, was in unserem System dem ruhenden entspricht :)
 

SRMeister

Registriertes Mitglied
Hallo Bynaus,

Und hey, schliesslich hat unser Universum erst seit etwa 8 Mrd Jahren überhaupt genügend Kohlenstoff, um Biosphären zu bilden, und die brauchen dann ja auch eine gewisse Zeit, um MLTs hervor zu bringen... so dass ein solcher allfälliger Effekt der MLTs erst vor vielleicht 5 Mrd zu wirken beginnt. Vor 5 Mrd Jahren?

http://en.wikipedia.org/wiki/Dark_energy#Implications_for_the_fate_of_the_universe

Klar, das kann natürlich auch ein grosser Zufall sein. Aber interessant ist es allemal. :)

Jetzt nur mal so als kleine Verständnissfrage, da niemand sonst darauf eingegangen ist.
THEORETISCH wäre eine massive/inflationäre Nutzung des MLTs durch ETIs oder natürliche MLT-Effekte eine mögliche Erklärung für die sich beschleunigende Expansion des Universums?
Oder hab ich da was falsch verstanden?

Das ist wirklich ein interessanter Ansatz!

Stefan
 
Zuletzt bearbeitet:
Oben