Die Statistik ist nicht mehr so dünn - denn wir haben ja Kepler, der 150000 Sterne überwacht und tausende Planetenkandidaten zu Tage gefördert hat.
Daraus lassen sich durchaus zumindest einige generelle Schlüsse ziehen. Es dürfte heute unumstritten sein, dass Systeme mit mittelgrossen Planeten nahe am Stern häufig sind - und zwar absolut gesehen, weil man die Kepler-Kandidaten immer in Bezug auf die totale Anzahl überwachter Sterne setzen muss, und nicht wie bis anhin oft, der Anzahl bisher entdeckter Planeten. In den 90er und 00er Jahren waren die "Hot Jupiters" relativ zu allen bekannten Exoplanetensystemen gesehen extrem häufig - aber erst durch systematische Suchprogramme der letzten 10 Jahre und jetzt auch Kepler wissen wir, dass sie tatsächlich absolut gesehen selten (~1-3%) sind. Genauso wissen wir jetzt, dass Heisse Neptune und Supererden auf den innersten Bahnen absolut gesehen häufig sind (ca. 30-50% aller Sterne haben solche Planeten). Andere systematische Himmelsdurchmusterungen haben auch gezeigt, dass "Jupiter" (also Planeten mit 1 Mjup in 5 AU Entfernung), die man mit heutigen Methoden und überwachten Zeiträumen durchaus finden sollte, absolut gesehen selten sind (wenige %).
So gesehen ist das Sonnensystem zumindest schwach "freakig" bzw. untypisch.
Greg Laughlin (der den oklo.org-Blog betreibt) sieht das auch so:
The combination of the HARPS Survey and the Kepler data are indicating that the architecture of our solar system is — to at least a modest degree — somewhat unusual. If we were living in a run-of-the-mill planetary system, we could expect to have several planets with ~2x Earth’s radius orbiting with periods of 100 days or less, along with no Jupiter in a Jupiter-like orbit.