Fragen zur kosmischen Strahlung.

Jans Lokker

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Hallo.

Hab mal eine Frage bezüglich kosmischer-(gamma)Strahlung.
Letztens las ich einen Artikel über Strahlenkrankheit und darin stand, dass man bereits bei einer normalen Flugreise eine minimale Strahlungsdosis abbekommt,
die aus dem Kosmos auf die Erde strahlt und von unserer Atmosphäre geblockt wird.
Soweit so gut, nur habe ich mich dann gefragt, was dann eigentlich mit den Leuten auf der ISS oder früher auch auf der MIR ist/war.
Sind die denn Verstrahlt wenn sie auf die Erde zurück kommen?
Sind die Raumstationen so gut Abgeschirmt?
Oder ist die Strahlung im Kosmos eher gering?

Und wie würde sich diese Strahlung generell auf die konolisation von Planeten auswirken?
Könnten wir auf einem Planeten mit geringer Atmosphäre überhaupt überleben?

Und ist der Mond denn eigentlich verstrahlt? Der hatt ja kaum Atmosphäre die die Gammastrhalung auffängt.

grüße.
 

mac

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Hallo Jans Lokker,

die kosmische Strahlung besteht nicht nur aus Photonen (hier wären Gamma- und Röntgenstrahlung gemeint). Der Löwenanteil besteht aus geladenen Teilchen. Elektronen und Protonen, auch Heliumkernen und wenigen schwereren Atomkernen. Auch die ultraviolette Strahlung der Sonne spielt eine Rolle.

Die energieärmeren geladenen Teilchen werden durch das Magnetfeld der Erde abgefangen, so daß sie für die Besatzung der (in niedriger Umlaufbahn kreisenden) ISS keine größere Gefahr darstellen. Anders sieht es bei den hochenergetischen Teilchen aus, die den ‚Magnetschirm durchschlagen‘.

Zur Strahlenbelastung bei einer bemannten Marsmission habe ich hier http://www.astronews.com/forum/showthread.php?t=732 vor einiger Zeit was zusammengetragen.

Siehe auch:
http://de.wikipedia.org/wiki/Erdmagnetfeld
http://de.wikipedia.org/wiki/Kosmische_Strahlung und hier auch (weiter unten) weiterführende Links.

Herzliche Grüße

MAC
 

_Mars_

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Die ISS befindet sich innerhalb eines Strahlungsarmen Gürtels, da bekommen sie noch (relativ) wenig ab.
Und die aussenwand schützt auch noch.

Trotzdem treten harmlose "Blitze" in den Augen der Leute auf, sie sehen weisse Flecken. Das Auge funktioniert elektrisch und darum kommt es halt ab un zu zu fehlschaltungen von energierreicher Strahlung angeregt.

Sind die Raumstationen so gut Abgeschirmt?
wAS MAN DARUNTER VERSTEHT: sIE SIND NICHT OPTIMAL; ABBER BESSER ALS NICHTS.
(man bräuchte einen Magnetfeldgeneratorr und Wasserstoffreiche Plastikverbindungen. Das würde nen nahezu perfekten Schutz abgeben - sogar weniger als uns auf der Erde trifft)

Und wie würde sich diese Strahlung generell auf die konolisation von Planeten auswirken?
Könnten wir auf einem Planeten mit geringer Atmosphäre überhaupt überleben?

Und ist der Mond denn eigentlich verstrahlt? Der hatt ja kaum Atmosphäre die die Gammastrhalung auffängt.

Man muss gebäudewände und Strukturen entweder mit Magnetfeld versehen (kostet ca 1/3 der Energie eines Kommunikationssatelliten, also leistbar - gewicht der magnetfeldgeneratoren ist egal, denn die sind ja standhaft.) oder dicht mit Gestein/Regolith abschirmen.

Mit dem Planeten: Jein. 20 Jahre kanns gut gehn, wenn der Astronat glük hat, sein Leben. Ein anderer bekommt nach wenigen Jahren Krebs etc.
Es gibt aber auch Zell-reperationfähigkeiten, die komischerweise besser auf starke beschädigung reagieren.

Es gibt Bakterien, die das 2500-Fache unserer Maimaldosis vertragen und mehr. (-> man müsste genmanipulieren, ist aber ethnisch fragwürdig...)

Eine ziemlich allgemeine Frage, ob wir auf einem Planeten mit dünner Atmosphäre überleben können. Grundsätzlich können wir alles. Nur die Frage, wie aufwändig. (Heizung, kühlung, Strahlenschutzt, Wasserreserven wenn am Planet keine vorhanden, Nahrung )

Wenn der Planet 0,3 Bar Sauerstoff hat, ja. Dann kann man draussen frei herumhüpfen. Sofern die Temperaturen größer -50° (Da hält man es warm angezogen wenige Stunden draussen aus) und kleinergleich 30° C hat. Oder du springst mit Sauerstoffmake. (So viele Parameter sind offen bei den Fragen; )

Pflanzenwachstum: Es sollte einige Wochen im Jahr geben, an denen es über den Taupunkt hat. Bzw. einige Regionen des Planeten. Oder ein Treibhaus. Alles ist möglich, wie du siehst.

Ausser du willst dich nur von Algen ernähren (möglich und gesund wie ausgewogen, aber auf die dauer öde), die Leben in der Arktis bei unter -20°.
Oder Pflanzen mit eingebautem Frostschutz.



Am Mond wohnen dürfte sich schwieriger gestalten, als am Mars zu siedeln, wird aber um 2020 gemacht. So Obamas wille nicht dagegen sprechre. Hoffentlich! Sieht aber leider so aus, als würde es abgesagt/ oder zumindest verzögert...
Wenn man Mondregolith mit Mikrowellen bestrahlt, wird eine Art Glas aus ihm, woraus man Strahlenschutzwände mit ausreicheneder Dichte wie Straßen bauen könnte. Und Sauerstoff ist im Mondgestein gebundn. Da läuft gerade ein Wettbewerb, wer das meiste mit der wenigsten Energie rauskriegt.
Zu hoffen bleibt nur, dass der Mond noch etwas Wasser beherbergt...


Mfg
 
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Jans Lokker

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Hallo und danke für eure Antworten.

@mac, deine Zusammenfassung war wirklich sehr interessant. Wenn man von Raumfahrt spricht, denken eigentlich die wenigsten daran, was man da eigentlich so alles beachten muss um auch am Ziel anzukommen.

Btw. Zu den Sonnenwinden/Flares hab ich kürzlich was gelesen (der Zyklus ist seit Monaten überfällig!?.. Ich hoffe die Sonne ist nicht schwanger :D )
Wie verläuft so ein ausbruch eigentlich? Strahlt der eher linear ab oder verteilt sich der gleichmäßig in alle Richtungen?


@_Mars_, danke für die ausführliche beschreibung meiner Fragen, alles sehr interessant. Das man Menschen für eine migration auf einen anderen Planeten genetischen ändern müsste ist wirklich sehr fragwürdig.. da muss schon ein deftiger Grund vorliegen. (btw. Lese gerade "Do Androids dream of electric sheep", da werden die kollional-Planeten von Androiden aufgebaut wobei die Erde verstrahlt ist. Schönes Buch.)

schöne grüße.
 
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