Sicherheit der KKW

hardy

Registriertes Mitglied
Hallo Freunde und Gegner der Kernenergie,

die Kernenergie macht wieder mal negative Schlagzeilen. Wo? Natürlich in Deutschland!

Im KKW Krümmel hat ein Transformator gebrannt. Ein technisches Ereignis, das passieren kann, denn Trafos werden mit Öl gekühlt.

Es ist aber zu einem politischen Ereignis geworden, offenbar, weil zwar die Abschaltung dieses KKW im Rahmen des Atomausstiegs bevorsteht, aber die Diskussionen um eine Laufzeitverlängerung der deutschen KKW nicht verstummen wollen.

Ich kenne nicht die Details des Ereignisses im KKW Krümmel. Ich wundere mich aber, warum keiner fragt, ob die nukleare Sicherheit des KKW gefährdet war oder nicht. Denn das ist doch die Kernfrage.

Nach meinen Informationen sind Rauchgase in den Kommandoraum eingedrungen, wahrscheinlich, weil man die Zuluft nicht abgesperrt hat. Der verantwortliche Schichtchef hat daraufhin vorsorglich und sicherheitsbewusst die Abschaltung des Reaktors veranlasst. Seltsamerweise hat der Betreiber Vattenfall dies als voreilig bezeichnet. Das ist m. E. falsch.

Nach meiner Kenntnis hat das Betriebspersonal richtig gehandelt. Mit ist völlig unklar, weshalb die schleswig-holsteinische Aufsichtsbehörde prüft, ob die Betriebserlaubnis für das KKW Krümmel entzogen werden sollte. Denn die Sicherheit des KKW war während des Ereignisses nie gefährdet.

Wenn man allerdings die Beurteilung der Sicherheit den Juristen überlässt, dann muss man wohl auf Überraschungen gefasst sein.

Dies meint
hardy
 

jonas

Registriertes Mitglied
Auch ich kenne die Details nicht, sondern nur, was über die Presse an die Öffentlichkeit gelangt. Und von dort hört man, dass Vattenfall der Störfall wohl nicht so umfassend gemeldet hat wie es vorgeschrieben ist. Und wer die sehr klar formulierten Melderichtlinien nicht beachtet, der setzt sich dem begründeten Verdacht aus als KKW Betreiber unzuverlässig zu sein. Und um diesen Verdacht geht es im Augenblick, soweit ich verstanden habe.
 

ispom

Registriertes Mitglied
Hallo Hardy (aus der atomenergiefreundlichen Schweiz, wo nach Volksentscheid die Kernkraftwerke ausgebaut werden),

würde mich mal interessieren, wie in der Schweiz die Informationspolitik läuft:

wenn in einem deutschen KKW ein Trafo brennt,
oder in einem japanischen KKW ein Eimer Wasser umfällt,
dann sind das bei uns immer wochenlang die Top-Meldungen in den Medien

wenn aber in der Schweiz oder in Schweden diese Kraftwerke in der Leistung hochgefahren werden, wenn in Frankreich oder in Japan neue Reaktoren ans Netz gehen, erfährt man hier nichts davon…..

informationshungrige Grüße von Ispom
 

ispom

Registriertes Mitglied
Hallo Hardy,
wir sind hier im „smalltalk“ und deshalb darf ich mir eine hinsichtlich Deiner hohen Qualifikation despektierliche Bemerkung wohl erlauben:

wenn Du hier postest, wird Dein Beitrag nicht gezählt und Du hast Schwierigkeiten, den in diesem forum so erstrebenswerten Rang eines „registrierten Mitglieds“ zu erreichen.

wohlmeinende Grüße von Ispom
 

galileo2609

Registriertes Mitglied
oder in einem japanischen KKW ein Eimer Wasser umfällt,
dann sind das bei uns immer wochenlang die Top-Meldungen in den Medien

Hm, ich weiss ja nicht, aus welchen Medien du deine Informationen beziehst. Hier mal eine Meldung vom NDR: Vattenfall-Zwischenbericht.
Man kann ja durchaus ernsthaft pro Fissionsenergie eintreten, allerdings sollte die Argumentation dann aber auch seriös bleiben.

Grüsse galileo2609
 

ispom

Registriertes Mitglied
Aus Zeitgründen kann ich mir kein längeres Studium der Fachzeitschriften erlauben,
meine Bemerkung bezog sich auf die TV-Berichte, die sind aber ebenso unseriös wie die in „Bild“ oder „Spiegel“
(weiß ich aus den „Presseschau“-Sendungen :eek: ),
zumindest hinsichtlich der Kernenergieproblematik nur auf Sensationsmache gerichtet.
Aber: ich will Hardy nicht vorgeifen, der wird uns als seriöser Fachmann die nötigen Informationen zukommen lassen…
dies hoffende Grüße von Ispom
 

jonas

Registriertes Mitglied
Aus dem von Galileo verlinkten NDR Bericht (dessen Quelle dpa ist):
Computerausfall: Das Computersystem von Krümmel erlitt laut dem Bericht bei der Störung einen Datenverlust. "Die Auswertung der Störung war durch Probleme bei der Datenarchivierung der Prozessrechneranlage erschwert." Zeitabläufe mussten mühsam rekonstruiert werden, um ein vollständiges Bild zu liefern.
Also das stinkt förmlich nach Vertuschung. Es glaubt doch wohl kein Mensch, dass ausgerechnet während des Störfalls die Datenspeicherung ausgefallen ist.

Dies, zusammen mit der anfänglichen Weigerung Zeugen des Vorfalls namentlich bekannt zu geben, nennt man normalerweise im Strafrecht Verdunkelung. Und Verdunkelungsgefahr ist ein Haftgrund.

PS: Das obige Zitat ist aus dem Störfallbericht von Vattenfall selbst. Es kann also hier nicht von journalistischer Sensationsmache gesprochen werden.
 

hardy

Registriertes Mitglied
Also das stinkt förmlich nach Vertuschung. Es glaubt doch wohl kein Mensch, dass ausgerechnet während des Störfalls die Datenspeicherung ausgefallen ist.

Dies, zusammen mit der anfänglichen Weigerung Zeugen des Vorfalls namentlich bekannt zu geben, nennt man normalerweise im Strafrecht Verdunkelung. Und Verdunkelungsgefahr ist ein Haftgrund.

PS: Das obige Zitat ist aus dem Störfallbericht von Vattenfall selbst. Es kann also hier nicht von journalistischer Sensationsmache gesprochen werden.


Hallo jonas,

Im Fall des Ereignisses im KKW Krümmel (28. Juni 2007) wirft man dem Betreiber Vattenfall vor, Informationen zurückgehalten zu haben, speziell zum Verhalten des Betriebspersonals. Zu diesem Vorwurf nimmt Vattenfall in seinem ausführlichen Zwischenbericht vom 13. Juli 2007 ebenfalls Stellung:

http://www.vattenfall.de

Es heisst dort, dass die Analyse der Kommunikation zwischen Mensch und Technik (MTO) die vertrauliche Sammlung der erforderlichen Informationen und Daten verlangt. Diese erfolge vollständig und wertungsfrei durch einen Beauftragten der Kernanlage. Bis zum Abschluss der internen Analyse seien Einflüsse von aussen auszuschliessen, um die vollständige und wertungsfreie Ermittlung sicherzustellen. Eine behördliche originäre Ermittlung sei nicht Gegenstand der MTO-Analyse. Eine weitere behördliche Ermittlung könne sich an eine MTO-Analyse anschliessen, wenn die Behörde die Ermittlungsergebnisse als nicht schlüssig oder nicht vollständig erachten sollte.

Diesem Standpunkt schliesse ich mich an. Man stelle sich nur vor, wie ein Reaktoroperateur reagieren wird, wenn ihn die Staatsanwaltschaft befragt. Wie heisst es doch in den Kriminalfilmen so schön?

"Sie haben das Recht, die Aussage zu verweigern, wenn Sie sich selbst belasten. Alles, was Sie sagen, kann gegen Sie verwendet werden!"

Gruss
Hartmut
 

mac

Registriertes Mitglied
Hallo Hartmut,

"Sie haben das Recht, die Aussage zu verweigern, wenn Sie sich selbst belasten. Alles, was Sie sagen, kann gegen Sie verwendet werden!"
ich meine, der zweite Teil stammt aus dem 'Rechtsraum' der USA. (US-TV) In Deutschland kann man eine Aussage auch nachträglich widerrufen und/oder richtigstellen.


Herzliche Grüße

MAC
 

hardy

Registriertes Mitglied
Hallo Hardy,

wenn Du hier postest, wird Dein Beitrag nicht gezählt und Du hast Schwierigkeiten, den in diesem forum so erstrebenswerten Rang eines „registrierten Mitglieds“ zu erreichen.

Danke für deine wohlmeinenden Ratschläge, ispom. Aber ich habe nicht den Ehrgeiz, in diesem Forum einen Rang zu erreichen. Bin nur bestrebt, etwas Sinnvolles zur Diskussion beizusteuern.

Gruss
Hartmut
 

hardy

Registriertes Mitglied
Hallo Hartmut,

ich meine, der zweite Teil stammt aus dem 'Rechtsraum' der USA. (US-TV) In Deutschland kann man eine Aussage auch nachträglich widerrufen und/oder richtigstellen.


Herzliche Grüße

MAC

Danke für den Hinweis, mac. In juristischen Fragen fühle ich mich nicht kompetent.

Meines Erachtens bleibt aber die Frage, ob juristische Ermittlungen zur Verbesserung der nuklearen Sicherheit beitragen.

Gruss
Hartmut
 

hardy

Registriertes Mitglied
würde mich mal interessieren, wie in der Schweiz die Informationspolitik läuft:

wenn in einem deutschen KKW ein Trafo brennt,
oder in einem japanischen KKW ein Eimer Wasser umfällt,
dann sind das bei uns immer wochenlang die Top-Meldungen in den Medien

Hallo ispom,

solche Ereignisse werden natürlich auch hierzulande in den Medien behandelt. Aber den Schweizer interessiert zuallererst die Frage, ob das auch hier passieren könnte. Und da vertraut der Schweizer in erster Linie der Qualität und dem Sicherheitsbewusstsein des schweizerischen Fachpersonals und der Beurteilung der schweizerischen Atomaufsichtsbehörde.

Der Schweizer ist es gewohnt, regelmässig über verschiedene Fragen abzustimmen. Und er weiss, dass bei kritischen Fragen das Referendum ergriffen werden kann. Das ist eine andere Situation als in Deutschland.

wenn aber in der Schweiz oder in Schweden diese Kraftwerke in der Leistung hochgefahren werden, wenn in Frankreich oder in Japan neue Reaktoren ans Netz gehen, erfährt man hier nichts davon…..

Das ist eben Eure "objektive" Berichterstattung in Deutschland. Davon, dass die schweizerische Regierung seit Februar 2007 den Neubau von KKW als erforderlich ansieht, hat man bei Euch nichts erfahren. Und über den Neubau von KKW in der Welt (Finnland, Frankreich, Asien) schweigen sich die deutschen Medien fast einhellig aus.

Gruss
Hardy
 

jonas

Registriertes Mitglied
In Deutschland kann man eine Aussage auch nachträglich widerrufen und/oder richtigstellen.
Das kann man in den USA auch. In Deutschland vertraut man darauf, dass sich im Schädel des Befragten ein gesundes Gehirn befindet und sagt ihm lediglich, dass er nichts sagen muss, wodurch er sich oder (nahe) Angehörige dem Verdacht einer Straftat aussetzen würde. Den Hinweis, dass - falls er sich selbst belastet - dies dann selbstverständlich auch gegen ihn verwendet werden kann, den schenkt man sich hierzulande.

Das Einzige, was ich mir vorstellen kann, das eine Vertraulichkeit der internen Untersuchung rechtfertigen könnte, wäre die sogenannte "no blame policy", wie sie auch im Flugzeugbau angewendet wird. Damit will man erreichen, dass, wenn ein Mechaniker einen Schraubenzieher ins Triebwekt fallen gelassen hat, dies dann auch meldet und nicht aus Angst vor Bestrafung das Teil dort drinlässt und der Flieger später deswegen abstürzt.

In einem KKW könnte ich mir ähnliches vorstellen, weil auch dort sensibelste Sicherheit gewährleistet werden muss. Allerdings, wie schon weiter oben gesagt, glaube ich nicht daran, dass Vattenfall Interesse daran hatte den Vorfall rückhaltlos aufzuklären und den Behörden vollständig zu melden. Schliesslich war Krümmel bereits letztes Jahr trauriger Rekordhalter meldepflichtiger Störfälle unter allen deutschen KKWs.
 

mac

Registriertes Mitglied
Hallo Hardy,

In juristischen Fragen fühle ich mich nicht kompetent.
das stehst Du nicht allein. Und mit bei uns bei, stehen da wohl auch die Juristen, auch wenn sie's nicht glauben wollen. Vor Gericht und auf hoher See ...

Meines Erachtens bleibt aber die Frage, ob juristische Ermittlungen zur Verbesserung der nuklearen Sicherheit beitragen.
wenn die finanziellen Folgen solcher (fündig werdender) Ermittlungen, die finanziellen Vorteile der Nichtbeachtung von Sicherheit deutlich übersteigen würden, könnte ein Umdenken einsetzen.

Aber mal realistisch betrachtet, wer sollte das denn wohl durchsetzen?



Herzliche Grüße

MAC
 

mac

Registriertes Mitglied
Hallo Jonas,

Das kann man in den USA auch. ...
aha! Danke für die Aufklärung. Das passt dann ja wohl eher in die Kategorie: 'Ihre Mikrowelle ist nicht dazu geeignet Kleintiere zu trocknen!'

Eigentlich wollte ich hier noch eine Niederträchtigkeit über Schußwaffen hinschreiben. War mir aber dann doch zu blöd. :eek:

Die Begründung mit der Vertraulichkeit leuchtet ein und ist auch gut und akzeptabel.


Herzliche Grüße

MAC
 

hardy

Registriertes Mitglied
Das Einzige, was ich mir vorstellen kann, das eine Vertraulichkeit der internen Untersuchung rechtfertigen könnte, wäre die sogenannte "no blame policy", wie sie auch im Flugzeugbau angewendet wird. Damit will man erreichen, dass, wenn ein Mechaniker einen Schraubenzieher ins Triebwekt fallen gelassen hat, dies dann auch meldet und nicht aus Angst vor Bestrafung das Teil dort drinlässt und der Flieger später deswegen abstürzt.

In einem KKW könnte ich mir ähnliches vorstellen, weil auch dort sensibelste Sicherheit gewährleistet werden muss.

Genauso ist es, jonas.

Allerdings, wie schon weiter oben gesagt, glaube ich nicht daran, dass Vattenfall Interesse daran hatte den Vorfall rückhaltlos aufzuklären und den Behörden vollständig zu melden.

Nur ein sicheres KKW ist ein wirtschaftliches KKW!

Gruss
Hartmut
 

jonas

Registriertes Mitglied
Nur ein sicheres KKW ist ein wirtschaftliches KKW!
Da hast Du sicherlich recht. Aber wie so vieles im Leben, hat dies auch zwei Seiten: Nur ein der Öffentlichkeit als sicher präsentiertes KKW kann wirtschaftlich arbeiten. Und wenn es eben nicht so sonderlich sicher ist - aus welchen Gründen auch immer - dann lohnt sich Verschleierungstaktik.

Und genau dies kann man sich bei dieser Technologie nicht leisten. Um die Analogie zur Luftfahrt nochmal zu bemühen: Wer als Luftlinie sich dem Verdacht der Unzuverlässigkeit aussetzt, der erhält in der EU Landeverbot (gibt so einige Luftfahrtgesellschaften, die hier nicht mehr fliegen dürfen). Genauso ist es mit Betreibern von Atomkraftwerken. Wer sich auch nur dem (begründeten) Verdacht der Unzuverlässigkeit aussetzt, der darf ein KKW eben nicht weiter betreiben.

Krümmel kann gerne an einen anderen als zuverlässig eingestuften Betreiber verkauft werden und weiter Strom liefern. Vattenfall hat jedenfalls mit seinem Verhalten der gesamten Industrie einen sehr schlechten Dienst erwiesen und das Vertrauen erschüttert. Das kann weder der Staat, noch die Industrie selbst tolerieren.

Jeder weiss, dass in einem solchen Kraftwerk Milliarden drinstecken und somit Milliarden Gründe liefern einen Störfall herunterzuspielen - auch angesichts der hohen Sensibilität der Bevölkerung gegenüber dieser Technologie. Und gerade deswegen wäre es für den Betreiber sehr sinnvoll offensiv bei Störfällen, die es in die Nachrichtensendungen geschafft haben, die Bevölkerung aufzuklären und keinerlei Anlass zur Besorgnis zu liefern, man würde etwas vertuschen wollen.
 

galileo2609

Registriertes Mitglied
Nur ein sicheres KKW ist ein wirtschaftliches KKW!

KKW auf Fissionsbasis sollen ja nicht nur sicher sein, sondern auch effizient, und in den Zeiten der Diskussion bezüglich des anthropogenen Klimawandels auch eine günstige CO2-Bilanz haben.

Wenn man mal die Sicherheitsaspekte (Störfälle, Endlagerung) ausblendet, bleiben ja noch genau die Themen übrig, die ispom und hardy uns so hartnäckig nahebringen wollen. Nun ist es so, dass Bernd Müller in der Ausgabe 7/2007 von 'spektrum der wissenschaft' unter der Rubrik 'Nachgehakt' (p. 21) genau diese Punkte aktuell thematisiert hat: 'Sauber, aber nicht rein'. Ich halte das Magazin zumindest für so seriös, dass es nicht gegen die Fissionsenergiegewinnung qua 'umgefallener Wassereimer' stänkert.

Aus dem genannten Artikel sind für mich zwei Thesen interessant, die ggf. auch der Forums-Diskussion neue seriöse Impulse liefern könnten:
Angesichts der zunehmend geringeren Erzqualität des geförderten Urans wird es in absehbarer Zeit (abhängig vom Ausbau der Fissionskraftwerke)
  1. zu einer CO2-Bilanz kommen, die weniger günstig ist als z. B. die von Gaskraftwerken (<20-30 Jahre)
  2. zu dieser kritischen CO2-Bilanz wird es aber nicht kommen, da bereits zuvor die Energiebilanz der Fissionskraftwerke negativ wird, weil in die benötigte Anreicherung mehr Energie eingespeist werden muss, als anschliessend produzierte Energie gewonnen werden kann (~ 2030)
Natürlich spielen hier die aktuellen und zu erwartenden Lagerstätten für Natururan eine Rolle. Dazu hatten wir bereits im Frühjahr 2006 einige Diskussion im Thread 'Energievorräte der Erde und Raumfahrt'.

Was spricht für diese Thesen, und was spricht dagegen? Bitte saubere Argumente unter Vermeidung von 'yellow-press posts'!

Grüsse galileo2609
 

ispom

Registriertes Mitglied
Bitte saubere Argumente unter Vermeidung von 'yellow-press posts'!

Grüsse galileo2609

na dann:

Die japanischen Inseln werden ständig von Erdbeben heimgesucht,
und sie sind gespickt mit Kernkraftwerken.
Nun gabs dort mal wieder ein Beben. Und man stelle sich vor:
in einem KKW, das sich automatisch abschaltete, hat ein Trafo gebrannt!!!

Darüber, was das für ein schreckliches Ereignis ist, sind die Deutschen ja nun dank der ausführlichen Krümmel-Berichterstattung hinlänglich informiert :eek:

Mit einem wohligen grausen nehmen es die Einwohner von Mühlheim-Kärlich zur Kenntnis, denn weil dort alle zehn Jahre die Erde ganz leicht zittert, hat man ein nagelneues KKW wieder abgerissen.
Ein schrecklicher Gedanke: auch hier hätte ein Trafo brennen können....

hat zwar alles ein paar Milliarden gekostet, aber bei dem Schuldenberg, den die Deutschen vor sich herschieben, kommts darauf auch nicht mehr an :eek:

die Japaner schütteln sich vor Lachen, wenn sie davon hören :D

meint Ispom
 

Mahananda

Registriertes Mitglied
Hallo,

ich bin mal ganz naiv und glaube, dass durch entsprechende Kontrollen und Sicherheitseinrichtungen ein störungsfreier bzw. zumindest havariefreier Betrieb eines KKW gewährleistet werden kann. Für die Dauer des Betriebes lässt sich ein Eintrag radioaktiver Stoffe in die Biosphäre mit großer Sicherheit ausschließen. Doch selbst wenn dieser Idealfall gegeben ist, bleibt das Problem der Endlagerung übrig. Der Zeithorizont für ein gesichertes Isolieren von der Biosphäre beträgt etwa 500.000 Jahre! Erst danach ist die Strahlung der Plutonium-Glas-Kokillen so weit abgeklungen, dass eine Gefährdung der Umwelt nicht mehr gegeben ist. Wer will ernsthaft behaupten, dass über einen so langen Zeitraum hinweg die Lagerung radioaktiven Materials kontrollierbar ist? Die Entscheidung für den Ausbau der Kernenergie-Nutzung ist zugleich die Entscheidung für die Vergrößerung eines nach wie vor ungelösten Problems. Das wird meines Erachtens zu wenig bedacht.

Viele Grüße!
 
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