Expansion

Sputnik96

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Hallo miteinander. :)

Wer weiß, wie schnell unser Weltall Expandiert - anscheinend soll
die Expansion immer schneller werden? :confused:

Mit astronomischen Grüssen Sputnik :)
 

Orbit

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Hallo Sputnik 96
Empirisch gesichert ist ist:
Im Abstand von 1 Megaparsec oder 3,26E6 Lichtjahren entfernen sich Himmelsobjekte je nach Informationsquelle mit 71 oder 72 km/s. Im Abstand von 3,26 LJ, in einer Distanz also, die etwas kürzer wäre als jene zum nächsten Fixstern, Alpha Centauri, sind das also lediglich 7,1 bzw.7,2 cm/s.
Am Hubble-Horizont beträgt diese Geschwindigkeit demnach c.
Wie weit entfernt dieser Horizont zur Zeit ist, darüber liefern verschiedene Modelle verschiedene Werte.
Gruss Orbit
 

Toni

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Im Abstand von 1 Megaparsec oder 3,26E6 Lichtjahren entfernen sich Himmelsobjekte je nach Informationsquelle mit 71 oder 72 km/s. Im Abstand von 3,26 LJ, in einer Distanz also, die etwas kürzer wäre als jene zum nächsten Fixstern, Alpha Centauri, sind das also lediglich 7,1 bzw.7,2 cm/s.
Hallo Orbit,

vielen Dank für Deine Angaben, haben mich nämlich auch mal interessiert. :) Der nächste Fixstern ist allerdings Proxima Centauri, der sich in einem Abstand von 4,2243 Lj befindet. Alpha Centauri A+B befinden sich in einem Abstand von 4,3963 Lj, also 0,1720 Lj weiter. ;) Der direkte Abstand Proximas von Alpha A+B beträgt jedoch 0,2378 Lj oder rund 15 000 AE.

Bei 71 oder 72 mm pro Sekunde in einem Abstand von 3,26 Lj ergibt sich ein Zuwchs dann in einem Jahr von 2240,541138 km(!) oder 2272,098056 km(!). Das ist doch schon recht beträchtlich, meine ich.

Bei der Reise einer unbemannten Sonde zum Alpha Centauri mit der maximal im Augenblick denkbaren Höchstgeschwindigkeit eines Atomantriebes mit einem Zehntel der LG würde diese Reise erst einmal mindestens 44 Jahre dauern. In dieser Zeit hätte sich dann der Raum aufgrund seiner Expansion bereits um 30 215 oder 30 640 km gedehnt! Schicken wir jedoch eine Sonde, die nur einen herkömmlichen Raketenantrieb besitzt und mithilfe der Swingby-Technik auf knapp 100 km/s (also einem Dreitausendstel der LG) beschleunigt werden kann, so ist diese Sonde erstmal wenigstens 13 200 Jahre unterwegs und man muss für die Zeit dieser Reise eine Raumdehnung von 9 064 500 km oder 9 192 000 km hinzu berechnen!

Das sind wie gesagt nur Berechnungen für einen heute denkbaren Flug zu unserem nächsten sonnenähnlichen Nachbar(doppel)stern. Phänomene der Zeitdilatation kommen bei solchen Geschwindigkeiten natürlich nicht zum Tragen. :cool:

Eine Sonde mit Atomantrieb trotzdem unterstützende (auch wenn ich es nicht mehr erleben werdende) Grüße von
Toni
 

mac

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Hallo Orbit, und Toni,

Im Abstand von 3,26 LJ, in einer Distanz also, die etwas kürzer wäre als jene zum nächsten Fixstern, Alpha Centauri, sind das also lediglich 7,1 bzw.7,2 cm/s.
das ist zwar rechnerisch richtig, aber tatsächlich falsch, bzw läßt sich nicht beobachten. Ursache dafür sollen die sogenannten Einstein Strauss Vukuolen sein, sehr große, gravitativ gebundene Materieansammlungen (einige zig bis 100 E6 Lichtjahre) so daß diese (71 km * s^-1 * Mpc^-1) Expansion nur auf erheblich größeren Längenskalen beobachtbar ist.

Wie sich das im Laufe der Zeit verändert hat, findet Ihr hier.


Herzliche Grüße

MAC
 
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Orbit

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Hallo Toni
Danke für die Korrektur!
Ich habe die beiden Zwillinge verwechselt, dabei gälte ja 'nomen est omen'.
Zur Veranschaulichung von H:
Man stelle sich ein gleichseitiges Dreieck vor mit der Seitenlänge s = 1Mpc. In einer Ecke steht der ins All blickende Beobachter.
Er sieht im Abstand von 1Mpc zwei Sterne, die voneinander ebenfalls 1 Mpc entfernt sind.
Heute stellt der Astronom fest, dass sie sich mit 71 km/s von einander entfernen. Schaut er in 13773 Jahren wieder dorthin, dann sind zwar die Sterne 3,26 LJ weiter entfernt von ihm und von einander, also 0,001 Promille weiter als heute; aber sie entfernen sich immer noch mit exakt derselben Geschwindigkeit von ihm (d.h. identische Rotverschiebung) und von einander.
An dieser Stelle taucht die Frage auf, ob H wirklich konstant oder ob es nur eine Messungenauigkeit sei, wenn identische Werte gemessen werden. Es könnte ja auch sein, dass sich Ho um 0,001 Promille geändert habe. So viel ich weiss, sind sich die Astronomen darüber nicht einig.
Die Fahr/Heyl-Hypothese, von der im andern Expansionsthread die Rede ist, sagt dazu folgendes: Dieser Wert ändere sich nie, H sei eine absolute Konstante weil sich mit dem Raum die Eichstrecke von 1Mpc dehne.
Gruss Orbit
 

Orbit

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Hallo mac
Da stehen wir nun und...:)
Mir ist die Fahr-Hypothese lieber, der diese ES-Vakuolen, die meines Wissens umstritten sind, seit sie erfunden wurden, neu interpretiert.
Gruss Orbit
 

Sputnik96

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Hallo und Danke
für eure Ausführungen, aber kann mir das jemand einfacher erklären? :confused:
Ich bin nicht so das Rechnungs- oder das Physikgenie...

Vielen Dank Sputnik :)
 

mac

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Hallo Orbit,
Mir ist die Fahr-Hypothese lieber, der diese ES-Vakuolen, die meines Wissens umstritten sind, seit sie erfunden wurden, neu interpretiert.
tja, das unübersehbare Problem dabei ist aber: Lt Hubblekonstante, müßte die Erde pro 100 Jahre 1000 weiter weg von der Sonne ihre Bahn ziehen, tatsächlich tut sie das auch aber nur 10 m/100 Jahre.

Dieses Phänomen führte ja letztendlich zu der Erklärung: gravitative Koppelung. Das die ES Vakuolen umstritten sind, ändert ja nichts an der Tatsache, daß diese Expansion in 'kleineren' Bereichen eben nicht zu beobachten ist.

Herzliche Grüße

MAC
 

Sputnik96

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Hallo Mac.

Ich wollte wissen wie schnell das Weltall expandiert
und ob diese Expansion immer schneller wird und wo liegt
die Grenzgeschwindigkeit.

Kannst Du mir das auf eine möglichst einfache Art erläutern? :confused:

Eigentlich stellt sich für mich dann auch die Frage, dass wenn die Expansion
mal schneller werden könnte als das Licht ob dann auch die Lichtgeschwindigkeit schneller wird?

Mit astronomischen Grüssen Sputnik :)
 

Orbit

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Hallo mac
Ich denke, da liegt ein Missverständnis meinerseits vor. Dass innerhalb von Galaxien H nicht an Himmelskörpern gemessen werden kann und nach Abzug der 'Bremswirkung' durch die Gravitation nur noch eine geringe Distanzzunahme übrig bleibt, darüber sind wir uns einig. In diesem Sinn haben wir das ja mal in einem andern Thread diskutiert. Was ich Toni vorgerechnet habe, war tatsächlich der Wert, der auf grossen Skalen in der flachen Raumzeit, weitab von Gravitierendem, im Vakuum gilt. Fahr spricht drum wieder von den ES-Vakuolen; die haben dort aber in eine andere Bedeutung. Da sind mit zwei Bedeutungen des Begriffs durcheinander geraten. Sorry!
Auf die gesamte Expansionsrate des Universums hat dies bei Fahr aber keinen Einfluss. Für ihn expandiert der RAUM überall nach den gleichen Gesetzmässigkeiten, unabhängig von der gravitativen Einwirkung. Das heisst nichts anderes, als dass der Raum innerhalb von Galaxien an den Himmelskörpern vorbei expandiert.
Gruss Orbit
 

mac

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Hallo Sputnik,
Ich wollte wissen wie schnell das Weltall expandiert
die Geschwindigkeit der Expansion nimmt mit zunehmender Entfernung von uns zu.

Also alle Galaxien auf einer Kugelschale um uns herum, in 3.260.000 Lichtjahren Entfernung, bewegen sich mit einer mittleren Geschwindigkeit von ca. 71 km/Sekunde von uns weg. In der doppelten Entfernung sind es schon 142 km/Sekunde usw. In 13,7E9 Lichtjahren Entfernung ist die Lichtgeschwindigkeit erreicht. Und noch weiter weg (auch das kann man noch sehen) noch schneller als die Lichtgeschwindigkeit.

Das geht aber lt. spezieller Relativitätstheorie (SRT) gar nicht. Deshalb interpretiert man diese Expansion nicht als eine tatsächliche Geschwindigkeit der Objekte weg von uns, sondern als Expansion des Raumes. Die Objekte innerhalb des sie umgebenden Raumes bewegen sich bezogen auf diesen Raum auch nicht anders als es z.B. unsere Milchstraße in dem uns umgebenden Raum tut.

An einer Stelle ist diese Interpretation für mich bisher nicht verständlich. Sie legt im Grunde genommen einen Bezugspunkt (den uns oder auch eine ganz ferne Galaxie umgebenden Raum) fest, auf den sich die Bewegung bezieht. Das ist aber lt. SRT eben gerade nicht möglich. Eine Erklärung dafür habe ich bisher noch nicht gefunden.


und ob diese Expansion immer schneller wird
diese Expansion wird mit fortschreitender Zeit immer langsamer. Wenn die Expansionsgeschwindigkeit aber hoch genug ist, dann wird diese Expansion bis in alle Ewigkeit weiter gehen, ebenso wie eine Rakete unsere Erde und auch unser Sonnensystem auf nimmer wiedersehen verlassen kann, wenn sie schneller als die Fluchtgeschwindigkeit ist.

Ist diese Expansionsgeschwindigkeit nicht schnell genug dafür, dann wird unser Universum wieder kollabieren, also die Expansion wird abgebremst bis zum Stillstand und danach fällt alle Materie durch die Schwerkraft wieder zusammen.

Zur Zeit geht man in der Kosmologie davon aus, daß Schwerkraft und Expansion sich gerade die Waage halten, die Expansion also nach unendlich langer Zeit zum Stillstand kommt.

Durch die Entdeckung, daß sich die Expansion aber nicht gleichmäßig verlangsamt, sondern diese Verlangsamung in den vergangenen Jahrmilliarden anscheinend immer schwächer wird (beschleunigte Expansion) ist man sich zur Zeit sogar ziemlich sicher, daß es ganz bestimmt nicht zu einem big Crunsh kommen wird. Hier muß aber wohl noch viel erforscht werden.

und wo liegt die Grenzgeschwindigkeit.
das können wir nicht ermitteln, das werden wir möglicherweise sogar prinzipiell niemals ermitteln können.

Warum? Wir können durch die Art der Expansion nur bis zu einem sogenannten Horizont sehen. Licht daß jenseits dieses Horizontes ausgesandt wird, wird uns deshal nie erreichen, weil der Abstand zwischen uns und der Lichtquelle für alle Zeiten stets schneller wächst, als das Licht Weg zu uns hin zurücklegen kann. Also egal wie weit das ausgesandte Licht schon zu uns gekommen ist, der verbleibende Restweg wächst stets schneller, als das Licht sich zu uns hin 'bewegt'. Deshalb könnte das Universum jenseits dieser Grenze beliebig groß sein.


Eigentlich stellt sich für mich dann auch die Frage, dass wenn die Expansion
mal schneller werden könnte als das Licht ob dann auch die Lichtgeschwindigkeit schneller wird?
also die Expansion war schon immer schneller als c, aber das Licht bewegt sich im jeweiligen Raum nur mit c.

Herzliche Grüße

MAC
 

mac

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Hallo Orbit,

so etwa, wie Du es jetzt aufgeschrieben hast, habe ich es auch verstanden. Bleibt aber nach wie vor zu klären, warum der Raum auf der einen Seite Materie mit sich nimmt und auf der anderen Seite nicht. Welche Gesetzmäßigkeiten gelten da? Diese Frage ist in der Tat zur Zeit umstritten, vor allem die Quantitäten.

Und, aber vielleicht ist das auch der Schlüssel, wieso kann c relativ zum umgebenden Raum definiert werden, ohne damit ein ruhendes Koordinatensystem zu definieren.

Herzliche Grüße

MAC
 

Toni

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Hallo Orbit, MAC und Sputnik,

Jetzt wollte ich so schön mitdiskutieren und gerade, als ich meine Antwort abschicken wollte, hängte sich mein verdammter PC auf! *grrr!* :mad:

Jetzt, nachdem Euch Eure zahlreichen Antworten in der kurzen Zeit gelesen habe, hat sich nun ein Großteil meines Textes erledigt. :( Nur soviel:

Die Expansion wird sich hauptsächlich in den riesigen Leeräumen zwischen den Galaxien-Haufen abspielen, da ja vdurch die Galaxien große gravitative Kräfte ausgehen, die der Expansion des Raumes entgegenwirken, bzw. die Raumzeit komprimieren oder sogar (bei sehr massereichen kleinen Objekten) nach innen stülpen. :cool: Aufgrund dieser gravitativen Kompression wird sich also innerhalb einer Galaxie vermutlich keine Expansion des Raumes feststellen lassen. :eek:

Der Expansion entgegenwirkende Grüße von
Toni
 

Sputnik96

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Hallo miteinander, hallo Mac.

Also wie ich das nun verstanden habe, kann sich Materie nicht schneller als Licht bewegen. Aber der Raum der nicht aus Materie besteht, kann dies.
Licht hat eine maximale Geschwindigkeit unabhängig der zunehmenden Geschwindigkeit des Raumes. Wenn also die Expansion die zehnfache Lichtgeschwindigkeit erreicht bewegt sich das Licht weiterhin nicht schneller als fast 300'000'000 m/s.
Wenn die Expansion immer weiter geht würde dies bedeuten, dass sich auch die Galaxien immer weiter von einander entfernen? Dann würde es eines "Tages" alles ganz schön dunkel sein...
Mal angenommen es gäbe paralelle Weltalle die sich auch so aufblähen wie das unsere dann würden diese eines Tages aufeinander prallen. Vielleicht war und ist das dann der Urknall?

Ach, wie ist das alles schööön, ach, wie ist das alles schööön kompliziert.
Frei nach Loriot...

Mit astronomischen Grüssen Sputnik :)
 

jonas

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Wenn die Expansion immer weiter geht würde dies bedeuten, dass sich auch die Galaxien immer weiter von einander entfernen?
Genau so ist es! Schaut man tief ins Welall rein, also weit in die Vergangenheit, so stellt man fest, dass die Galaxien früher tatsächlich dichter beieinander standen.

Und es war früher im Universum auch deutlich heller, was aber eher an dem Feuerwerk der Sternentstehung lag. Gemessen daran ist unser Universum schon heute schwarz wie die Nacht :)
 

Orbit

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Hallo mac
die Geschwindigkeit der Expansion nimmt mit zunehmender Entfernung von uns zu.
Also alle Galaxien auf einer Kugelschale um uns herum, in 3.260.000 Lichtjahren Entfernung, bewegen sich mit einer mittleren Geschwindigkeit von ca. 71 km/Sekunde von uns weg. In der doppelten Entfernung sind es schon 142 km/Sekunde usw.
Bis hier stimme ich Dir zu. Aber hier
In 13,7E9 Lichtjahren Entfernung ist die Lichtgeschwindigkeit erreicht. Und noch weiter weg (auch das kann man noch sehen) noch schneller als die Lichtgeschwindigkeit.
nicht mehr. Die Expansion mit c wird erst am Hhbble-Horizont erreicht, und der ist nicht identische mit dem Sichtbarkeitshorizont. Die Definition des Hubble-Horizontes ist, dass dort H = c ist. Am Sichtbarkeitshorizont, der sich zwar mit c vom Beobachter entfernt ist H < c, weil er innerhalb des Hubble-Horizientes liegt, der sich etwas weiter 'draussen' auch mit c vom Beobachter entfernt.
An einer Stelle ist diese Interpretation für mich bisher nicht verständlich. Sie legt im Grunde genommen einen Bezugspunkt ... fest, auf den sich die Bewegung bezieht.
Eben gerade nicht, finde ich. Schau noch mal die Geschichte mit dem gleichseitigen Dreieck in meinem Beitrag von 19.01 Uhr an.
diese Expansion wird mit fortschreitender Zeit immer langsamer. Wenn die Expansionsgeschwindigkeit aber hoch genug ist, dann wird diese Expansion bis in alle Ewigkeit weiter gehen, ...
Das ist für mich etwas verwirrlich ausgedrückt. Am Hubble-Horizont wird sie immer c sein; aber dessen Verhältnis zum Sichtbarkeitshorizont kann ändern:
RH/RS
- nimmt bei beschleunigter Expansion zu (theoretisch bis unendlich)
- bei konstanter Expansion bleibt es konstant und
- bei verlangsamter Expansion nimmt es ab (theoretisch bis Null)
Bei Deiner Erklärung der drei Modelle mit den Expansionsgeschwindigkeiten muss man unbedingt sagen, dass du die auf eine Eichdistanz beziehst, zB. auf Megaparsec oder Parsec oder etwas anderes.

Mit allem andern bin ich einverstanden. Du hast das anschaulich erklärt.

Noch zu Deiner Antwort auf meinen Beitrag:
Und, aber vielleicht ist das auch der Schlüssel, wieso kann c relativ zum umgebenden Raum definiert werden, ohne damit ein ruhendes Koordinatensystem zu definieren.
Da komme ich an meine Grenzen, und es wäre vielleicht gut, wenn sich ICH zu dieser Frage äussern würde.
Herzliche Grüsse
Orbit
 

Orbit

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Hallo Toni
Die Expansion wird sich hauptsächlich in den riesigen Leeräumen zwischen den Galaxien-Haufen abspielen, da ja durch die Galaxien große gravitative Kräfte ausgehen, die der Expansion des Raumes entgegenwirken,
Das sehe ich auch so, hingegen das
bzw. die Raumzeit komprimieren oder sogar (bei sehr massereichen kleinen Objekten) nach innen stülpen. Aufgrund dieser gravitativen Kompression wird sich also innerhalb einer Galaxie vermutlich keine Expansion des Raumes feststellen lassen.
nicht. Ich denke, die Dinger beanspruchen einfach weniger expandierenden Raum. Das mit der Raumkrümmung ist m.E. eine andere Geschichte, die ICH uns bestimmt erzählen könnte.:)
Gruss Orbit
 

mac

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Hallo Orbit,

nicht mehr. Die Expansion mit c wird erst am Hhbble-Horizont erreicht, und der ist nicht identische mit dem Sichtbarkeitshorizont. Die Definition des Hubble-Horizontes ist, dass dort H = c ist. Am Sichtbarkeitshorizont, der sich zwar mit c vom Beobachter entfernt ist H < c, weil er innerhalb des Hubble-Horizientes liegt, der sich etwas weiter 'draussen' auch mit c vom Beobachter entfernt.
ich bin mir bei Deiner interpretation (Sichtbarkeitshorizont, der sich vom Beobachter entfernt) nicht ganz sicher ob Du es wirklich so meinst, wie Du's schreibst, denn das was Du schreibst, respektive was ich dann verstehe, ist falsch.

Bezogen auf uns entfernt sich der Sichtbarkeitshorizont mit der Lichtgeschwindigkeit des jeweiligen Raumes durch den hindurch er sich entfernt. Aber diese Ausdrucksweise ist sehr mißverständlich. Viel näher an dem was wirklich passiert wäre, wenn Du's aus 'Sicht' der ausgesandten Photonen erklärst, die uns noch erreichen können oder eben niemals erreichen können.

Schau Dir Figure 1 in http://arxiv.org/PS_cache/astro-ph/pdf/0310/0310808.pdf an und dort die Erklärungen zu den Horizonten.



Eben gerade nicht, finde ich. Schau noch mal die Geschichte mit dem gleichseitigen Dreieck in meinem Beitrag von 19.01 Uhr an.
Orbit, hier hast Du, wenn ich Dich richtig verstehe, völlig falsche Vorstellungen. Schau Dir mal diese Bilder an.

Vielleicht meinst Du aber auch nicht das was wir von der Welt da draußen sehen, sondern das, was zur Zeit gerade ist?



Man stelle sich ein gleichseitiges Dreieck vor mit der Seitenlänge s = 1Mpc. In einer Ecke steht der ins All blickende Beobachter.
Er sieht im Abstand von 1Mpc zwei Sterne, die voneinander ebenfalls 1 Mpc entfernt sind.
Heute stellt der Astronom fest, dass sie sich mit 71 km/s von einander entfernen. Schaut er in 13773 Jahren wieder dorthin, dann sind zwar die Sterne 3,26 LJ weiter entfernt von ihm und von einander, also 0,001 Promille weiter als heute; aber sie entfernen sich immer noch mit exakt derselben Geschwindigkeit von ihm (d.h. identische Rotverschiebung) und von einander.
hier müßte ich erst mal nachrechnen ob das mit der ^2/3 Bedingung vereinbar ist. (Aber heute Abend nicht mehr)



Das ist für mich etwas verwirrlich ausgedrückt.
:eek: tut mir leid! Wenn ich das alles mal wirklich von A bis Z verstanden habe, dann werde ich versuchen mal endlich eine einfache und deutliche Erklärung zu liefern.



Am Hubble-Horizont wird sie immer c sein;
Die Hubble-sphäre ist kein Horizont! Es ist die Entfernung, in der der Raum sich mit Lichtgeschwindigkeit von uns entfernt. Wir können aber Licht von sehr viel weiter weg auch noch sehen.



aber dessen Verhältnis zum Sichtbarkeitshorizont kann ändern:
RH/RS
- nimmt bei beschleunigter Expansion zu (theoretisch bis unendlich)
- bei konstanter Expansion bleibt es konstant und
- bei verlangsamter Expansion nimmt es ab (theoretisch bis Null)
Bei Deiner Erklärung der drei Modelle mit den Expansionsgeschwindigkeiten muss man unbedingt sagen, dass du die auf eine Eichdistanz beziehst, zB. auf Megaparsec oder Parsec oder etwas anderes.
hier habe ich nicht verstanden was Du genau meinst, kann es mir auch nicht ausreichen sicher zusammenreimen.


Herzliche Grüße

MAC
 

Ich

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mac schrieb:
Bleibt aber nach wie vor zu klären, warum der Raum auf der einen Seite Materie mit sich nimmt und auf der anderen Seite nicht. Welche Gesetzmäßigkeiten gelten da? Diese Frage ist in der Tat zur Zeit umstritten, vor allem die Quantitäten.
Da hilft es, sich die Expansion als Beschleunigung vorzustellen, die den einzelnen Körpern mitgegeben wird. In einem gebundenen System bewirkt eine solch Radialbeschleunigung einfach eine endliche (meistens extrem kleine) Vergrößerung des Bahndurchmessers.
Genau wie ein Gewicht an einer Feder eben nicht zu Boden fällt (also der Beschleunigung folgt), sondern nur die Feder auf eine neue Länge dehnt.
Die größten gebundenen Systeme sind die, bei denen die Feder gerade nicht reißt. Sie bleiben gebunden.

Und, aber vielleicht ist das auch der Schlüssel, wieso kann c relativ zum umgebenden Raum definiert werden, ohne damit ein ruhendes Koordinatensystem zu definieren.
Die Frage weiß ich nicht genau zu deuten, ich versuchs mal mit mehreren Antworten, je nachdem, was gemeint war.
c ist grundsätzlich immer nur lokal definiert. In gekrümmter Raumzeit ist es nur der Vergleich von Geschwindigkeiten an unterschiedlichen Orten, der Schwierigkeiten macht.
Ein schönes Beispiel dazu ist der Vergleich von Vektoren auf einer Kugeloberfläche.
Wenn das den Punkt nicht trifft noch folgendes:
Die Tatsache, dass die Raumzeit lokal flach ist, heißt nicht, dass eine bestimmte Geschwindigkeit ausgezeichnet wäre. Sondern ein bestimmter Beschleunigungszustand, aka "freier Fall".
Und dann ist der Raum auch noch mit Materie und Hintergrundstrahlung gefüllt, die tatsächlich in jedem Punkt eine bestimmte Geschwindigkeit hat. Man kann auch seine Relativgeschwindigkeit dazu messen, und es würden auch schlimme Dinge passieren, wenn man mit v~=c da durchrauschen wollte.
Das hat aber nichts mit der Konstanz von c zu tun.
Die Expansion wird sich hauptsächlich in den riesigen Leeräumen zwischen den Galaxien-Haufen abspielen, da ja vdurch die Galaxien große gravitative Kräfte ausgehen, die der Expansion des Raumes entgegenwirken, bzw. die Raumzeit komprimieren oder sogar (bei sehr massereichen kleinen Objekten) nach innen stülpen. Aufgrund dieser gravitativen Kompression wird sich also innerhalb einer Galaxie vermutlich keine Expansion des Raumes feststellen lassen.
Da würd ich jetzt mal zustimmen, mit zwei Ergänzungen:
1. Die Expansion spielt sich überall ab. Die Materie in gebundenen Systemen kann der Expansion aber nicht folgen, sonder bleibt gebunden.
2. Das bedeutet, dass das Universum auf lane Sicht fragmentiert. Es wird irgendwann aus lauter Körnchen bestehen, deren Abstand sich immer weiter vergrößert. Ein solches Körnchen ist ein Galaxienhaufen, der selbst in seiner Struktur unverändert bleibt.

Sollte sich die Expansion aber immer weiter beschleunigen (das heißt, die Beschleunigung der Expansion immer stärker werden, wofür es keine Hinweise gibt), dann würden immer höhere Anforderung an ein "gebundenes System" gestellt, das nennt sich dann Big Rip.
 
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