Ice-t

ispom

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http://www.astronews.com/news/artikel/2007/03/0703-018.shtml

aha, das ICE-T ist also der Abbildung zufolge ein 2x60cm Bino-Spiegel,
warum Bino ?

Die nächste Schwierigkeit ist die Frage, wohin mit diesen vielen Daten? In der Antarktis gibt es kein Internet und kein Lichtleiterkabel bis zur Küste, daher müssen die Daten bis zum Tagbeginn am Teleskop vor Ort gespeichert werden und können erst dann physisch durch eine Expedition abgeholt werden.

die Leute auf der Südpolstation sind doch auch ständig in Kontakt mit der Zivilisation,
wieso geht das nicht vom ICE-T ?

fragt Ispom
 

Daniel99

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Hallo Ispom

Bei Dome C wird gegenwärtig die Station Concordia errichtet, die in Zukunft auch während des für astronomische Experimente interessanten arktischen Winters besetzt sein wird.
Eine Polarexpedition holt die Daten ab und bringt Sie zum nächstgelegen Internet-Server.

Die Polarstationen sind wahrscheinlich nur mit Funkstationen oder Satellitentelefonen ausgestattet. Oder anders gefragt wie transportiert man 70-100 Terabyte Daten per Funk vom Südpol?

Vielleicht hat noch jemand anders Vorschläge zur Datenübertragung vom Südpol.:confused:


Mit freundlichen Grüßen Daniel
 

ispom

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Die Polarstationen sind wahrscheinlich nur mit Funkstationen oder Satellitentelefonen ausgestattet. Oder anders gefragt wie transportiert man 70-100 Terabyte Daten per Funk vom Südpol?

ich bin kein Kommunikationsexperte, Daniel,
aber ich denke, wenn das Teleskopeinen Sender hat, vergleichbar dem der Marsrover, müßte die datenübertragung doch funktionieren,
oder warum nicht?

es schwirren doch genügend Kommunikationssatelliten herum, die als Relaisstationen fungieren könnten, denke ich....

datenübertragende grüße von ispom
 

jonas

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Über Funk lassen sich kaum hohe Datenraten erreichen. Die Datenraten im Telefonbereich sind in der Regel weit unter 100 kbit/s, was für Sprache vollkommen ausreicht.

Rechne mal aus, was eine 2-Kanal ISDN Verbindung schaffen würde mit ihren 128 kbit/s: 128/8 = 16 kByte/s. In 24h, also 86400 Sekunden, gehen demnach 1,4 GB raus, und in 365 Tagen 504 GB. Das ist noch nichtmal im Prozentbereich dessen, was an Daten anfällt.

Der schnellste ADSL upload wäre 1 Gbit/s, also achtmal schneller als das vorige Beispiel. Damit gehen 4 Terabyte in einem Jahr raus. Auch das ist bei weitem nicht genug.

Um die Datenmenge zu übertragen, müsste man schon ein richtiges Backbone legen, das rund hundert mal schneller ist als derzeit ADSL, um 100 TB Daten in Echtzeit (also während des 3-Monats Fenster) zu übertragen.

PS:
Ispom schrieb:
es schwirren doch genügend Kommunikationssatelliten herum, die als Relaisstationen fungieren könnten, denke ich....
Die sind aber in der Regel in der äquatoriellen Bahn und können somit nicht vom Südpol aus angefunkt werden, selbst wenn sie geostationär auf 36000 km Höhe wären.
 
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jonas

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Über welche Datenmenge reden wir beim Marsrover? Abgesehen davon, dass der Marsrover seinen eigenen privaten Satelliten nutzt, was ICE-T höchstwahrscheinlich nicht kann.
 

ispom

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Über welche Datenmenge reden wir beim Marsrover? .


weiß nicht :confused:
mein Daumen sagt mir, daß da noch viel mehr zu übertragen ist
(Kommandos, Meldungen über die Funktionsfähigkeit aller Aggregate und Instrumente, und schließlich die Meßdaten und Bilder....)

und die Satelliten in 36 000 km Höhe sollten vom Pol angepeilt werden können, stehen doch recht gut über dem Horizont :)

wenn die aber alle nicht wollen....das ist ein Argument :(
 

jonas

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Addendum:
100 Terabyte sind sind ein wahrhaftiger Riesenhaufen von Daten. Vergleich das mal mit DVDs. Eine DVD5 trägt locker 90 Minuten Film. In Filmäquivalent wären 100 TB also 100.000 GB/5 = 20.000 DVDs oder 30.000 Stunden Film. 30.000 Stunden sind 1.250 Tage.

Edit:
Wir überlagern uns mit den Antworten :)
und die Satelliten in 36 000 km Höhe sollten vom Pol angepeilt werden können, stehen doch recht gut über dem Horizont
Sie stehen zwar über dem Horizont von München oder Hamburg, aber nicht über dem Horizont des Südpols. Von dort geht es nur parallel zur Äquatorlinie in den Raum. Ohne weiteren Satellit als Relaisstation geht da garnix, zumindest nicht allein raumgestützt
 
Zuletzt bearbeitet:

SirToby

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Bilder sind am schlimmsten

Zitat von ispom:
mein Daumen sagt mir, daß da noch viel mehr zu übertragen ist
(Kommandos, Meldungen über die Funktionsfähigkeit aller Aggregate und Instrumente, und schließlich die Meßdaten und Bilder....

Hallo ispom,

Kommandos, Meldungen und Meßwerte beanspruchen nur ganz wenig Bandbreite. Das schlimmste sind hochauflösende Farbbilder. Die Übertragungsbandbreite von den Marsrovern war zwar für eine interplanetare Verbindung recht hoch aber nach meiner Erinnerung auch nur einige MB/s. Immerhin!

Ein Teleskop erzeugt naturgemäß nur noch hochauflösende Bilder. Hier sind gute Algorithmenentwickler gefragt, die Bildkompressionsverfahren bereitstellen, die möglicherweise speziell an astronomische Bilder angepaßt werden.

Gruß SirToby
 

ispom

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naja, es müßte dann schon vom Sender eine kleine Teleskopantenne ausgefahren werden, damit der Satellit etwas über dem Horizont seht,

aber natürlich habe sich die Kommunikations-Profis schon was dabei gedacht, wenn sie sagen: es geht nicht :(

"nur astronews-profi" -Grüße von Ispom
 

jonas

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naja, es müßte dann schon vom Sender eine kleine Teleskopantenne ausgefahren werden, ...
Klein ist gut :) Die Antenne müsste ein paar hundert kilometer hoch sein, damit sie geostationäre Satelliten anfunken könnte.

Mir fehlt jetzt die Mathematik, um es genau auszurechnen, aber man kann es sich auch auf einem Blatt Papier mit Zirkel und Lineal veranschaulichen.
 

ispom

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Klein ist gut :) Die Antenne müsste ein paar hundert kilometer hoch sein, damit sie geostationäre Satelliten anfunken könnte.

Mir fehlt jetzt die Mathematik, um es genau auszurechnen, aber man kann es sich auch auf einem Blatt Papier mit Zirkel und Lineal veranschaulichen.


bin sicher Du hast recht, Jonas, sonst hätten die Ice t Leute das ja auch anders gemacht :)
 

Daniel99

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Breitbandverbindung am Südpol

Hallo Zusammen :)


Die National Science Foundation (USA) plant eine 1670 Kilometer lange Leitung über das Inlandeis der Antarktis zu legen, um eine permanente Breitbandverbindung zu ermöglichen. Ziel ist die Station Concordia.
Das Projekt soll bis 2009 vollendet werden und kostet rund 250 Mio. Dollar

Bisher mussten sich die Wissenschafter am Südpol bei der Kommunikation mit ihren Kollegen in anderen Teilen der Welt mit Satelliten behelfen, die entweder aus ihrer ursprünglichen Umlaufbahn in einen irregulären Orbit gedriftet sind oder die den Pol überfliegen. In beiden Fällen sind die Kommunikationsfenster nur sehr kurz.

Quelle BBC

MfG Daniel
 

ispom

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Hallo Daniel,
danke für die Info.
das mit der Verkabelung der Antarktis ist eine vernünftige Lösung,
irgendwann muß man ja auch damit anfangen.
Nun werden die Leute am südpol auch Internet mit DSL -komfort nutzen können.
gibt es eigentlich auch schon Pläne für eine witterungsunabhängige Verbindung dorthin?

Aber ich stelle mir vor, daß wir vorher Marshabitate
und einen Transrapid Paris-Peking haben werden
bevor es eine U-bahn von der Küste zum Pol gibt ;)

auch den Urenkeln solche Erfolge gönnende Grüße von Ispom
 

Daniel99

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Hallo Ispom

Es gibt Pläne für ein witerungbeständiges Breitbandkabel.

Das Kabel soll im Eis verlegt werden, wo es ständig einer Temperatur von rund minus 50 Grad ausgesetzt ist. Trotz der tiefen Temperatur muss das Kabel elastisch genug sein, um die Fließbewegung des Eises auszugleichen. Selbst der Transport des Kabels über das Eis stellt ein großes Problem dar, da die vorhandenen Schlepper mit einer Zugkraft von rund 27 Tonnen wahrscheinlich zu schwach sind. Die Arbeiten für die Verlegung könnten ausschließlich während des antarktischen Sommers durchgeführt werden.
Die American National Science Foundation hat vor mehreren Jahren für das Projekt eine Ausschreibung herausgegeben.


Mit freundlichen Grüssen vom Südpol

Daniel
 
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galileo2609

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Hallo Daniel,

das Kabelprojekt klingt sehr interessant. Ich habe gerade mal ein wenig nach weiteren Informationen gesucht, da der BBC-Artikel (bzw. gleichlautende) schon etwas älter ist (von 2002).

Ich habe nichts wirklich aktuelles mehr gefunden. In einer Präsentation auf der NSF-Seite von 2006 wird das Kommunikationsproblem noch einmal grundsätzlich vorgestellt. Aber zum Kabel auch nichts neues. Interessant in der Präsentation ist die Abschätzung des erwarteten Gesamtdatenvolumens mit der Zunahme wissenschaftlicher Projekte auf dem fünften Kontinent.

Grüsse galileo2609
 

Daniel99

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Hallo galileo2609

Die Homepage der französisch-italienischen Südpolstation Concordia
sagt auch nichts über das Kabelprojekt.
Hier ist die Rede von einen zukünftigen Kommunikationssatelliten Namens AUSAT der die Station mit einer schnelle Daten-Übermittlung versorgen soll.

Hier der Link
http://www.concordiastation.org/

Vielleicht ist das Projekt verschoben.
Ps Auf der Antarktis gibt es nahe Dom C vier Teil-Stationen:

Concordia Dom C - Die Teleskop-Station
Concordia-Station Antartica
Station-Concordia und
Concordia-Antarctic Polar-Station (französisch-italienisch) die das Breitband-kabel erhalten soll.

Vielleich hilft das ein bisschen weiter

MfG Daniel
 
Zuletzt bearbeitet:

Daniel99

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Hallo Ispom


Mit den Amis zum Mars oder mit den Chinesen? Naja wenn die chinesische Wirtschaft weiter so boomt könnte man sich es vorstellen.

Gib den Link mal bitte manuell ein, dann landest du bei der offiziellen Homepage der Station.
Bei mir funktioniert der Link vom Forum aus.

http://www.concordiastation.org/


MfG Daniel
 

ispom

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ich konnte hinsichtlich der hier diskutierten Sache nur diese Bemerkung finden:

February 2nd, 2007 - Third winter in Antarctica for the Italian-French CONCORDIA Station

Today is officially begun the winter season near the Italian-French Concordia Station, where a group of 14 people will remain in complete isolation up to next November

und dann die Namen der Teilnehmer. keine Einzelheiten.
naja, wollen wir hoffen, daß sie sich nicht allzusehr langweilen...

wäre schön, wenn die einen chatroom hätten, dann könnten wir sie bei Laune halten,

jetzt werden sie alles noch nice finden, aber bald suchen sie ein Ventil,
gedanklich am Südpol verweilende Grüße von ispom
 

SirToby

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Hallo ispom,


Zitat von ispom;
naja, wollen wir hoffen, daß sie sich nicht allzusehr langweilen...

wäre schön, wenn die einen chatroom hätten, dann könnten wir sie bei Laune halten,

jetzt werden sie alles noch nice finden, aber bald suchen sie ein Ventil,

ist sowieso ein Witz ausgerechnet so lebenslustige Südländer wie Franzosen und Italiener an den Südpol zu schicken. Kommen doch aus einem ganz anderen Biotop. Hätte man doch lieber Skandinavier genommen. Von Kindesbeinen an kennen sie lange dunkle Winter und die Bevölkerungsdichte strebt gegen den Grenzwert Null.

CONCORDIA ist das nicht auch der Name einer schlagenden Verbindung? Hoffentlich belassen sie es bei Schneeballschlachten und schlagen sich nicht die Köppe ein, wie die Amerikaner in Biosphäre 2.

Gruß SirToby
 
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