Alternative Expansionstheorie

Toni

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Strahlung als mit- oder hauptverantwortliche Ursache der Expansion

Hi Ich,

leider komme ich erst heute wieder dazu, an dieser Diskussion mitzuwirken. :eek:
schön, dass du deine Feststellungen in Frage stellen lässt. Das kann eine interessante Diskussion werden.
Ja, das hoffe ich auch. Und für konstruktive Kritik, wie Du sie ja bereits mehrfach gezeigt hast, bin ich immer offen und empfänglich. :) Ich bin ja leider kein Physiker, nur interessierter Laie, dem es manchmal schwerfällt, zwischen Unfug und wissenschaftlicher Theorie zu unterscheiden.

Ein Photonengas zieht das Universum also genauso (genaugenommen sogar mehr) zusammen wie lauter Sterne.
Hierzu habe ich zwei Fragen:

1. - Wie muss ich mir ein "Photonengas" vorstellen?
2. - Wie kann ein "Photonengas" stärker gravitativ wirken, als "lauter Sterne" (wobei dies wohl ein astrophysikalisch sehr unglücklich gewählter Begriff ist)?

Hierzu mal ein gedankliches Beispiel! Ich stelle mir jetzt mal vor, ich konstruiere eine geschlossene Kugel von - sagen wir mal - einem Kilometer Durchmesser, eine Sphäre also, deren Inneres absolut leer ist, auf deren Inneres nichts von außen eindringen oder einwirken kann und auch nicht nach außen dringen oder wirken kann. Lediglich im Mittelpunkt dieser Sphäre installiere ich eine Vorrichtung, mithilfe derer ich (durch Annihilation beispielsweise) eine extrem starke Lichtquelle erzeugen kann. Die Innenwände der Sphäre sollen sich durch die extreme Lichteinwirkung nicht aufheizen oder deformieren können (etwa durch Verwendung einer Ideal-Spiegel-Oberfläche). Der Raum dieser Sphäre wäre also hiernach erfüllt von gleißendem Licht, welches sich an keinerlei Teilchen brechen oder umformen kann. - Ein Szenario ähnlich dem, wie es derzeitige Weltmodelle für die Zeit direkt nach dem Urknall beschreiben, als es noch keine Materie gab.

Zwischenfrage:
Muss ich mir so oder so ähnlich ein "Photonengas" vorstellen? :confused:

Nun interessiert mich natürlich, wie sich dieses Super-Angebot an Photonen auf den Raum und seine Struktur innerhalb der Sphäre auswirkt. So, wie Du es beschreibst, würde sich die Sphäre durch die gravitative Wirkung des in extremer Anreicherung befindlichen Photonenwirrwars zusammenziehen und den Raum komprimieren. - Sehe ich das richtig?
Nach dem von mir vorgeschlagenen Gedankengang würde der extreme Druck der Lichtstrahlung den Raum in der Sphäre und somit die Sphäre selbst auseinandertreiben, also zur Expansion des Raumes innerhalb der Sphäre beitragen, wenn nicht sogar diese Expansion alleinig verursachen!
Wie von mir schon mal gesagt, ich spreche dabei nicht vom Druck der Lichtstrahlung auf die Innenwände der Sphäre, sondern vom Druck der Lichtstrahlung auf den Raum selbst! Ich meine, der wäre größer als die gravitative Wirkung, die von den zahllosen Photonen selbst ausgeht.

Vielleicht kann uns bei diesem Problem ja auch unser neu eingestiegener User "cygnusx" ein wenig weiterhelfen, den ich hiermit in unserer Runde (genau so wie MAC) ganz herzlich begrüßen möchte!

Ok, ich hab hier einen Link
(mehr hab ich auf die Schnelle nicht gefunden), wo in blumigen Worten von den in der Frühzeit des Universums so häufigen Kollisionen gesprochen wird. Freilich waren die Galaxien damals kleiner, aber die Kollisionen waren unvergleichlich häufiger.
Ich habe mir den Link sehr genau (sogar zweimal) durchgelesen und finde ihn höchst bemerkenswert (allerdings nicht "blumig"), da er genau das wiedergibt, was in einer Ausstellung des DLR vor gut einem Jahr in einer großen Einkaufspassage in unserer Stadt sehr anschaulich dargestellt war. Auf einer ca. 10 m langen plakatähnlichen Wand war der Verlauf der Entstehungsgeschichte unseres Universums in einem langgezogenen trichterförmigen Diagramm mit zahlreichen Bildern der ersten Supersterne und der vielen Galaxientypen eingezeichnet.
Beginnend mit dem Urknall dehnte sich dabei das Universum explosionsartig und mit vielfacher Lichtgeschwindigkeit (viel schneller als heute) aus. In dieser Zeit (die ersten 3 Mrd. Jahre) entstanden im Prinzip alle Galaxien samt ihrer supermassiven Schwarzen Löcher und die ältesten Sterne. Dann folgte eine ruhige Phase mit sehr langsamer, gleichförmiger Expansion bis ungefähr (genaue Daten habe ich heute nicht mehr im Kopf) 10-12 Mrd. Jahre nach dem Urknall. danach aber beschleunigte sich die Expansion wieder aus mir bisher unbekannten und auch dort nicht näher beschriebenen Gründen. Es wurde nur als gegebener Fakt hingestellt, den ich auch gar nicht bezweifeln will. Nur - seit längerem habe ich mich natürlich gefragt, wieso es auf einmal zu einer solchen Beschleunigung kommen kann, wenn doch die ursprünglich für die rasante Ausdehnung zu Beginn des Universums genannten Gründe und Ursachen seit Milliarden von Jahren nicht mehr vorliegen?
Laut dieser ellenlangen Bildtafel wird sich diese beschleunigte Expansion aber wieder in rund 20-50 Mrd. Jahren verlangsamen, bis nur noch Schwarze Löcher und Unmengen unverbrauchter Materie im Universum vorliegen. Den Schluss bildete dann die Auflösung der letzten Schwarzen Löcher in ca. 150-250 Mrd. Jahren und "ispoms Leptonenwüste".

Zu den Anfangszeiten des Universums fand ich übrigens diesen kurzen Abschnitt aus Deinem Link am interessantesten:
Die hohe Galaxiendichte des noch kleinen Weltraums führte zu häufigen Kollisionen, durch welche kleine Galaxien zu grösseren Objekten wuchsen. Bei solchen Verschmelzungen und bei nahen Vorbeiflügen der Galaxien verursachen die Gezeitenkräfte im interstellaren Gas hohe Verdichtungen, und dadurch einen jeweils kurzen aber starken Anstieg der Sternentstehungsrate. Unklar ist, ob die meisten Sterne im Universum in solchen "Starbursts" wechselwirkender Galaxien, oder über lange Zeiträume in weniger spektakulärer Weise entstanden sind.
(Die rote Hervorhebung stammt von mir) Meine Annahme geht eigentlich in Richtung "Starbursts", da ja auch sonst die meisten Sterne in Sternhaufen und Überresten von Supernovae entstehen, die dann mehr oder weniger gleichzeitig den entsprechenden Druck auf das interstellare Gas und durch die Injektion mit schwereren Elementen zurückgehen.

Ja, das ist schon klar, dass sich bei uns was rührt, wenn genau unsere Galaxie mit einer anderen zusammenstößt.
Nur: das Universum wird das wenig beeindrucken. Das ist doch deutlich (wenn nicht unendlich viel) größer.
Das ist klar, wenn Milchstraße und Andromeda sich vereinigen, wenn sie das alleine weit und breit im Universum tun würden. Nur, dies geschieht an vielen Orten gleichzeitig im Universum! Zwar nicht in der lokalen Gruppe, aber schon im Virgo-Haufen, in dem Superhaufen, auf den der Virgo-Haufen zusteuert und erst recht im sogenannten "Großen Attraktor", auf den alle diese Haufen zusteuern. - Und das ist nur ein verschwindend geringer Teil der im Universum existierenden Galaxien!

Und (das sollte man auch noch erwähnen): das bisschen Sternenlicht fällt kosmologisch echt nicht ins Gewicht.
Schade! - Wirklich nicht? :rolleyes:

Für mehr Licht im Dunkeln sorgende Grüße von
Toni
 

Toni

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Hallo Daniel,

ich will Deine Fragen vom 23.3. nochmal aufnehmen. :)

Wenn es die User in diesem Forum erlauben hätte ich mal eine Frage zur Expansion des Alls.
Na, nicht so schüchtern! Fragen sind hier in höchstem Maße erwünscht!

Immer wieder liest man in wissenschaftlichen Artikel, dass die Galaxien am Rande des Alls eine sehr hohe Rotverschiebung besitzen und demzufolge eine hohe Fluchtgeschwindigkeit haben.
Hier liegt schon ein kleiner Fehler in der Formulierung oder in Deinen Vorstellungen über die Dimensionen des Alls vor. Der wahre Durchmesser unseres Universums liegt nach heutigen Schätzungen (und darüber hatten wir erst vor noch gar nicht all zu langer Zeit ein Thema hier)
(Hier suche ich übrigens noch immer nach diesem Thema ...)
bei einem Vielfachen des heute sichtbaren Teils, der einer Sphäre von 27,4 Mrd. Lichtjahren (Lj) Durchmesser entspricht! Dies liegt in der Expansion des Raumes begründet. Auf Distanzen unterhalb von 13,7 Mrd. Lj entspricht die Expansionsgeschwindigkeit einem Wert unterhalb dem der Lichtgeschwindigkeit (LG). Bei größeren Entfernungen überschreitet das Maß der Expansion das der LG und man kann Objekte, die noch weiter entfernt sind, nicht mehr sehen.

Dazu ist es nicht einmal notwendig, dass diese Objekte sich an ihrem Ort mit einer Geschwindigkeit x bewegen. Allein die Tatsache, dass alle Objekte in dem Bereich des Raumes, in dem sie sich befinden, mit dem Raum "mitschwimmen", macht diese Expansionsgeschwindigkeit aus. Ich will hier mal nicht die Modelle eines Luftballons, eines Rosinenkuchens oder einer Ameise auf einem Gummiband verwenden (obwohl diese eindeutig den Prozess der Expansion richtig beschreiben), ich wähle mal ein anderes. ;)

Du kennst doch die Kontinentaldrift? Am anschaulichsten eignen sich dabei die Kontinente Afrika und Europa auf der einen, und Süd- und Nordamerika auf der anderen Seite des Atlantiks. Diese Kontinente "schwimmen" sozusagen auf dem innerirdischen "Magma-Ozean". Am Nord- und Südatlantischen Rücken dringt ständig neues Material nach oben und bildet unaufhörlich neuen Meeresboden, der Südamerika und Afrika z.B. um 7 cm jährlich auseinanderdrückt. Dieses Meeresbodenmaterial stellt jetzt unseren Raum dar, die Kontinente sind die Galaxien. Diesem Meeresbodenmaterial fügen wir jetzt eine stets zunehmende Menge Material hinzu, genau so wie der Raum überall im Universum auch nicht nur ständig um den gleichen Betrag wächst, sondern um einen sich stets erhöhenden Betrag.

Am Anfang trieben unsere Kontinente noch sehr langsam auseinander, doch je mehr Material wir (pro Minute meinetwegen) hinzufügen, desto mehr beschleunigt sich das Tempo des Auseinanderdriftens. Irgendwann ist dann ein Wert (Tempo) erreicht, wo das Auseinandertreiben der Kontinente die Lichtgeschwindigkeit überschreitet. Konnten die Lebewesen auf den einen Kontinent vorher noch das Licht des anderen Kontinents mit ihren Teleskopen wahrnehmen (es verschob sich dabei ständig mehr in den roten Bereich), so können sie nun dieses Licht nicht mehr sehen. Aber nicht weil die Entfernung etwa zu groß geworden wäre, sondern weil der Raum zwischen den Kontinenten so enormen Zuwachs erhielt, dass nun die Kontinente mit mehr als LG auseinanderdriften.

Auf den Kontinenten selber nimmt man davon nichts wahr. Auch ein Beobachter, der sich in Höhe des Mittelatlantischen Rückens befindet, kann beide Kontinente noch viel, viel länger sehen, als die Beobachter auf dem einen Kontinent ihre Brüder auf dem anderen. :eek: - So, sollte ich etwas in meinem Modell vergessen haben, dann bitte Bescheid geben!

Mit zunehmender Entfernung steigt die Expansionsgeschwindigkeit des Raumes.
Das ist, wie Du eben an meinem Beispiel sehen konntest, nur die halbe Wahrheit, weil der Entfernungsmesser (sprich: das Metermaß selbst) mit der Expansion mitwächst! Bringe ich einen heutigen Zollstock in einen Raumsektor, der weit, weit weg von großen Galaxien liegt und lass diesen rund 10 Milliarden Jahre dort liegen, dann wird er, wenn ich so alt werden könnte und ihn mir wiederhole, annähernd doppelt so lang, doppelt so breit und doppelt so hoch sein wie vorher. Die Expansionsgeschwindigkeit des Raumes wird also so gesehen nicht ansteigen, aber da der Raum selbst expandiert, vergrößern sich alle Strecken in ihm und es kommt uns nur so vor, als würde die Expansion an Geschwindigkeit zulegen.

Für die anderen, erfahreneren User: Ich hoffe, ich habe jetzt mit meinen Modellbeispielen keinen all zu großen Unsinn verzapft?! :eek:

1. Ob theoretisch die Möglichkeit besteht, dass jenseits des Beobachtungshorizontes Galaxien oder Quasare gibt, deren Fluchtgeschwindigkeit nahe 1c ist?
Grundsätzlich: Ja! Und nicht nur das! Es soll noch ein Vielfaches an Galaktischen Objekten außerhalb unseres Sichtbarkeitsbereiches existieren, das wir aufgrund der überall wirksamen Expansion nie zu sehen bekommen!! Auch nicht in 50 Mrd. Jahren! Deren Fluchtgeschwindigkeiten betragen dann auch weit mehr als c (von uns aus betrachtet, wohlgemerkt!).

2. Wenn die Fluchtgeschwindigkeit nahe 1c ob eine schwache Zeitdilatation auf die Galaxien wirkt?
Grundsätzlich: Nein. Die Expansion des Raumes besitzt keinen Zusammenhang mit relativistischen oder "menschlichen" Geschwindigkeiten, da die LG unabhängig davon wirksam ist.

Wenn die Fluchtgeschwindigkeit so hoch ist, steigt doch die Masse der Galaxien
Diese Frage erübrigt sich dadurch von selbst. Funktioniert nicht wegen der eben von mir genannten Punkte.

3. Müsste dann nicht die Masse der Galaxien die Expansion ausbremsen? (Gemeint ist nicht die Expansion des Raumes, sondern die Expansion der Galaxien)
Nein. Auch hier unterliegst Du wieder dieser Verwechslung, die ich eingangs ansprach. Die Galaxien expandieren nicht selbstständig, sondern im Raume "schwimmend" und dieser Raum ist es, der ständig mehr wird.

Wäre nett wenn mir jemand eine Lösung zu den Fragen geben könnte oder meine Fragestellung als falschen Ansatz deklariert.
Habe ich hiermit und mit großer Freude getan. Ich wollte Dir ja auch ein wenig Zeit geben, den Links von MAC nachzugehen und diese zu studieren.

Stets hilfreiche Grüße von
Toni
 

Orbit

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Hallo Toni
Wann schläfst Du eigentlich? :confused:
Ich möchte hier auf Deinen letzten Beitrag reagieren. Die Antwort auf den vorletzten überlasse ich Ich. Schöner Satz, grammatikalisch gesehen. :D
Obwohl Du mit Deinen Erklärungen für Daniel99 richtig beginnst,
Allein die Tatsache, dass alle Objekte in dem Bereich des Raumes, in dem sie sich befinden, mit dem Raum "mitschwimmen", macht diese Expansionsgeschwindigkeit aus.
kommst Du mit Deinem Bild der Kontinentaldrift sofort in Schwierigkeiten:
Nach diesem Bild wird der Raum von einem Ort aus alimentiert. Das ist eine falsche Vorstellung, und die hat gleich eine weitere zur Folge:
Diesem Meeresbodenmaterial fügen wir jetzt eine stets zunehmende Menge Material hinzu,...
Die Zunahme ist erstens konstant und findet zweitens, wie Du das dann zwar richtig einfügst
überall im Universum
statt, aber nicht so:
auch nicht nur ständig um den gleichen Betrag wächst, sondern um einen sich stets erhöhenden Betrag.
Das Auseinanderdriften ist überall konstant. Die beobachteten Unterschiede sind nur entfernungsabhängig. Je mehr lokale, konstante Driftgeschwindigkeiten sich für den Beobachter addieren, desto schneller entfernt sich das beobachtete Objekt, desto grösser dessen Driftgeschwindigkeit, desto grösser demnach auch die Rotverschiebung seines Lichtes.
Was Du dann mit den sich dehnenden Lichtwellen und dem mitgedehnten Masstab erklärst ist meines Erachtens auch falsch; denn dann gäbe es keine Rotverschiebung.
Den Rest Deiner Antworten an Daniel kann man von mir aus so stehen lassen. Mal schauen, was Ich dazu meint.
Gruss Orbit
 

Toni

Registriertes Mitglied
Noch bin ich putzmunter, aber bestimmt nicht mehr lange!

Hi Orbit,

Hallo Toni
Wann schläfst Du eigentlich? :confused:
Hmmm ...? - Eigentlich niiieee! :D Ich hatte am Wochenende keine Zeit und deshalb einiges nachzuholen.

Ich möchte hier auf Deinen letzten Beitrag reagieren.
Das freut mich, denn ich habe es ja durchaus als wünschenswert betrachtet.

Die Zunahme ist erstens konstant und findet zweitens, wie Du das dann zwar richtig einfügst (...) statt, aber nicht so: (...)
Ja, richtig. Konstant zunehmend. Da wir es aber mit einer räumlichen konstanten Zunahme zu tun haben, steigt die Raumexpansion exponentiell an. Bring das mal als Kurve in ein Diagramm (leider kann man ja hier keines Zeichnen :( ).

Die beobachteten Unterschiede sind nur entfernungsabhängig. Je mehr lokale, konstante Driftgeschwindigkeiten sich für den Beobachter addieren, desto schneller entfernt sich das beobachtete Objekt, desto grösser dessen Driftgeschwindigkeit, desto grösser demnach auch die Rotverschiebung seines Lichtes.
Das ist völlig richtig und das bezweiflich ich ja auch gar nicht. Aber wahrscheinlich ist das bei meiner Kontinentalschollenerklärung irgendwie nicht richtig rüber gekommen ... :eek:

Was Du dann mit den sich dehnenden Lichtwellen und dem mitgedehnten Masstab erklärst ist meines Erachtens auch falsch; denn dann gäbe es keine Rotverschiebung.
Das habe ich ja auch schon befürchtet, weswegen ich auf die Antworten "der anderen erfahreneren User" gespannt war. Das gilt aber, glaube ich, nur, wenn Materie nicht mit dem Raum interagiert, sozusagen losgelöst von diesem betrachtet werden muss. Irgendwo hatten wir hier schon mal eine Diskussion darüber, ob sich Elementarteilchen mit der Expansion des Raumes mit ausdehnen ... , doch mir fällt weder der Thread noch das Ergebnis der Diskussion ein.

Mal schauen, was Ich dazu meint.
Ja, da bin ich auch schon gespannt!

Räumlich ausgedehnte Grüße von
Toni
 

Ich

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Euer Vertrauen ehrt mich zwar, aber verlasst euch mal nicht zu viel auf meine Meinung. Hier gibt's andere auch, die sicher die eino oder andere Aussage von mir korrigieren würden.
Aber beim Meterstab bin ich mir doch sicher: das ist der Prototyp eines gebundenen Systems, der wird nicht größer. Was anderes wär's, wenn du irgendwo ein Photon liegenlässt. Das wächst mangels inneren Zusammenhalts fleißig mit, daher kommt auch die Rotverschiebung.

Zu deinem vorherigen Beitrag:
1. - Wie muss ich mir ein "Photonengas" vorstellen?
2. - Wie kann ein "Photonengas" stärker gravitativ wirken, als "lauter Sterne" (wobei dies wohl ein astrophysikalisch sehr unglücklich gewählter Begriff ist)?
1. das stellst du dir schon richtig vor, viel ungerichtetes Licht.
2. Photonen üben auch Druck aus, und Druck ist eine Quelle von Gravitation.
In deinem Beispiel mit der Sphäre: Die Gravitation durch den Druck würde tatsächlich anziehend wirken. Das fällt aber überhaupt nicht ins Gewicht gegenüber dem Strahlungsdruck auf die Sphäre.
Druck von Licht auf den Raum selbst gibt es nicht. Dazu müsste das Licht schon mit irgendwas wechselwirken.
Nach außen hin wird nichts bemerkt, die Spannungen in der Sphäre, die das ganze zusammenhalten, gleichen den Druck der Photonen wieder aus. (nachgeplappert, ich hab das selber nie gerechnet und bin auch nicht so firm in den Konzepten).
Zum Rest: Im neuen Spektrum der Wissenschaft ist ein interessanter Artikel über genau unser Thema. Mit Hinweis auf Sternentstehungsraten und Galaxienverschmelzung (und zwar ganz in meinem Sinne :p ). Wenn du's dir nicht kaufen willst, ich glaub das wäre noch keine Urheberrechtsverletzung, wenn ich ihn dir maile.
 

Orbit

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Toni,
Eine Frage aus Deinem Beitrag, den Dir Ich eben beantwortet hat, möchte ich doch noch aufheben:
Zitat:
Zitat von Ich
Und (das sollte man auch noch erwähnen): das bisschen Sternenlicht fällt kosmologisch echt nicht ins Gewicht.

Schade! - Wirklich nicht?
Toni meinte ja nicht die ganze Expansion, die damit erklärt werden sollte , sondern nur die leichte (viel kann das ja nicht sein; denn offenbar bewegen sich die Daten immer noch innerhalb der Messungenauigkeit) Beschleunigung der beschleunigten Expansion. (Habe ich das jetzt richtig gesagt?). Ich favorisiere die Idee zwar nicht; aber
@ Ich: Vielleicht wirfst Du doch noch einen Blick drauf, auch wenn's dann möglicherweise der letzte ist. - Also, versteh mich recht: Ich wünsch Dir selbstverständlich noch ein langes Leben! :D
Gruss Orbit
 

Schnapprollo

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Hallo Toni,

da haste dich ja wieder in sehr sumpfiges Gelände gewagt ;) . Naja mal sehen wie sicher du stehst.

1. Die berühmt berüchtigten 13,7 Mrd. Jahre. Deshalb so problematisch weil es eben (gemessen an der Rotverschiebung) nicht heutiges Licht ist sondern eben Licht, was die entspr. Objekte vor langer Zeit ausgesandt haben. Genau genommen sehen wir die Objekte an der Stelle wo sie vor Mrd. Jahren wahren mit der damaligen Geschwindigkeit/Beschleunigung. Wo sie sich augenblicklich (mal kurz von Außen betrachtet!!!) mit welcher Geschwindigkeit befinden, fällt hinter die absolute Beobachtbarkeit - wie übrigens auch der augenblickliche Zustand der Sonne erst 8 Min. später für uns in den Horizont der Beobachtbarkeit fällt -> c.
Es lässt sich also um nichts in der Welt nachweißen, ob das Licht vom Zeitpunkt seiner Aussendung durch die Fluchtgeschwindigkeit (Hubble-Effekt) schon rotverschoben war, oder ob es im Laufe der Zeit durch eine allg. Expansion des Raumes (-> 3°K-Strahlung) rotverschoben wurde oder in wieweit beide Einfluß haben.

2. Geht man davon aus, dass c für das beobachtbare (Pkt. 1) Universum immer konstant war, ist eine Größenangabe für das Universum eh unsinnig. Ob ich ein kleines Universum von damals mit kleinem Maßstab (ggü. heute) vermesse, oder ein großes mit großem Maßstab (wenn das Verhältnis von Raum/Zeit immer konstant bleibt): so lange ich nicht weiß, wie sich die Maßstäbe geändert haben, lässt sich über Entfernungen, Expansionsgeschwindigkeiten, -beschleunigungen keine Aussage machen. Und für einen Einwohner des Universums (also von innen heraus) gibbet nunmal keine Möglichkeiten diese Maßstäbe zu eichen. Für einen 'äußeren' Beobachter könnte unser Universum in einem Moment winzig klein und im nächsten riesengroß sein, solange für uns Eingeborene - deren Maßstäbe mitwachsen oder -schrumpfen - das Verhältnis Weg/Zeit = max. ~300.000km/s ist, werden wir davon überhauptnix mitbekommen.
Die Sache hat aber einen Haken, der später noch kommt.

3.
Bei größeren Entfernungen überschreitet das Maß der Expansion das der LG und man kann Objekte, die noch weiter entfernt sind, nicht mehr sehen.

Jein: 'Bei größeren Entfernungen überschreitet das Maß der Expansion das der LG', dem steht für einen Beobachter, der das Universum von aussen sieht nichts im Wege. Für Beobachter innerhalb des Universums (wie wir das nunmal sind) verschwinden diese Objekte nicht einfach sondern sie werden so wie es beobachtet wird rotverschoben (ggf. bis ins unendliche oder nicht mehr messbare, aber nie 'unsichtbar'). Man könnte fast sagen, die Beobachtbarkeit (und auch Erreichbarkeit mit max. c, hinkt dem Vor-Ort-Geschehen hinterher; und um so rotverschobener, je größer der Abstand zwischen beiden ist. Das bringt uns wieder auf die einseitigen Betrachtungen der Rosinenkuchen und Gummibandameisen, die völlig unberücksichtigt lassen wie sich das Universum aus Sicht der Rosine/Ameise um sie herum verändert - also was aus Raum und Zeit (-> c), gemessen mit Ameisenmaßstäben, wird. - Gut, is ne andere Baustelle - .

4. Der Haken von 2. und die schöne Beschreibung mit dem 10 Mrd. Jahre altem Längenmaß. Stimmt, eine verlockende Vorstellung - funzt aber leider nicht. Weil: alles was im Universum 'nicht-euklidisch' (von Elektronenorbitalen bis Planetenbahnen) ist, anders expandiert. Man braucht sich im Grunde nur mal anschauen wie sich die Verhältnisse von Grundseite/Durchmesser eines Würfels und einer Kugel bei einer Skalierung (Expansion) verändern wenn man Oberfläche, Volumen und Mittelpunktabstand (ohne das es Lücken oder Überschneidungen gibt) berechnet. Und was das letzendlich für Auswirkungen auf physikalische Phänomene hat, wenn sich das Verhältnis von euklidisch und sphärisch nicht linear ändert.
Oder an deinem Beispie zu bleiben:

'... wenn ich so alt werden könnte und ihn mir wiederhole, annähernd doppelt so lang, doppelt so breit und doppelt so hoch sein wie vorher.'

Welche Oberfläche/Volumen hätte dann ein Würfel und welche eine Kugel?
Und was ist dann mit flächen- / volumenabhängigen physikalischen Größen?
Oder welchen Bahndurchmesser und Bahnlänge hat ein Planet in Vorher und Nachher und so, dass Gravitation und Zentripedalkraft zu jedem Zeitpunkt ausgeglichen sind?
Was aus z.B. Kristallgittern wird, wenn die (sphärischen) Elektronenorbitale sich im (euklidischen) Gitter vergrößern, ohne dass die EM-Wechselwirkung gleichzeitig an Stärke gewinnt, will ich garnich erst mutmaßen.

Ja, das hat was von der Quadratur des Kreises oder dem vergeblichen Versuch einen Globus knitter-, riß- und verzerrungsfrei in einem Atlanten abzubilden.

Tja, du siehst, alles nich so einfach. Und ja, ich hab auch keine Lösung :( . Aber irgendwie passt das derzeitige Bild der Wissenschaft eben auch nicht zusammen.


... aber weiterhin grübelnde Grüße

Gunter
 

Toni

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Deine Meinung zählt immer!

Hi Ich,

vielen Dank erst mal für Deine umgehende Antwort!

Euer Vertrauen ehrt mich zwar, aber verlasst euch mal nicht zu viel auf meine Meinung. Hier gibt's andere auch, die sicher die eino oder andere Aussage von mir korrigieren würden.
Das ist aber garantiert die große Minderheit, selbst wenn man Minderheiten respektieren soll. :rolleyes: Außerdem können wir uns bei Deiner "Meinung" meistens immer ziemlich sicher sein (bis vielleicht auf ganz wenige Ausnahmen :eek: ), dass sie wissenschaftlich begründet ist.

Aber beim Meterstab bin ich mir doch sicher: das ist der Prototyp eines gebundenen Systems, der wird nicht größer.
Ah ja, dachte ich's mir schon! Wäre ja eigentlich auch widersinnig, wenn man das ganze mal im Umkehrschluss betrachtet. Wenn ich den Meterstab in die Nähe eines Schwarzen Lochs bringen könnte, würde er auch nicht schrumpfen. Er würde höchstens in seine Bestandteile zerfallen. - Aber das hat ja andere Ursachen.

Was anderes wär's, wenn du irgendwo ein Photon liegenlässt.
Na, das soll mir mal passieren!! - Das fange ich sofort wieder ein, sperre es in meinen mitgenommenen Handleuchtkörper und singe: "Kleine Taschenlampe brenn', ..." :D - Igitt! Ich habe auch schon mal bessere Gags gemacht ... :(

Das wächst mangels inneren Zusammenhalts fleißig mit, daher kommt auch die Rotverschiebung.
Meinst Du mit dem fehlenden "inneren Zusammenhalt", dass Photonen die Starke Kernkraft fehlt? Hat das was damit zu tun?

In deinem Beispiel mit der Sphäre: Die Gravitation durch den Druck würde tatsächlich anziehend wirken. Das fällt aber überhaupt nicht ins Gewicht gegenüber dem Strahlungsdruck auf die Sphäre.
Also doch nur Druck, sozusagen auf eine äußere Begrenzung, egal welcher Art.

Druck von Licht auf den Raum selbst gibt es nicht. Dazu müsste das Licht schon mit irgendwas wechselwirken.
Das ist wirklich schade. - Vielleicht geht es, wenn der Raum nicht nur aus einem leeren "Nichts" besteht und nicht einfach nur so ein Konstrukt der Physiker ist, wenn die von mir erfundenen Raumgitter so eine Art materielose Vektor-Punkte darstellen, an denen sich zur Not die Quarks, Quanten und die sonstigen Elementarteilchen anheften und ausrichten? - Na ja, auch bloß wieder so 'ne Schnapsidee ...

Nach außen hin wird nichts bemerkt, die Spannungen in der Sphäre, die das ganze zusammenhalten, gleichen den Druck der Photonen wieder aus. (nachgeplappert, ...
Na ja, "nachplappern" ist immer noch besser als bloß abschreiben und selbst nicht mal verstehen. - Ich hoffe doch, Ich, das hat Dir jetzt ein wenig Trost gespendet? - Zur Sphäre:
Wenn wir die Spannungen in der Sphäre aber auf ein Mindestmaß reduzieren und die Hülle nur eine dünne, dehnbare Membran ist, außerhalb der Sphäre sich ebenfalls nur Leere (und natürlich der Beobachter des ganzen) befindet, kann sich dann die Sphäre ausdehnen? - Ich denke mal: ja.

Wenn du's dir nicht kaufen willst, ich glaub das wäre noch keine Urheberrechtsverletzung, wenn ich ihn dir maile.
Das wäre wirklich nett, Ich! Mein Dank würde Dir ewig nachschleichen! (... und Dich wegen der Expansion des Raumes wahrscheinlich nie erreichen!) - War der besser??

Im Voraus dankbare Grüße von
Toni
 

Toni

Registriertes Mitglied
Auch Deine Meinung zählt immer!

Hi Gunther,

auch mal wieder im Lande?! :) Hast ja lange nichts mehr von Dir hören lassen ...
Natürlich ist mir auch Deine Meinung wichtig und darüber freue ich mich genau so. Auch wenn ...
da haste dich ja wieder in sehr sumpfiges Gelände gewagt
... tja, auch wenn ich wohl schon bis zum Bauchnabel versunken bin! :D

1. Die berühmt berüchtigten 13,7 Mrd. Jahre. Deshalb so problematisch weil es eben (gemessen an der Rotverschiebung) nicht heutiges Licht ist sondern eben Licht, was die entspr. Objekte vor langer Zeit ausgesandt haben.
Genau! Diese Problem haben wir die ganze Zeit unterschlagen! - Schön, dass Du mich daran erinnerst.

Es lässt sich also um nichts in der Welt nachweißen, ob das Licht vom Zeitpunkt seiner Aussendung durch die Fluchtgeschwindigkeit (Hubble-Effekt) schon rotverschoben war, oder ob es im Laufe der Zeit durch eine allg. Expansion des Raumes (-> 3°K-Strahlung) rotverschoben wurde oder in wieweit beide Einfluß haben.
Das ist bei solchen "Gedankengängen immer schwierig, oder, wie Du es beschreibst, unmöglich.

2. Geht man davon aus, dass c für das beobachtbare (Pkt. 1) Universum immer konstant war, ist eine Größenangabe für das Universum eh unsinnig.
*an-die-Stirn-patsch!* :eek: Ja, na klar!!! Darum ja auch die Annahme der Physiker, dass das Universum um ein Vielfaches größer ist, als der derzeit beobachtbare Raum!

Und für einen Einwohner des Universums (also von innen heraus) gibbet nunmal keine Möglichkeiten diese Maßstäbe zu eichen.
Siehste! Darum auch meine inzwischen verworfene Idee mit dem Zollstock. - Irgendwo hatte ich das mit den nicht eichbaren Maßstäben schon mal gelesen, aber wieder in den falschen Zusammenhang gebracht.

Für Beobachter innerhalb des Universums (wie wir das nunmal sind) verschwinden diese Objekte nicht einfach sondern sie werden so wie es beobachtet wird rotverschoben (ggf. bis ins unendliche oder nicht mehr messbare, aber nie 'unsichtbar').
Ich weis, das ist eine schwierige Vorstellung. Wie weit lässt sich Licht rotverschieben, wenn man dessen "Sender" mit mehr als Lichtgeschwindigkeit von uns "wegdehnt"? Kommt da überhaupt noch so was wie "ultra-rotverschobenes" Licht an??

Weil: alles was im Universum 'nicht-euklidisch' (von Elektronenorbitalen bis Planetenbahnen) ist, anders expandiert.
Aha! Das ist also der Grund!

Tja, du siehst, alles nich so einfach. Und ja, ich hab auch keine Lösung :( . Aber irgendwie passt das derzeitige Bild der Wissenschaft eben auch nicht zusammen.
Tja, Gunther, dann müssen wir wohl noch daran arbeiten, Du und Ich und ich und all die anderen ...

Arbeitsame Grüße von
Toni


PS: Kann heute leider nicht mehr mitdiskutieren. Aber morgen geht's weiter!
 

Orbit

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Hallo Schnapprollo
Welcome back!
In den zwei Monaten Abwesenheit, hat sich, so scheint mir, Deine Sicht leicht in Richtung Akzenptanz der zumindest nur minimen Veränderung von gebundenen Systemen verschoben. Immerhin trauerst Du schon mit Toni um
die schöne Beschreibung mit dem 10 Mrd. Jahre alten Längenmaß.
Wenn Du dann aber wieder das alte Problem mit den expandierenden Körpern beschwörst, frage ich mich, ob Du jetzt wirklich schon definitiv Abschied genommen hast oder insgeheim doch noch auf eine Auferstehung der zu Grabe getragenen Idee hoffst. Dies, obwohl Du dann wieder, wie im Januar, mit zwei Massstäben leben und Dich auf die Suche nach der Grenze begeben müsstest, bis wo der eine und ab wo der andere gälte; denn dass uns 'Nukleonen um die
Ohren fliegen' wollen wir doch wirklich nicht mehr, oder?:)
Gruss Orbit
P.S. Toni, lass Dich nicht durch Schnapprollos Tränen über die verblichene Idee erweichen und folge Ich - dann wären wir schon zu dritt.:D
 

Daniel99

Registriertes Mitglied
Hallo Toni

Danke für deine umfangreiche Antwort. Denn hab ich mich all die Jahre geirrt und dachte die Galaxien bewegen sich mit dieser Geschwindigkeit. Naja, irren ist menschlich. ;)

Die Galaxien schwimmen mit dem Raum hört sich gut an und ist einleuchtend wie auch die andere Hilfestellung von Mac.

Eine Frage hätte ich da noch:

Die Sonne steht doch im Mittelpunkt unseres Sternensystems. Oder? :D

Dank Euch wurde ich auf den kosmologisch korrekten Pfad geführt.



Mit freundlichen Grüßen Daniel
 

Orbit

Registriertes Mitglied
@ Daniel99
Dank Euch wurde ich auf den kosmologisch korrekten Pfad geführt.
Aber aufgepasst! Wie Du siehst, ist auch der Pfad der 'Lehrer' noch da und dort sumpfig. Besonders heimtückisch wird es dann, wenn sie sich, in der Annahme den richtigen unter den Füssen zu haben, gegenseitig einen sumpfigen Pfad unterjubeln.
Am super-heliozentrischen Weltbild allerdings würde ich schon mal festhalten. wenn Du dereinst in den Himmel kommen willst. :D
Gruss Orbit
 

Ich

Registriertes Mitglied
Toni,
Eine Frage aus Deinem Beitrag, den Dir Ich eben beantwortet hat, möchte ich doch noch aufheben:

Toni meinte ja nicht die ganze Expansion, die damit erklärt werden sollte , sondern nur die leichte (viel kann das ja nicht sein; denn offenbar bewegen sich die Daten immer noch innerhalb der Messungenauigkeit) Beschleunigung der beschleunigten Expansion. (Habe ich das jetzt richtig gesagt?). Ich favorisiere die Idee zwar nicht; aber
@ Ich: Vielleicht wirfst Du doch noch einen Blick drauf, auch wenn's dann möglicherweise der letzte ist. - Also, versteh mich recht: Ich wünsch Dir selbstverständlich noch ein langes Leben! :D
Gruss Orbit
Ja, die Beschleunigung der beschleunigten Expansion... mir auch noch nix schöneres eingefallen.
Die Daten zur beschleunigten Expansion sind höchst signifikant, d.h. wenn man nicht irgendwas Grundlegendes verbockt hat, kann die beschleunigte Expansion als gesichert gelten. Dass man etwas verbockt ist natürlich immer möglich.
Und die geforderte Dunkle Energie ist um einen Faktor 70 größer als alle leuchtende Materie. Also auch, wenn sich jetzt alle Sterne auf einmal in Licht auflösen und die Strahlung wegen irgendwelcher Fehler in der ART abstoßend wirkt, ändert sich fast nichts am Universum.
 

Schnapprollo

Registriertes Mitglied
Hallo ihr,

@Orbit: ... ich weiß du willst mich ärgern, aber das gelingt dir nich :p .
Gut ich hab jetzt auch keine besondere Affinität, mir 2 Monate Postings anzutun. Was war denn nun die Lösung zur nichtlinearen Geometrie von nicht-euklidischen Körpern bei der euklidischen Expansion?
Hab ich 'ne Revolution verpasst? ;)


@Toni:
Toni schrieb:
Wie weit lässt sich Licht rotverschieben, wenn man dessen "Sender" mit mehr als Lichtgeschwindigkeit von uns "wegdehnt"? Kommt da überhaupt noch so was wie "ultra-rotverschobenes" Licht an??

Tja, nach unten gibbet da wegen der extremen Wellenlänge theoretisch nur die Ausdehnung des Universums als Grenze. Die Wellenlänge müsste also wenigstens einmal ganz ins Universum passen. Oder, wenn auch die Energieerhaltung (lambda/2) oder die Energieunschärfe (h/2) greift, eine halbe Welle ins Universum. Also ein XXX...LW-Radiosignal ;) .
Mit dieser Wellenlänge haben wir auch eine Frequenz und sind damit per Definition von Meter und Sekunde (poetisch ausgedrückt) an der Grenze wo sich Raum und Zeit vereinigen und zum Ereignishorizont verschmelzen.


Gruß
Gunter
 

mac

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Hallo Gunter,

ich freu' mich auch daß Du wieder hier bist. :)

1. Die berühmt berüchtigten 13,7 Mrd. Jahre. Deshalb so problematisch weil es eben (gemessen an der Rotverschiebung) nicht heutiges Licht ist sondern eben Licht, was die entspr. Objekte vor langer Zeit ausgesandt haben.
und
so lange ich nicht weiß, wie sich die Maßstäbe geändert haben, lässt sich über Entfernungen,
und
Man braucht sich im Grunde nur mal anschauen wie sich die Verhältnisse von Grundseite/Durchmesser eines Würfels und einer Kugel bei einer Skalierung (Expansion) verändern wenn man Oberfläche, Volumen und Mittelpunktabstand (ohne das es Lücken oder Überschneidungen gibt) berechnet. Und was das letzendlich für Auswirkungen auf physikalische Phänomene hat, wenn sich das Verhältnis von euklidisch und sphärisch nicht linear ändert.
und
Was aus z.B. Kristallgittern wird, wenn die (sphärischen) Elektronenorbitale sich im (euklidischen) Gitter vergrößern, ohne dass die EM-Wechselwirkung gleichzeitig an Stärke gewinnt, will ich garnich erst mutmaßen.
warum so ein 'horrorszenario'? Wenn man in jeder noch beobachtbaren Vergangenheit exakt die Abläufe findet, die man eben ohne diese 'teuflischen Komplikationen' erwartet, gibt es doch anscheinend keinen triftigen Grund anzunehmen, daß all die von Dir beschriebenen Veränderungen stattfanden.




Genau genommen sehen wir die Objekte an der Stelle wo sie vor Mrd. Jahren wahren
diese Aussage wäre nur bei einem statischen Universum richtig.


2. Geht man davon aus, dass c für das beobachtbare (Pkt. 1) Universum immer konstant war, ist eine Größenangabe für das Universum eh unsinnig. Ob ich ein kleines Universum von damals mit kleinem Maßstab (ggü. heute) vermesse, oder ein großes mit großem Maßstab (wenn das Verhältnis von Raum/Zeit immer konstant bleibt): so lange ich nicht weiß, wie sich die Maßstäbe geändert haben, lässt sich über Entfernungen, Expansionsgeschwindigkeiten, -beschleunigungen keine Aussage machen.
Im Sinne des oben von mir gesagten, gibt es für dieses 'Phänomen' keine Beobachtungen. Natürlich können wir nicht feststellen ob alles um uns herum wächst oder schrumpft oder nichts davon tut nur findet es eben in einer Weise statt, (wenn es stattfindet) die keinerlei Auswirkungen nach sich zieht. Da dieser Beobachter-neutrale Vorgang so viele unlogische Bedingungen erfordert (Veränderung der Bindungsendergie der Elektronen, völlig andere Energieniveaus für die Kernfusion, parallele Veränderung der Gravitationskonstante oder Änderung der Masse der Elementarteilchen und und und was mir noch einfällt und und und was mir nicht mehr einfällt) daß ich mir erlaube diese 'Phänomene' für nicht existent zu halten, bis zum positiven Beweis des Gegenteils.

Zu den anderen Dingen die Du in diesem Beitrag geschrieben hast, kann ich mich (im Moment?) nicht äußern bzw. bin ich einverstanden

Herzliche Grüße

MAC
 

Schnapprollo

Registriertes Mitglied
Hallo Mac,

ja ich freu mich auch, dass ihr noch hier seit :) .


Mac schrieb:
... warum so ein 'horrorszenario'?

Ich wollte dir da um himmelswillen keine Angst machen. ;) Sondern einfach nur zeigen wie unausgegoren schon die Grund- (Standard-)modelle sind, um darauf schonwieder Interpretationen zu stellen. Dabei möchte ich mal nur so nebenbei an das immernoch hartnäckige Gerücht der Zeitreisemöglichkeiten, die sich angeblich aus der RT ergeben, erinnern (also das mutwillige verschmelzen von Zeitpunkten und Kausalitäten).

Vielleicht mal so ein paar Anektoden der Kosmologie, bei deren Überdenken sich mir die Großhirnrinde kräuselt:

'Vom heutigen Zustand des Kosmos mit einer Temperatur von 2,7°K und einer typischen Ausdehnung von 10.000 Mpc können wir auf die Epoche am Ende der Inflation zurückrechnen. Der beobachtbare Teil des Kosmos hätte damals eine Ausdehnung von 10cm.'
Erwähnt sei noch, dass dieser 10cm-Ausschnitt nur einen kausal zusammenhängenden Bereich eines möglichen, viel größeren Gebildes sein könnte (-> LG).

Obwohl ich es nirgens explizit erwähnt fand, gehe ich mal davon aus, dass diese ominösen 10cm sich auf heutige Massstäbe beziehen und für einen damaligen inneren Beobachter des Universums die Ausdehnung auch schon ~10.0000 Mpc war (nach seinem Massstab). Die Gültigkeit der LG-Grenze ist wohl indirekt dem 'kausal zusammenhängendem Bereich' zu entnehmen. Damit c eine Konstante bleibt, ist also davon auszugehen, dass eine damalige Sekunde mit heutigem Massstab gemessen um den Faktor 10^-28 kleiner war. Oder global gesprochen, das gesamte Universum (als kausal zusammenhängender Bereich) hat sich bis heute um den Faktor 10^28 (größer) skaliert. Zumindest erstmal alles das, was lang, breit, hoch ist und/oder 'dauert'. Soweit zur klassischen Physik und zur ART - alles noch nachvollziebar.
Jetzt der unwissenschaftlichste Schritt der Kosmologie überhaupt: 'Das Skalarfeld wird beschrieben wie ein Punktteilchen der klassischen Mechanik, seine Quanteneigenschaften werden eigendlich nicht behandelt.'

Nach dieser Aussage traut sich die Kosmologie noch ernsthaft 'wissenschaftliche Modelle' feilzubieten, die die Entstehung von Elementarteilchen erklärt???? Mit welchem Faktor muss man einen Punkt vergrößern, damit er die Dimensionen (incl. Volumen/Flächen -> möglichen statistischen Freiheitsgrade -> physikalische Eigenschaften) eines Elektrons erreicht???
Und auch ohne in die Tiefen von Quantenstrukturen und räumlichen Aufendhaltswahrscheinlichkeiten einzutauchen: Was ist mit der Energie?
Erfahrungsgemäß ist sie immer an räumliche Gegebenheiten gekoppelt. Entweder als (räumliches Abstands-) Potential, als AmplitudenHÖHE und/oder WellenLÄNGE oder einer zeitlichen Ortsänderung. Eine 'freilaufende' Energie ist genauso unsinnig wie ein 'freilaufender' Impuls (als reine räumliche Richtung).
Und damit ergibt sich schon ein Dilemma für die rein klassische Mechanik - der Energieerhaltung - weil nämlich Wellenlänge und Amplitudenhöhe nicht gleich skaliert werden (sonst hätte es keine Abkühlung der EM-Strahlung auf die 2,7°K geben dürfen). Also anders als das Verhalten klassischer Wellen bei denen Wellenlänge, Frequenz und Amplitude immer zu einem konstanten Energiewert führen (z.B. Tsunamiwelle im offenem Meer und in Nähe des Festlands, Schallwellen in dichtem und verdünnten Medien, Lichtbrechung in verschiedenen optischen Medien, ...), auch wenn sich die Energieart ändert.
Gut, man könnte vllt. die Energieerhaltungssätze ergänzen um den Passus: dass sich nicht nur Energiearten ineinander Umwandeln können, sondern dass die Energieform der EM-Strahlung sich auch in Raumausdehnung umwandeln kann. Dabei bleibt aber wieder offen, ob die Strahlung Grund für die Raumausdehnung ist oder sie der Expansion lediglich 'hinterherläuft'.
Ersteres fände ich persönlich viel spannender, weil es dann nicht nur ein Energie-Masse-Äquivalent sondern auch ein Energie-Raum-Äquivalent (Abnahme der 'Universumstemperatur' bei Expansion -> 2,7°K) und entsprechend umgestellt ein Masse-Raum-Äquivalent (kritische Dichte des Universums = 1) gäbe und das die Möglichkeiten eines 'funktionierenden' Universums von vielerlei 'Rohrkrepierern' einschränkt - aber das nurmalso ins Forum gestellt.

Wie dem auch sei: die Physik und die beobachteten Phänomene sind voll von skaleninvarianten Größen, die aber alle mit unserem Raum und Zeit (und deren Skalierung) verknüpft sind.

Zitat:
Zitat von Schnapprollo
Genau genommen sehen wir die Objekte an der Stelle wo sie vor Mrd. Jahren wahren

diese Aussage wäre nur bei einem statischen Universum richtig.

Gut, das sollte ich etwas relativieren: Wir sehen die Objekte, an der Stelle wo sie vor Mrd. Jahren waren, haben aber mitlerweile unseren Beobachtungsstandpunkt verändert (wer weiß wohin? - was die ganze Sache eigendlich noch mehr verkompliziert :rolleyes: ).



Natürlich können wir nicht feststellen ob alles um uns herum wächst oder schrumpft oder nichts davon tut nur findet es eben in einer Weise statt, (wenn es stattfindet) die keinerlei Auswirkungen nach sich zieht.

... und das ist ja gerade der Knackpunkt, warum ich mit diesen kosmologischen Modellen auf Kriegsfuß stehe und sich mein Verständnis zerbröselt.

Mac = "Natürlich können wir nicht feststellen ob alles um uns herum wächst oder schrumpft ..."
Doch, wir können, aber wir stellen es nicht fest oder denken das ganze nicht bis in die letzte (bekannte) Konsequenz durch. So werden dann Elementarteilchen halt zu 'Punktobjekten' (s.o.) weil es so vllt. einfacher ist die Diskrepanzen von linear wachsenden Abständen zu nichtlinearen Flächen/Volumenzuwächsen (und damit statistischen Freiheitsgraden oder Möglichkeiten physikalischer Wechselwirkung) gekrümmter Strukturen zu umgehen.
Auf der einen Seite haben wir Neutronensterne, deren 'Bestandteile' eben nicht räumlich schrumpfen (also lediglich kleiner werden), sondern ihre Größe behalten und aus 'Plazmangel' sich zu Neutronen vereinen und andererseits soll genau das (in umgekehrter Form) in einem Liter Universum nicht passiert sein obwohl in beiden Fällen Raum und Zeit verdichtet sind? - Wie schräg is dass denn bitte??? - Ach ja, früher waren die Teilchen noch Punkte (oder wie?) -

Ich reje mir scho wieda uff.


trotzdem liebe Grüße
Gunter
 

Toni

Registriertes Mitglied
Hallo an alle!

Hi Daniel,

Danke für deine umfangreiche Antwort.
Nichts zu danken. :) Man tut, was man kann ...

Eine Frage hätte ich da noch:

Die Sonne steht doch im Mittelpunkt unseres Sternensystems. Oder?
Na ja, nicht ganz direkt. Die Sonne "eiert" einwenig um den zentralen, gravitativen und geometrischen Mittelpunkt des gesamten Sonnensystems herum. Wir selber merken das nicht, aber ein Betrachter von außerhalb (z.B. von Alpha Centauri aus) kann dies mit hochempfindlichen Messmitteln feststellen, genau so, wie wir feststellen können, ob um andere Sterne herum Gasriesen in geringem Abstand kreisen, nämlich aus der "Taumelbewegung", die dieser Stern ausführt.


Hi Orbit,

Wie Du siehst, ist auch der Pfad der 'Lehrer' noch da und dort sumpfig. Besonders heimtückisch wird es dann, wenn sie sich, in der Annahme den richtigen unter den Füssen zu haben, gegenseitig einen sumpfigen Pfad unterjubeln.
Deine warnenden Hinweise sind berechtigt. Dieses Terrain ist äußerst sumpfig und ich komme mir dabei wie in einem Moor vor. :rolleyes: Nichts desto trotz möchte ich hier ein Zitat von Albert Einstein einwerfen, das da lautet:
Wenn eine Idee nicht zuerst völlig absurd erscheint, dann taugt sie nichts.


Hi Gunter,

Also ein XXX...LW-Radiosignal.
Mit dieser Wellenlänge haben wir auch eine Frequenz und sind damit per Definition von Meter und Sekunde (poetisch ausgedrückt) an der Grenze wo sich Raum und Zeit vereinigen und zum Ereignishorizont verschmelzen.
Ah ja, das ist also der absolute Ereignishorizont.
Würde das aber nicht bedeuten, dass seit Beginn des (höchst umstrittenen) Urknalls, wo ja noch alle Materie dieses Universums auf sehr engem Raum versammelt war und somit jeder irgendwie erzeugte Lichtstrahl auch jeden Punkt dieses Mini-Universums erreichte, auch heute noch unterwegs ist (so lange er nicht irgendwo absorbiert wurde) und deshalb das Universum gar nicht größer sein kann, als das, was wir heute davon sehen?? :confused: Das hieße also, dass es hinter den am weitesten entfernten, gerade noch sichtbaren Objekten des Universums nichts anderes mehr gäbe und wir dann doch im wahren Mittelpunkt dieses Universums sitzen??! - Irgendwo ist doch hier in meinem Gedankengang der Wurm drin, oder?

Mit welchem Faktor muss man einen Punkt vergrößern, damit er die Dimensionen (incl. Volumen/Flächen -> möglichen statistischen Freiheitsgrade -> physikalische Eigenschaften) eines Elektrons erreicht???
Das kann ich Dir sagen: um den Faktor "unendlich" :cool: .

Gut, man könnte vllt. die Energieerhaltungssätze ergänzen um den Passus: dass sich nicht nur Energiearten ineinander Umwandeln können, sondern dass die Energieform der EM-Strahlung sich auch in Raumausdehnung umwandeln kann. Dabei bleibt aber wieder offen, ob die Strahlung Grund für die Raumausdehnung ist oder sie der Expansion lediglich 'hinterherläuft'.
Ersteres fände ich persönlich viel spannender, weil es dann nicht nur ein Energie-Masse-Äquivalent sondern auch ein Energie-Raum-Äquivalent (Abnahme der 'Universumstemperatur' bei Expansion -> 2,7°K) und entsprechend umgestellt ein Masse-Raum-Äquivalent (kritische Dichte des Universums = 1) gäbe und das die Möglichkeiten eines 'funktionierenden' Universums von vielerlei 'Rohrkrepierern' einschränkt - aber das nurmalso ins Forum gestellt.
Wenn ich diese Sätze richtig deute, bist Du also prinzipiell nicht gegen meinen eingangs dargelegten "Gedankengang" von der Wirkung von Strahlungsenergie auf den Raum als solchen, indem Du von einem möglichen "Energie-Raum-Äquivalent" sprichst?

Ich reje mir scho wieda uff.
Gaaanz ruhig bleiben, Gunter. Wir sind alle etwas unzufrieden mit den Modellen der Astrophysik. Darum diskutieren und streiten wir ja darüber ...

Iwwerhaupt nich uffjereechte Jrieße von
Toni
 

Ich

Registriertes Mitglied
Zitat:
Zitat von Schnapprollo Beitrag anzeigen
Ich reje mir scho wieda uff.
Gaaanz ruhig bleiben, Gunter. Wir sind alle etwas unzufrieden mit den Modellen der Astrophysik. Darum diskutieren und streiten wir ja darüber ...
Da hätte ich einen guten Tipp zum nervenschonen:
Wenn man sich nur über die Theorien aufregt, und nicht über die eigenen Missverständnisse derselben, bleibt der Blutdruck ziemlich konstant.
 

Orbit

Registriertes Mitglied
Hallo Toni
Schon wieder nicht geschlafen?
Ist es die Müdigkeit, dass Du den Witz in Daniels Frage nicht erkannt hast?
Dieses Terrain ist äußerst sumpfig und ich komme mir dabei wie in einem Moor vor.
Das Moor sind unsere Vorstellungen, z.B.
Würde das aber nicht bedeuten, dass seit Beginn des (höchst umstrittenen) Urknalls, wo ja noch alle Materie dieses Universums auf sehr engem Raum versammelt war und somit jeder irgendwie erzeugte Lichtstrahl auch jeden Punkt dieses Mini-Universums erreichte, auch heute noch unterwegs ist (so lange er nicht irgendwo absorbiert wurde) und deshalb das Universum gar nicht größer sein kann, als das, was wir heute davon sehen??
Jein. Umstritten ist vor allem Deine Vorstllung vom Urknall. Wie bei Arne schimmert halt immer wieder die Vorstellung von einer Expolsion aus einer Singularität durch, und die ist wohl falsch. Allerdings kann man schon davon ausgehen, dass das sichtbare Universum das physikalisch relevante ist. Aber die Vorstellung
Das hieße also, dass es hinter den am weitesten entfernten, gerade noch sichtbaren Objekten des Universums nichts anderes mehr gäbe und wir dann doch im wahren Mittelpunkt dieses Universums sitzen??! - Irgendwo ist doch hier in meinem Gedankengang der Wurm drin, oder?
ist bestimmt falsch. Und ebenso Dein 'Gedankengang'
Wenn ich diese Sätze richtig deute, bist Du also prinzipiell nicht gegen meinen eingangs dargelegten "Gedankengang" von der Wirkung von Strahlungsenergie auf den Raum als solchen, ...?
führt in den Sumpf. ICH und ich haben Dir das schon mal auszureden versucht. (Versteh mich richtig: Ich bin nicht schizophren, wünsche mir aber schon lange ein T-Shirt, auf dem vorne zu lesen ist "Ich bin schizophren" und auf dem Rücken: "Ich auch".)

Mein Pfad, wird bestimmt von andern wiederum als 'sumpfig' taxiert werden. :D
Gruss Orbit
 

Schnapprollo

Registriertes Mitglied
Moinz,

Toni schrieb:
Würde das aber nicht bedeuten, dass seit Beginn des (höchst umstrittenen) Urknalls, wo ja noch alle Materie dieses Universums auf sehr engem Raum versammelt war und somit jeder irgendwie erzeugte Lichtstrahl auch jeden Punkt dieses Mini-Universums erreichte, auch heute noch unterwegs ist (so lange er nicht irgendwo absorbiert wurde) und deshalb das Universum gar nicht größer sein kann, als das, was wir heute davon sehen??

Wenn es den Urknall so gegeben hätte: Ja. Du brauchst dir aber für eine Messung keine Hoffnungen machen, weil diese Welle mit der Expansion immernoch 'am Entstehen' ist (also weder Wellenlänge noch Frequenz sind feste Größen), damit noch in die Unschärferelationen fäll und genau dadurch prinzipiell nicht messbar ist. Sollte die Expansion dieses Urknallszenarios zum stehen kommen, wäre sie für den Augenblick des 'Anhaltens' messbar.

wo ja noch alle Materie dieses Universums auf sehr engem Raum versammelt war und somit jeder irgendwie erzeugte Lichtstrahl auch jeden Punkt dieses Mini-Universums erreichte,

... halt ich aber auch in diesem Szenario für ein Gerücht. Denn wenn Raum und Zeit in diesem Mini-Universum ebenfalls 'verkleinert' waren, hat kein Lichtstrahl jemals von einem Ende das andere Ende erreicht (LG-Grenze! und c=konst.).

Das hieße also, dass es hinter den am weitesten entfernten, gerade noch sichtbaren Objekten des Universums nichts anderes mehr gäbe und wir dann doch im wahren Mittelpunkt dieses Universums sitzen??!

Nein. Orbit hat das ja schon beantwortet. Vielleicht zur besseren Vorstellung. Jeder Beobachter sitzt im Mittelpunkt (seines) des Universums. Dein Universum ist sicher genauso groß wie meins und überschneidet sich im großen und ganzen, aber die Grenzen (Ereignishorizont) meines Universums sind schonmal um ~145 km nach Osten verschoben - ich sehe was, was du nicht siehst :p ;).


Wenn ich diese Sätze richtig deute, bist Du also prinzipiell nicht gegen meinen eingangs dargelegten "Gedankengang" von der Wirkung von Strahlungsenergie auf den Raum als solchen, indem Du von einem möglichen "Energie-Raum-Äquivalent" sprichst?

Jein, ich möchte mich nicht festlegen, ob die Wirkung von Strahlung den Raum ausdehnt (weil Energie nunmal die Angewohnheit hat sich gleichmässig zu verdünnen und einem Fixpunkt zustrebt), die Raumexpansion 'nur' Einfluß auf die Eigenschaft der Strahlung (Rotverschiebung -> 3°K-Strahlung) hat oder die Realität eine Mischung aus beidem ist. Dazu ist mir der Untergrund auf dem die Gerüste der 'wissenschaftlichen' Modelle stehen zu sumpfig.


... herzliche Grüße aus meinem Universum, ~145 km östlich von Dessau :) ...
Gunter
 
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