die Moleküle aus denen Leben entsteht

ispom

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die Moleküle aus denen Leben entsteht

mit dem
Byrd Green Bank Telescope (GBT) in West Virginia.
wurden vor kurzem Entdeckungen gemacht, die in der 35jährigen geschichte der Suche nach den Bausteinen des Lebens beispiellos sind:

Lange bevor sich die Erde geformt hat, waren im Weltall Prozesse im Gang, die vermutlich dazu geführt haben, daß so schnell nach der Bildung des Himmelskörpers Erde auf diesem auch das Leben anfing.
Die jetzt gefundenen 8 großen Moleküle sind aus kleineren entstanden.

The GBT discoveries have been made in just two prototypical interstellar clouds. The molecules acetamide (CH3CONH2), cyclopropenone (H2C3O), propenal (CH2CHCHO), propanal (CH3CH2CHO), and ketenimine (CH2CNH) were found in a cloud called Sagittarius B2(N), which is near the center of our Milky Way Galaxy

The molecules methyl-cyano-diacetylene (CH3C5N), methyl-triacetylene (CH3C6H), and cyanoallene (CH2CCHCN) were found in the starless Taurus Molecular Cloud (TMC-1)

in 2006, the scientists discovered acetamide (CH3CONH2), which can be formed when a previously-discovered neutral molecule called formamide (HCONH2) combines with radicals such as CH2 and CH3, also previously discovered.

Acetamid ist besonders interessant, weil es ein Peptid enthält, das Aminosäuren zusamenhält, auf daß sie Proteine formen können.

Alles sehr interessant zu erfahren, aber imho fehlt da etwas ganz entscheidendes, damit die Proteine dann auch loslaufen und sich vermehren.
Dieses etwas zu entdecken könnte die nächste große Revolution in den Naturwissenschaften bedeuten

meint Ispom
 

Miora

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...ich weiss nicht, was an solchen Meldungen immer so toll sein soll. Es bedeutet lediglich, dass sich SEHR einfache organische Moleküle in Bereichen Bilden, in den die entsprechenden Elemente vorhanden sind. Von Bausteinen des Lebens zu sprechen, halte ich für einen aufgeblasenen Witz. Mich würde es höchstens wundern, wenn sich solche Moleküle nicht in Gegenwart von C, H, N und O bilden würden...

Gruss,
Miora
 

gekochteshirn

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Gute Tageszeit,

...ich weiss nicht, was an solchen Meldungen immer so toll sein soll.

für mich gibt es einen ganz tollen Punkt - diese Entdeckungen verwerfen das Dogma über die Unikalität unserer Existenz. Diesen Beobachtungen nach entwickelt sich das Leben zwangsläufig, sobald geeignete Umweltbedingungen auftreten. Natürlich bedarf es für diese Moleküle blos das Vorhandensein der Elemente und der Energie, der liebe "Zufall" macht den Rest. Nur galt diese "Chemische Evolution" noch vor 20 Jahren ausschliesslich an die Erde gebunden. Eine Generation später - und wir betrachten diese Vorgänge als normal. Das ist das Tolle!

Eine völlig andere Frage wäre natürlich, wieweit dieses Leben dann kommt.

Gruss aus Aachen,
Igor.
 

ispom

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..Von Bausteinen des Lebens zu sprechen, halte ich für einen aufgeblasenen Witz.. Mich würde es höchstens wundern, wenn sich solche Moleküle nicht in Gegenwart von C, H, N und O bilden würden...

Das würde dich mit deinem heutigen Wissen wundern, Miora,
die großen Astronomen vor 50 Jahren hielten das aber für einen "aufgeblasenen Witz" :)

erinnert sich Ispom
 

ispom

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@ gekochtes Hirn

darf ich Deinen Beitrag als Zustimmung zu meiner Ansicht auffassen, Igor?

fragt Ispom
 

gekochteshirn

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nicht ganz,

insofern, dass ich diese 'Vorarbeit' der Sterne als Bausteine des organischen Lebens anerkenne, schon.

In einem Punkt gebe ich aber auch Miora recht. Mittlerweile gilt es als erwiesen, dass einfache organische Verbindungen - bishin zu einigen Aminosäuren zwangsläufig in Materiewolken unter Einwirkung von Strahlung entstehen.

Was für mich die grosse Leistung ist - ist die Akzeptanz welche die Panspermie, auch wenn nur teilweise, im letzten Jahrzehnt erreicht hat.

Gruss aus Aachen,
Igor.
 

mac

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Hallo Igor,

Was für mich die grosse Leistung ist - ist die Akzeptanz welche die Panspermie, auch wenn nur teilweise, im letzten Jahrzehnt erreicht hat.
unter Panspermie verstehe ich den Glauben, daß das Leben sich über das Universum ausbreitet aus einer (unbekannten) Keimzelle, also daß alles Leben im Universum nur an einer Stelle entstanden ist und nicht sich unabhängig voneinander immer wieder neu entwickelt.

Aus Deinen Posts schließe ich aber daß Du diesen Begriff anders verstehst?

Herzliche Grüße

MAC
 

gekochteshirn

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Hallo MAC,

stimmt, war ein flappsiger Ausdruck. Ich wollte nur betonen, dass die Zutaten für die 'Ursuppe' wahrscheinlicher nicht auf der Erde gekocht wurden, sondern von aussen auf unseren 'Herd' gelangt sind, der zufällig auch noch an war.

Gruss aus Aachen,
Igor.
 

Toni

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Hallo Igor,
Ich wollte nur betonen, dass die Zutaten für die 'Ursuppe' wahrscheinlicher nicht auf der Erde gekocht wurden, sondern von aussen auf unseren 'Herd' gelangt sind, der zufällig auch noch an war.
Die Zutaten wurden in den "Herd" mit "eingebaut", wie einige Forscher vermuten, und sind schon in den Planetesimale vorhanden gewesen, denn die ersten Schwefel verarbeitenden Bakterien entwickelten sich auf dem tiefsten Grunde der Ozeane, angelagert an sogenannte "Black Smoker".

Rauchende Grüße von :)
Toni
 

ispom

Registriertes Mitglied
. Ich wollte nur betonen, dass die Zutaten für die 'Ursuppe' wahrscheinlicher nicht auf der Erde gekocht wurden, sondern von aussen auf unseren 'Herd' gelangt sind, der zufällig auch noch an war.

.


das ist die heute am plausibelsten klingende Erklärung, der ich mich anschließe,

aber angesichts der vieln Überraschungen, die es in den letzten jahrzehnten gab, würde ich mich auch nicht sehr wundern,
wenn Hoyle und Wickra.. , die glauben, in einigen riesenwolken Bakterien festgestellt zu haben,
auch recht behalten...
denn einige Argumente, die sie in ihrem Buch
(Leben aus dem All, dtsche Erstausgabe 2000, Frankfurt)
anführen, sind nicht zu entkräften.

Wir sind Abkömmlinge eines biologischen Systems, das die gesamte Galaxis umfaßt.
Das irdische Leben begann nicht auf unserem Heimatplaneten, es kam aus der Tiefe des Alls und wird auch weiterhin aus dieser Quelle gespeist.

panspermatische Grüße von Ispom
 

mac

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Hallo,

hier stimme ich Miora ganz und gar zu!
...ich weiss nicht, was an solchen Meldungen immer so toll sein soll.
Ich hab' dabei immer den Eindruck, nur weil wir diese Verbindungen der Organik zuordnen, assoziieren viele Menschen damit = Leben. Das ist aber genau so wenig gerechtfertigt, wie aus der bloßen Existenz von Wasser den Schluß zu ziehen, da muß Leben im Spiel sein. Zumindest Chemiker werden das aber auch schon länger als 20 Jahre wissen.

das ist die heute am plausibelsten klingende Erklärung, der ich mich anschließe,

aber angesichts der vieln Überraschungen, die es in den letzten jahrzehnten gab, würde ich mich auch nicht sehr wundern,
wenn Hoyle und Wickra.. , die glauben, in einigen riesenwolken Bakterien festgestellt zu haben,
auch recht behalten...
denn einige Argumente, die sie in ihrem Buch
(Leben aus dem All, dtsche Erstausgabe 2000, Frankfurt)
anführen, sind nicht zu entkräften.
ja, nur wenn ich eine Behauptung weder beweisen noch widerlegen kann, dann hat sie einen mit 'Glauben' vergleichbaren Status.

Herzliche Grüße

MAC

PS Wir haben darüber (Bakterien in Molekülwolken) in diesem Thread ausgiebig diskutiert.
 

ispom

Registriertes Mitglied
.

ja, nur wenn ich eine Behauptung weder beweisen noch widerlegen kann, dann hat sie einen mit 'Glauben' vergleichbaren Status.

Herzliche Grüße

MAC

PS Wir haben darüber (Bakterien in Molekülwolken) in diesem Thread ausgiebig diskutiert.

achja, jetzt erinnere ich mich auch wieder.
aber der Spektrenvergleich (Ansammlung von Bakterien - interstellare Saubwolken) ist und bleibt eindrucksvoll,
und die Karten und Beschreibungen, die die Verbreitung von Seuchen schilder, ebenso....

ich halte Hoyle weder für bewiesen noch widerlegt,man muß abwarten

geduldige Grüße von Ispom
 

mac

Registriertes Mitglied
Hallo ispom,

... ist und bleibt eindrucksvoll,
und die Karten und Beschreibungen, die die Verbreitung von Seuchen schilder, ebenso....
Du meinst hier die Datensammlung 'where is George' und ihre Auswertung? Wäre ein (interessantes) anderes Thema.

Herzliche Grüße

MAC
 

ispom

Registriertes Mitglied
Hallo ispom,

Du meinst hier die Datensammlung 'where is George' und ihre Auswertung? Wäre ein (interessantes) anderes Thema.

Herzliche Grüße

MAC
nein, mac, ich meine die in dem genannten Buch von Hoyle beschriebenen Ausbreitungswege von Seuchen (wie Pest) und Krankheiten (wie Keuchhusten) in historischen Zeiten, als man diese Verbreitung noch nicht durch den Reiseverkehr erklären konnte.

Gruß von Ispom
 

gekochteshirn

Registriertes Mitglied
Gute Tageszeit,

@Toni:

Das ist strittig. Man nimmt an Planetenbildung sei ein exotermer Prozess, welchen die organischen Verbindungen, auch wenn wahrscheinlich in der protoplanetaren Scheibe vorhanden, nicht in ausreichendem Maße überdauern haben könnten.

@ispom:

Mich würde interessieren, wie man allein durch Spektralanalyse zu solchen Schlüssen kommt. Sie liefern schliesslich nicht die molekulare Struktur, sondern nur die Zusammensetzung der Wolke.

Gruss aus Aachen,
Igor.
 

Schnapprollo

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Hi alle miteinand,

Mich würde interessieren, wie man allein durch Spektralanalyse zu solchen Schlüssen kommt. Sie liefern schliesslich nicht die molekulare Struktur, sondern nur die Zusammensetzung der Wolke.

Eben doch: in den sog. Molekülspektren, die ihre eigenen Emissions- bzw. Absorbtionsmuster nach ganz spezifischer Molekülschwingung haben.

Gruss
Gunter
 

ispom

Registriertes Mitglied
Eben doch: in den sog. Molekülspektren, die ihre eigenen Emissions- bzw. Absorbtionsmuster nach ganz spezifischer Molekülschwingung haben.

so ist es , diese Infrarotabsorptionsspektroskopie macht es möglich,

mehr über das Ergebnis hier:

he must have looked through hundreds and hundreds of spectra to fit the infrared data among organics. And then quite suddenly as soon as he moved to biological specimens, that fit it better than anything else.

http://www.panspermia.org/hoylintv.htm

mehr noch hier:

http://www.actionbioscience.org/newfrontiers/wickramasinghe/wick_hoyle.html

bin zu müde, da noch ein passendes Zitat zu suchen

augenzufallende Grüße von Ispom
 

ispom

Registriertes Mitglied
Der überwiegende Teil der organischen Materie auf der Erde ist biologischen Ursprungs. Könnten sich nicht ähnliche Prozesse in den interstellaren Molekülwolken abspielen?
Die polyaromatischen Kohlenwasserstoffe, die dort so reichlich vorhanden sind, könnten vielleicht ähnlich zustande gekommen sein wie die „organic pollutants“ unserer Städte - Produkte biologischen Abbaus, auch die ja biologisch erzeugten fossilen Brennstoffe….
also eine kosmische Mikrobiologie in den interstellar Wolken.

Die panspermia theory, die Hoyle und W. vorgeschlagen haben, läßt den Schluß zu, daß der interstellare Raum sowohl ein Friedhof des kosmischen Lebens sowie gleichzeitig seine Wiege sein könnte.

Nur ein sehr kleiner Teil (viel weniger als ein ppb) der interstellaren Bakterien muß seine Lebensfähigkeit gegen die dortigen Umweltbedingungen behaupten,
in dichten abgeschirmten Teilen der Wolke behütet sein, damit die Panspermie weiter besteht.

Hoyle und W. meinen, der gesunde Menschenverstand schreibt vor, daß diese Überlebens- Rate unvermeidbar ist.

Was spricht dagegen?

fragt Ispom
 

gekochteshirn

Registriertes Mitglied
Gute Tageszeit,

@Schnaprollo:

danke für den Hinweis. Das man eine solch folgenreiche Entwicklung verpennen kann, ist a schon peinlich.

@ispom:

Auch wenn es verlockend ist und in den Materienwolken durchaus für das kohlenstoffbasierte Leben annemmbare Bedingungen existieren könnten, ist für mich das Vorhandensein von aromatischen Kohlenwasserstoffen zwar ein Indiz für mögliches Leben, aber eben nicht dessen Beweis.

Aber ich lese mich besser erst in die Materie ein, bevor ich was konkretes dazu verlauten lasse.

Gruss aus Aachen,
Igor.
 

ODIN³

Gesperrt
Möchte noch anfügen:

das man letztens in ca. glaube es waren 6000m tiefe...oder mehr im Felsgestein
bakterieähnliche Lebe..wesen fand die wohl ausschliesslich aus der Kombination von Mineralien entstanden....

D.h. für mich das Leben genauso verbreitet im All ist wie die Materie selbst.
Ob diese allerdings Denkt..überlasse ich euch zu entscheiden...

Wie auch immer um Sterne herum entstehen genug Bausteine....

Gruß
ODIN³
 
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