Gefahren durch die Experimente am CERN - LHC

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Orbit

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Mit Plagas Paper dürfte die Diskussion um die LHC-Risiken in eine neue Runde gehen. Auf 'achtphasen' wird Plaga wohl nach dem abgehalfterten Rössler die neue Galionsfigur werden.
Mich als Laien beeindruckt natürlich schon, wenn der auf BHs spezialisierte Theoretiker Bernhard nicht gleich den Wurm erkennt, der in Plagas Paper stecken könnte, und weniger beeindruckt bin ich deshalb von den ersten Versuchen, Plaga die Qualifikation abzusprechen. :)
Beeindrucken tut mich natürlich auch, wenn Plaga am Schluss dem von mir hoch verehrten Nobelpreisträger Gerhard t'Hooft für kritische Anmerkungen dankt.

Orbit
 

ralfkannenberg

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Mit Plagas Paper dürfte die Diskussion um die LHC-Risiken in eine neue Runde gehen. Auf 'achtphasen' wird Plaga wohl nach dem abgehalfterten Rössler die neue Galionsfigur werden.

Hallo zusammen,

wie ich bisher verstanden habe nennt Dr. R.Plaga lediglich einen Fall, der bei der Betrachtung der Weissen Zwerge übersehen wurde, welches er im Abschnitt 5 zusasmmenfasst:

5 Does the observed existence of old white dwarfs with a low magnetic field rule out “dangerous” quasistable black holes?

The doubt raised into the generality of one argument if G & M in this section applies to all scenarios discussed in the introduction. In the text following their eq. (E.2) G & M formulate the following assumption:

M_min > 3 M_5 (7)

Thereby G & M introduce the assumption that mBHs in general have a minimal mass Mmin that exceeds the new Planck scale by at least a factor 3. This constraint is motivated by the fact that the thermodynamical, semiclassical treatment of mBHs in their “scenario 1” is expected to be reliable within this mass range. This is certainly a most reasonable argument for all purposes of pure research, e.g. when predicting collider signatures etc.. However, it does not mean that mBHs below M_min cannot be produced. It rather means that we are presently unable to reliably predict the behaviour of such mBHs [8] .
This fact raises a fundamental doubt about G & M’s exclusion of “dangerous mBHs” by way of observing a certain class of white dwarfs. The exclusion depends on their careful and detailed demonstration in their section 5 that “dangerous” mBHs are stopped in white dwarfs after their production in collisions of cosmic rays. However, this demonstration is based on an assumed validity of the semiclassical approximation. mBHs deep in the “quantum gravity” regime (violating eq.(7)) might behave differently and escape white dwarfs, just as they could escape ordinary stars in the semiclassical approximation.
Concluding, G & M have not demonstrated that white dwarfs stop cosmic-ray produced mBHs in general. Their exclusion of dangerous mBHs thus remains not definite.
Bemerkungen:
1. ausserhalb der Überschrift fett hervorgehobene Texte von mir
2. tiefgestellte Indizes habe ich mit underline ("_") gekennzeichnet
3. Referenzen habe ich mit eckigen Klammern "[", "]" gekennzeichnet


Konkret können also gemäss Dr.Plaga zusätzlich auch mBHs mit Massen unter M_min erzeugt werden, über deren Verhalten man derzeit keine Aussagen gewinnen kann.

Daraus leitet er folgenden Zweifel an G & M's Herleitung ab: Gefährliche mBH's würden gemäss G & M. bei gewählten semiklassischen Ansatz in den Weissen Zwergen abgebremst und dort verbleiben, aber die "übersehenen" mBH's mit kleinerer Masse als könnten sich anders verhalten und den Weissen Zwergen entkommen.

Bis hierhin bin ich zunächst noch einverstanden; das würde also bedeuten, dass diese leichteren mBH's vom Weissen Zwerg wegfliegen, aber im Erdinneren verbleiben.

Hier meine 1. Zwischenfrage: Hätten solche leichteren mBH's nicht seit Beginn der Erde in der kosmischen Strahlung erzeugt und sich im Erdinneren ansammeln müssen ? Wenn ja, dann genügen 4.3 Milliarden Jahre nicht, um einen Planeten vom Typ der Erde zu zerstören.

Dem folgt sich eine 2.Zwischenfrage an: Was ist mit den Neutronensternen ?
Dr. Plaga erwähnt diese (soweit ich gesehen habe) nur am Rande und nennt hier im Wesentlichen nur einen Einwand auf Seite 2 unten:

Similar arguments applied to planets and ordinary stars are shown to fail to provide general safety limits, because all neutral cosmic-ray produced mBHs are shown to escape these bodies. Such arguments remain not completely definite for neutron stars because it remains unclear if cosmic rays with sufficient energy reach their surface.
Bemerkung: erneut fett hervorgehoben von mir

Hier stellt sich also die Frage, ob die (welche eigentlich: Die mit genügend grosser oder die mit genügend kleiner Energie) den Neutronenstern überhaupt erreichen können; offenbar zielt Dr.Plaga hier darauf ab, dass diese zwar nicht wegfliegen, aber dennoch dem Neutronenstern nichts anhaben können, weil sie den Neutronenstern nicht erreichen. Das mpüsste sich aber bei Doppelsternsystemen, bei denen ein Partner ein Neutronenstern ist, bemerkbar machen:

Somit noch meine 3.Zwischenfrage: Ich kann bei Dr.Plaga das von G & M ab der Seite 46 genannte Szenario von Doppelsternsystemen, bei denen ein Partner ein Neutronenstern ist und so ein mBH wesentliche Auswirkungen den Partnerstern hätte, nicht finden.


Freundliche Grüsse, Ralf
 
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H

Hugo

Gast
Hallo,

auf Seite 6 kommt er auch nochmal auf die Neutronensterne zu sprechen

Disturbingly the effects of such a mBH on a white dwarf or neutron star would be negligible.

und die folgenden Zeilen. Allerdings versteh ich den Inhalt seiner Aussagen hier nicht wirklich.

So wie ich das Papier verstehe sieht er das Risiko wohl eher weniger darin, daß die Erde von einem MBH verschluckt werden könnte.
Sondern eher darin, daß durch die Hawkingstrahlung riesige Mengen an Energie freigesetzt werden könnten (Stöckers Relictkraftwerk), die der Erde als ganzes oder zumindest der direkten Umgebung des CERN erheblichen Schaden zufügen könnten. (Stichwörter: gewaltige Explosionen, starke Erwärmung der Erde, weltweite Erdbeben)

In Abschnitt 3 spricht er irgendwo von 17000 Tonnen die pro Jahr in Energie umgewandelt werden. Bei einer Erdmasse von 5,974*10^24kg wären das immer noch 3,5*10^17 Jahre bis die Erde vollständig in Energiestrahlung übergegangen wäre.

Das vermittelt mir eben den Eindruck, daß er die Gefahr eher in der erzeugten Energie sieht und nicht in der Wachstumsgeschwindigkeit des MBH.

Habe ich das so richtig verstanden?

Gruß
Hugo
 

ralfkannenberg

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So wie ich das Papier verstehe sieht er das Risiko wohl eher weniger darin, daß die Erde von einem MBH verschluckt werden könnte.
Sondern eher darin, daß durch die Hawkingstrahlung riesige Mengen an Energie freigesetzt werden könnten (Stöckers Relictkraftwerk), die der Erde als ganzes oder zumindest der direkten Umgebung des CERN erheblichen Schaden zufügen könnten. (Stichwörter: gewaltige Explosionen, starke Erwärmung der Erde, weltweite Erdbeben)

Hallo Hugo,

das ist mir auch aufgefallen, habe mich damit aber bislang nicht beschäftigt, nicht zuletzt auch deswegen, weil mir momentan nicht ganz klar ist, wie mehr Energie herauskommen kann als man in den Teilchenbeschleuniger hineingesteckt hat. Ich will aber nicht vorgreifen - ich habe mir diesen Aspekt nicht näher angeschaut und wäre auch froh, wenn das jemand von den Physikern im Forum tun könnte.


In Abschnitt 3 spricht er irgendwo von 17000 Tonnen die pro Jahr in Energie umgewandelt werden. Bei einer Erdmasse von 5,974*10^24kg wären das immer noch 3,5*10^17 Jahre bis die Erde vollständig in Energiestrahlung übergegangen wäre.

Wenn man bedenkt, dass das Alter des Universums gut 10^17 Sekunden (also nicht Jahre) beträgt ist das zunächst beruhigend. Vielleicht könnte man aber damit Kraftwerke bauen und die fossilen Brennstoffe schonen, so gesehen würde ich die Patentierung sogar gutheissen.

"Vielleicht", "eventuell", "möglicherweise" und viele Konjunktive .......


Das vermittelt mir eben den Eindruck, daß er die Gefahr eher in der erzeugten Energie sieht und nicht in der Wachstumsgeschwindigkeit des MBH.

Habe ich das so richtig verstanden?

Jedenfalls wäre ich nicht sehr überascht, wenn dem so wäre :)

Aber aus Zeitmangel möchte ich hier die endgültige Bewertung den Spezialisten überlassen.


Freundliche Grüsse, Ralf
 
Zuletzt bearbeitet:

Bernhard

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Das vermittelt mir eben den Eindruck, daß er die Gefahr eher in der erzeugten Energie sieht und nicht in der Wachstumsgeschwindigkeit des MBH.

Habe ich das so richtig verstanden?

Hallo Hugo,

absolut richtig verstanden. Trotzdem würden aus technischer Sicht auch solche Szenarien durchaus für eine Aufschiebung/Stop der vorgesehenen Experimente vorerst ausreichen, solange keine weiteren Details bekannt sind. Ich persönlich fände auch eine künstliche Erhöhung der natürlichen Radioaktivität problematisch (s. Debatte um Atommüll). Zumindest müßte die Öffentlichkeit über so etwas aufgeklärt werden, schon wegen des zugehörigen erhöhten Krebsrisikos. Die von R. Uebbing eingeforderten Grenzwertberechnungen müssten in so einem Fall durchgeführt werden. Zumindest wäre das aus meiner Sicht definitiv erwünscht. Ist natürlich auch ein ziemlich politisches Thema.

Bevor man hier jedoch einfach "loslegt" sollte man auf jeden Fall das Argument mit der kosmischen Höhenstrahlung berücksichtigen und sehr genau untersuchen. Das ist sozusagen immer wieder die Rückbesinnung auf die Vernunft.
Gruß

Bernhard
 

mac

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Hallo,

Ich bin jetzt gerade in dem Plaga Paper bis zur Seite 5 vorgedrungen. Was ich bisher gar nicht verstehe, warum er diese Beispiele auf Seite 5 bringt? (In 0,15+2,2 ms 0,54 kg)

Wenn das so zuträfe, dann wäre ein solches MBH (bei exponentiellem Wachstum) nach weniger als 0,05 ms (weniger als 15 km Strecke) oder, wenn es ein Gewicht von 5E-15 kg überschreitet, nicht mehr in der Lage die Erde zu verlassen. Wo sind die denn dann geblieben?

Oder habe ich da was gründlich missverstanden?

Herzliche Grüße

MAC
 

Orbit

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...weil mir momentan nicht ganz klar ist, wie mehr Energie herauskommen kann als man in den Teilchenbeschleuniger hineingesteckt hat.

Hallo Ralf
Ich bin zwar nicht Physiker; aber ich frage mich, ob Du da nicht die potenzielle Energie vergessen hast, welche eben nach E = mc^2 in der Masse steckt, und bei 17'000 Tonnen Materie wären das 1,528E24 Joule, was 4,84E10 Megawatt ergäbe.
Orbit
 

Orbit

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Könnte es sein, dass Plaga mit
LM^3 = 8*hquer^2/G*pi = 6,36E-44 mkg^3
eine neue Naturkonstante vorschlägt, die eine Art Energieumwandlungs-Konstante für BHs wäre?

Orbit
 

ralfkannenberg

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Ich bin zwar nicht Physiker; aber ich frage mich, ob Du da nicht die potenzielle Energie vergessen hast, welche eben nach E = mc^2 in der Masse steckt, und bei 17'000 Tonnen Materie wären das 1,528E24 Joule, was 4,84E10 Megawatt ergäbe.

Hallo Orbit,

ich sehe nicht, woher diese 17000 Tonnen Masse kommen sollen - die Masse von so einem Schwarze Loch-artigen Gebilde hängt doch von der Energie ab, die man am LHC erreichen kann.

Des weiteren verstehe ich auch folgenden Satz im Paper von Dr.Plaga, Seite 4, nicht (Zwischenfrage Kannenberg Nr.4):
A collider-produced mBH that has been captured and slowed down to thermal velocities, accretes and quickly grows by the “subatomic accretion mechanism” characterised in section 4.2 of G & M. According to their eq.(4.22) it will take about 0.15 msec until the so called “electromagnetic radius” reaches atomic sizes [6] .
Bemerkung: fett hervorgehoben von mir

Von einem "quickly grow" kann ich bei G & M. im Abschnitt 4.2 und im Umfeld von der Gleichung 4.22 nichts sehen - kann mir da mal jemand einen Tipp geben ?


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Orbit

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ich sehe nicht, woher diese 17000 Tonnen Masse kommen sollen - die Masse von so einem Schwarze Loch-artigen Gebilde hängt doch von der Energie ab, die man am LHC erreichen kann.

Ralf
Woher die kommen, rechnet Plaga ja vor. :)
Ich habe die sich aus seinen Berechnungen ergebende Fress-, respektive Umwandlungsrate in meinem letzten Beitrag angegeben. Ob seine Rechnung stimmt, kann ich nicht beurteilen.
Die Betriebsenergie des Beschleunigers ist lediglich die Aktivierungsenergie, welche zur Erzeugung von MBHs nötig ist. Die frei werdende Energie wäre aber viel grösser; denn da würde die Masse 1 zu 1 in Hawkingstrahlung umgewandelt. Hier würde also nicht nur Bindungsenergie frei wie bei den Spaltungs- und Fusionsprozessen, sondern die gesamte Masse würde als Strahlung freigesetzt. Der sog. Massenverlust wäre 100%.

Orbit
 

galileo2609

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Hallo zusammen,

interessantes paper, das der Plaga da präsentiert. Abgesehen davon, dass es Rössler (keine Hawking-Strahlung) widerspricht, ist es eine Denksportaufgabe aus eigenen Stücken.

Beim ersten Durchlesen fällt mir folgendes auf:

  1. Plaga entwirft sein Szenario eines nicht zerfallenden MBH bei bestehender Hawking-Strahlung
  2. damit das nicht nach den bei Giddings/Mangano (G/M) angenommenen 10^-27 s zerstrahlt, kommt die eigene Berechnung für die Zerfallszeit mit seiner Gleichung 1 nach Casadio/Harms (C/H): 2s
  3. seine Folgerung: das MBH erreicht das makroskopische Akkretions-Regime
  4. damit das wiederum gelingt, setzt er im Gegensatz zu C/H fest, dass das für alle zusätzlichen Dimensionen gilt
  5. nach dem Erreichen des makroskopischen Regimes kommt der eigentliche Clou: Plaga nimmt einfach die Hawking-Strahlung als Eddington-Leuchtkraft her, die mit der völlig willkürlich festgesetzten Effizenz (Anteil der Umwandlung der akkretierten Masse in Strahlung), η=1, sozusagen 'anschaulich' gleichgesetzt wird
Und das war's dann. So schaukelt sich das MBH gemütlich durch die Erde, akkretiert und zerstrahlt, akkretiert und zerstrahlt. Da ist einiges im Argen, was sich noch anzuschauen lohnt.

Nachdem Rössler ausgelutscht ist, immerhin eine neue Herausforderung. :)

Soweit erstmal, galileo2609
 

Centurio

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Der wesentliche Punkt in Plaga's Überlegungen ist, dass er auf einen bisher nicht beachteten Mechanismus hinweist, der das Wachstum eines akkretierenden MBH begrenzen würde, nämlich das Eddington Limit, und er motiviert das zusätzlich durch einen (spekulativen) theoretischen Hintergrund, der ein solches MBH im ungünstigsten Fall (nur 5 Dimensionen) denkbar erscheinen lässt.

Er zeigt dann auf, dass ein *einzelnes* solches MBH bei geeigneter Wahl der Parameter einem Weissen Zwerg oder Neutronenstern keinen sichtbaren Schaden zufügen würde, wohl aber der Erde oder der Umgebung des CERN, und zwar nicht, weil es die Erde "auffrisst" (das würde zu lange dauern), sondern wegen der Energiefreisetzung (sehr plastisch: "a major thermonuclear explosion per second"). Auch für andere astronomische Körper (Sterne, Planeten) als solche bestünde in diesem Szenario keine Gefahr, wohl aber für die Biosphäre.

Zunächst sollte man dazu die Sicherheitsstudie von Koch, Bleicher und Stöcker "Exclusion of black hole disaster scenarios at the LHC" http://lanl.arxiv.org/PS_cache/arxiv/pdf/0807/0807.3349v1.pdf lesen, die *alle* Fälle strahlender MBH behandelt, auch dort findet sich schon der Schluß, dass nur eine Zusatzdimension der ungünstigste Fall wäre (FIG. 1), und Plaga's MBH wird dort unter "weak radiation" behandelt.

Weiterhin macht das Papier von Plaga keine Aussage, wie es denkbar sein sollte, dass sich solche am Eddington Limit strahlenden MBH nicht in grosser Zahl in einem Weissen Zwerg, Neutronenstern, oder anderen astronomischen Körper ansammeln und diese damit doch schnell zerstören, oder wie es denkbar sein sollte, dass sich diese Objekte (deren jedes immerhin am Eddington Limit strahlt) zu einem einzigen oder wenigen MBH vereinigen, oder wieso die kosmische Strahlung bisher keine solchen äusserst auffälligen Objekte auf der Erde oder in unserer näheren kosmischen Umgebung produziert hat.

Also: keine Panik. Nihil novi sub sole. Hier hat sich nur jemand an das Eddington Limit erinnert. Das ist lobenswert.
 

mac

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Hallo Galileo,

na, dann hab' ich das ja wenigstens nicht alleine so verstanden. :) Nur mit diesem Szenario hat er sich ja auch schon gleich wieder selbst falsifiziert.

Herzliche Grüße

MAC
 

Centurio

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Wenn ein MBH so schnell akkretiert, dass es nach 20 µs schon 1 kg Masse eingesammelt hat, dann spielt die Geschwindigkeit des ursprünglichen MBH (um die 10 hoch -24 kg) keine Rolle mehr. So ein Objekt würde in der Erdoberfläche sofort gestoppt, sofern die Hawking-Strahlung isotrop ist (Impuls).

Aber vielleicht haben wir jetzt eine ganz neue Erklärung für die vielen Krater auf dem Mond. :D
 

ins#1

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Danke für die Zusammenfassungen galileo2609, Centurio.

Nun muss ich mich fragen, ob man an den Parametern, die bspw. Plaga für seine RS2-Bran (extra-Dimension) benutzt, solange gefummelt werden kann, bis ich von der kosmischen Strahlung meta-stabile mBH bekomme die durch die Erde, die Planeten und die Sonne rauschen (ohne stecken zu bleiben) und zugleich die Weißen Zwerge und Neutronensterne meiden, oder zumindest auf Dauer verschonen. Also die ultimativ kataklysmischen, mit Eddington-Limit akkreditierenden, Massen-Energieumwandler (Einstein sei Dank).
Am LHC sollten sie sich die ersten paar Jahre noch komplett unauffällig verhalten und schön in der Erde verteilen und zu gegebener Zeit, sagen wir 2012, plötzlich aufblühen und ihren embryonalen Status verlassend, die Menschheit aufzehren.
Ganz langsam, vielleicht wie Heuschrecken in Schwärmen über das Land ziehend und wie das Kristallinwesen alles lebende kahlrodend *hust*, aber ich möchte nicht zu weit ausholen - ich war nur so inspiriert von Plagas Modell. Im Sinne der MWI vielleicht nicht mal ein Ding der Unmöglichkeit.

Es muss nur eine mögliche Situation geschaffen werden, in der der LHC die Welt bedroht und alles könnte sich ändern.

Darauf sollte man eine Belohnung aussetzen. 1 Millionen Dollar für den, der ein plausibles Szenario konstruiert. Wenn die Kritiker zusammenlegen, langt es vielleicht. Und als Trostpreis für die, die sich daran versuchen und scheitern, darf man einen Monat lang den beam-dump am LHC ausputzen.

PS: ich melde mich freiwillig als Treuhänder. Kontodaten gibt es per PN. Zahlen sie noch heute. Am 10. September wird es zu spät sein!

:D:D:D

Gruß
ins#1
 
Zuletzt bearbeitet:

ralfkannenberg

Registriertes Mitglied
Es muss nur eine mögliche Situation geschaffen werden, in der der LHC die Welt bedroht und alles könnte sich ändern.

Hallo ins#1,

ohne witzeln zu wollen: Tatsächlich wäre ein solches Szenario genügend, um die Inbetriebnahme zu stoppen.

Darauf sollte man eine Belohnung aussetzen. 1 Millionen Dollar für den, der ein plausibles Szenario konstruiert. Wenn die Kritiker zusammenlegen, langt es vielleicht.

Nein: Das ist Aufgabe der Mainstream-Physiker, das zu leisten. Meinem Verständnis nach ist diese Aufgabe bislang überzeugend gelöst worden. - Dass sich nun fachfremde Akademiker an der Thematik versuchen, ist ein Phänomen, das ich eher in die Rubrik "bemerkenswert" einordnen würde, also konkret, warum so eine Thematik so ein gefundenes Fressen für die "scientific cranks" ist.


Trotz der Zusammenfassungen hier im Forum erkenne ich noch kein Argument, welches meine Einwände 1 und 3 entkräften würde, d.h. in diesen Fällen wären die astronomischen Argumente nach wie vor gültig.

Des weiteren stört mich bei Dr.Plaga ein bisschen, dass er von einem "3.Szenario" spricht und damit etwas Übersehenes suggeriert: Sein Vorschlag ist vielmehr ein "Szenario 1b" mit einem möglichen - und deswegen untersuchenswerten - Impakt auf das astonomische Argument bei Weissen Zwergen sowie etwas wortkarg bei Neutronensternen (das nicht weiter verfolgte Argument, dass diese mBH vielleicht nie die Neutronensterne erreichen würden, unter Nichtbeachtung der Situation bei Doppelsternen mit einer Neutronenstern-Komponente und insgesamt unter Nichtberücksichtigung des astronomischen Argumentes bezüglich der kosmischen Strahlung und dem Lebensalter unserer Erde.


@Orbit: Danke für Deinen Hinweis, damit ist mein Einwand 4 zunächst gegenstandslos geworden: Selbst wenn die Rechnung unzutreffend wäre könnte man hier einen entsprechenden Prozess "hinbiegen".


Freundliche Grüsse, Ralf
 
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Orbit

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Korrektur zu meinem Beitrag 1508

Könnte es sein, dass Plaga mit
LM^3 = 8*hquer^2/G*pi = 6,36E-44 mkg^3
eine neue Naturkonstante vorschlägt, die eine Art Energieumwandlungs-Konstante für BHs wäre?

Der Wert dieser Konstanten wäre 4,244E-58 mkg^3
 

Fragender

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Ich unterbreche eure Unterhaltung ungern, aber ich hätte da noch ein paar Fragen (ich weiss das es simple Fragen, aber bitte beantwortet sie dennoch).

Frage 1: Wann startet der LHC denn nun (weil lhcountdwon.com ist geschlossen)?
Frage 2: Ich weiss ich habe die Frage schon vorher gestellt, aber sie wurde nie wirklich beantwortet: Ist es bewiesen das die Teilchen sich mit beinahlichtgeschwindigkeit bewegen die auf auf unsere Atmosphäre einschlagen?
Frage 3: Herschen beim LHC nicht ganz andere Bedingungen als in der Atmosphäre (Zwei Teilchen die sich mit beinahlichtgeschwindigkeit aufeinander zubewegen und andere Temperaturen)?
Frage 4: Ist das Argument dass Neutronensterne schon 100Millioen Jahre alt sind nicht irrelevant, da wie der name schon sagt sie aus neutronen bestehen und die Kosmischen Schauer aus Protonen oder sind es gerade optimale Bedingungen?
Frage 5: Ich habe es in Frage 3 schon gefragt aber möchte es nochmal konkret hier fragen: Ist es nicht ein vollkommener Unterschied ob nun ein Teilchen mit beinahlichtgeschwindigkeit mit ein ruhendes trifft oder ein Teilchen mit beinahlichtgeschwindigkeit mit ein anderen Teilchen, das ebenso mit beinahlichtgeschwindigkeit "fliegt", zusammenstößt.
Frage 6: Wenn das Worst-Case Szenario eintritt (MBH zerstrahlen nicht) wie lange würde es dauern (die 5Milliarden sind schlüßig aufgrund der Neutronensterne)? Wenn es eintritt würde ja nicht nur eins entstehen sondern in laufe der Zeit Millionen und somit wären die 5Milliarden Jahre Akredationszeit drastisch und vorallem tödlich reduziert.

Ich weiß dass jene Fragen nicht die Schwersten sind aber bitte beantwortet sie;)
 
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ralfkannenberg

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Ich unterbreche eure Unterhaltung ungern, aber ich hätte da noch ein paar Fragen (ich weiss das es simple Fragen, aber bitte beantwortet sie dennoch).

Hallo Fragender,

mit Ausnahme der Frage 1, die keine fachliche Frage ist, wurden alle Fragen schon zur Genüge beantwortet.


Warum stellst Du sie also erneut ? Macht es Dir Spass, die User dieses Forums zu beschäftigen ?


Ralf Kannenberg
 

ralfkannenberg

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Frage 2: Ich weiss ich habe die Frage schon vorher gestellt, aber sie wurde nie wirklich beantwortet: Ist es bewiesen das die Teilchen sich mit beinahlichtgeschwindigkeit bewegen die auf auf unsere Atmosphäre einschlagen?
Frage 3: Herschen beim LHC nicht ganz andere Bedingungen als in der Atmosphäre (Zwei Teilchen die sich mit beinahlichtgeschwindigkeit aufeinander zubewegen und andere Temperaturen)?
(...)
Frage 5: Ich habe es in Frage 3 schon gefragt aber möchte es nochmal konkret hier fragen: Ist es nicht ein vollkommener Unterschied ob nun ein Teilchen mit beinahlichtgeschwindigkeit mit ein ruhendes trifft oder ein Teilchen mit beinahlichtgeschwindigkeit mit ein anderen Teilchen, das ebenso mit beinahlichtgeschwindigkeit "fliegt", zusammenstößt.

Hallo Fragender,

ich will diesen Fragekomplex mit einer einfachen Gegenfrage beantworten:

Was ist der Unterschied, wenn ein Auto mit 100 km/h auf ein stehendes Auto auffährt oder wenn zwei Autos mit ja 50 km/h frontal zusammenstossen ?


Freundliche Grüsse, Ralf


P.S. Bei relativistischen Geschwindigkeiten muss darf man nicht mehr der Bequemlichkeit halber einfach addieren, sondern muss die relativistische Geschwindigkeitsaddition verwenden.
 
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