Mit Plagas Paper dürfte die Diskussion um die LHC-Risiken in eine neue Runde gehen. Auf 'achtphasen' wird Plaga wohl nach dem abgehalfterten Rössler die neue Galionsfigur werden.
Hallo zusammen,
wie ich bisher verstanden habe nennt Dr. R.Plaga lediglich einen Fall, der bei der Betrachtung der Weissen Zwerge übersehen wurde, welches er im Abschnitt 5 zusasmmenfasst:
5 Does the observed existence of old white dwarfs with a low magnetic field rule out “dangerous” quasistable black holes?
The doubt raised into the generality of one argument if G & M in this section applies to all scenarios discussed in the introduction. In the text following their eq. (E.2) G & M formulate the following assumption:
M_min > 3 M_5 (7)
Thereby G & M introduce the assumption that mBHs in general have a minimal mass Mmin that exceeds the new Planck scale by at least a factor 3. This constraint is motivated by the fact that the thermodynamical, semiclassical treatment of mBHs in their “scenario 1” is expected to be reliable within this mass range. This is certainly a most reasonable argument for all purposes of pure research, e.g. when predicting collider signatures etc.. However, it does not mean that mBHs below M_min cannot be produced. It rather means that we are presently unable to reliably predict the behaviour of such mBHs [8] .
This fact raises a fundamental doubt about G & M’s exclusion of “dangerous mBHs” by way of observing a certain class of white dwarfs. The exclusion depends on their careful and detailed demonstration in their section 5 that “dangerous” mBHs are stopped in white dwarfs after their production in collisions of cosmic rays. However, this demonstration is based on an assumed validity of the semiclassical approximation. mBHs deep in the “quantum gravity” regime (violating eq.(7)) might behave differently and escape white dwarfs, just as they could escape ordinary stars in the semiclassical approximation.
Concluding, G & M have not demonstrated that white dwarfs stop cosmic-ray produced mBHs in general. Their exclusion of dangerous mBHs thus remains not definite.
Bemerkungen:
1. ausserhalb der Überschrift
fett hervorgehobene Texte von mir
2. tiefgestellte Indizes habe ich mit underline ("_") gekennzeichnet
3. Referenzen habe ich mit eckigen Klammern "[", "]" gekennzeichnet
Konkret können also gemäss Dr.Plaga zusätzlich auch mBHs mit Massen unter M_min erzeugt werden, über deren Verhalten man derzeit keine Aussagen gewinnen kann.
Daraus leitet er folgenden Zweifel an G & M's Herleitung ab: Gefährliche mBH's würden gemäss G & M. bei gewählten semiklassischen Ansatz in den Weissen Zwergen abgebremst und dort verbleiben, aber die "übersehenen" mBH's mit kleinerer Masse als könnten sich anders verhalten und den Weissen Zwergen entkommen.
Bis hierhin bin ich zunächst noch einverstanden; das würde also bedeuten, dass diese leichteren mBH's vom Weissen Zwerg wegfliegen, aber im Erdinneren verbleiben.
Hier meine 1. Zwischenfrage: Hätten solche leichteren mBH's nicht seit Beginn der Erde in der kosmischen Strahlung erzeugt und sich im Erdinneren ansammeln müssen ? Wenn ja, dann genügen 4.3 Milliarden Jahre nicht, um einen Planeten vom Typ der Erde zu zerstören.
Dem folgt sich eine 2.Zwischenfrage an: Was ist mit den Neutronensternen ?
Dr. Plaga erwähnt diese (soweit ich gesehen habe) nur am Rande und nennt hier im Wesentlichen nur einen Einwand auf Seite 2 unten:
Similar arguments applied to planets and ordinary stars are shown to fail to provide general safety limits, because all neutral cosmic-ray produced mBHs are shown to escape these bodies. Such arguments remain not completely definite for neutron stars because it remains unclear if cosmic rays with sufficient energy reach their surface.
Bemerkung: erneut
fett hervorgehoben von mir
Hier stellt sich also die Frage, ob die (welche eigentlich: Die mit genügend
grosser oder die mit genügend
kleiner Energie) den Neutronenstern überhaupt erreichen können; offenbar zielt Dr.Plaga hier darauf ab, dass diese zwar nicht wegfliegen, aber dennoch dem Neutronenstern nichts anhaben können, weil sie den Neutronenstern nicht erreichen. Das mpüsste sich aber bei
Doppelsternsystemen, bei denen ein Partner ein Neutronenstern ist, bemerkbar machen:
Somit noch meine 3.Zwischenfrage: Ich kann bei Dr.Plaga das von G & M ab der Seite 46 genannte Szenario von Doppelsternsystemen, bei denen ein Partner ein Neutronenstern ist und so ein mBH wesentliche Auswirkungen den Partnerstern hätte, nicht finden.
Freundliche Grüsse, Ralf