Planetenentstehung: Rätselhaftes Verschwinden einer Staubscheibe

astronews.com Redaktion

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Astronomen haben um einen rund 450 Lichtjahre entfernten Stern eine verblüffende Beobachtung gemacht: Mehr als 25 Jahre lang war um die ferne Sonne deutlich ein Ring aus Staub zu sehen, in dem sich vermutlich gerade neue Planeten bildeten. Doch innerhalb weniger Monate war der Staub verschwunden. Jetzt rätseln die Forscher, was um den Stern passiert ist. (6. Juli 2012)

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charlyms

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Hier ist dem Verfasser wohl ein Buchstabendreher unterlaufen: TCY 8241 2652 oder soll es TYC 8241 2652 heissen?
Trotzdem kann ich den Stern bei Simbad nicht finden!
Wer kann weiterhelfen?
Charlyms
 

TomTom333

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Möchte mal meine Vermutung hier zur Diskussion stellen:
Ein Gasriese mit einer sehr hohen Exzentrizität ist auf seinem mehrjährigen Umlauf an den sonnen nächsten Punkt gekommen. Dort hat er die verbleibende Staubscheibe durchpflügt und den größten Teil aufgesaugt, oder dafür gesorgt das der Rest in die Sonne stürzt oder das System verlässt. Da die Scheibe "nur" bis zum Merkur reichte ist sie nicht besonders groß.
Tom
 

Bynaus

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@TomTom: Und warum hat er das nicht bei seinem letzten Durchlauf schon getan?

Das ganze ist schon sehr seltsam, besonders, wenn man bedenkt, dass freier Staub im Sonnensystem sonst eine Verweilzeit von einigen 100000 Jahren hat. So lange dauert es, bis die "Lichtkraft" die Staubteilchen zum Sturz in die Sonne bewegen kann. Sehr kleine Staubteilchen werden allerdings auch aus dem System gepustet, was widerum von der Leuchtkraft abhängt. Vielleicht gabs ja starke Helligkeitsausbrüche auf dem Stern (aber die hätte man sehen müssen?), so dass die Scheibe weggepustet wurde. Ich werd das Paper mal lesen müssen (das Abstract war gestern auf arxiv.org, dort findest du wohl auch die korrekte Nummer, @charlyms).
 

MGZ

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Im Prinzip kann da sicher ein ziemlich großer Planet plötzlich durch die Begegnung mit einem Gasriesen auf einen neuen Orbit genau durch die Staubwolke gegangen sein. In einem neu enstandenen Planetensystem sollte sowas passieren. Wenn die Umlaufdauer gering und die Umlaufbahn relativ exzentrisch ist, geht bestimmt viel Gas in 3 Jahren aus so einer Staubwolke verloren.
 

TomTom333

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@TomTom: Und warum hat er das nicht bei seinem letzten Durchlauf schon getan?

Weil es keinen letzten Durchlauf gab den wir beobachten konnten da dieser (vielleicht) 1000 Jahre her ist.
Eine weitere Erklärung wäre ein "Freefloater" der das System auf der Hälfte der Merkurbahn in einem sehr spitzen Winkel durchpflügt hat.
Es gibt bestimmt noch einige, die uns sicher nicht einfallen , weil wir gerade erst anfangen zu verstehen, was da draußen alles so ab geht....
 

sempre-viva

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Hi Leute
Ich bin nicht oft hier und lese meistens nur interresante Artikel.

Aber wenn schon daran herum getüfftelt wird wie das passieren konnte. Wie währe es wenn wir es einfach zum Bereich der Fiktion verschieben und sagen ;
da hat jemand sein System bereinigt.
Einfach um es später gemüdlicher zu haben.;)
 

sempre-viva

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Allein im All ?

Wissen tuen wir`s alle, wenn irgend etwas halbwegs Intelligentes in Funkreichweite lebt, es bekommt auf jeden Fall unseren Radio und TV Newsletter kostenlos.:rolleyes:
 

Alex74

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Wie schon im anderen Thread gesagt; ich glaube daß wir hier einfach zu wenig wissen. Letztlich nichtmal, ob es hier wirklich eine Staubscheibe gab, diese wurde offenbar nie abgebildet sondern man schloß nur indirekt durch die Infrarotstrahlung auf sie. Das heißt, daß sie evtl. auch eine andere Quelle gehabt haben könnte. Normalerweise sicher nicht wahrscheinlich, aber durch die gemachte Beobachtung muß man das ins Auge fassen.
 

Bynaus

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@TomTom333:

Weil es keinen letzten Durchlauf gab den wir beobachten konnten da dieser (vielleicht) 1000 Jahre her ist.

Ob wir den Durchlauf beobachten können oder nicht hat doch keinen Einfluss darauf, dass der Planet die Scheibe schon damals hätte zerstören müssen (nach deiner Erklärung)... Und einmal zerstört, entsteht eine solche Scheibe nicht einfach neu.

Zudem: nach welchem physikalischen Mechanismus soll ein Planet eine Staubscheibe zum Verschwinden bringen? Er kann sie vielleicht dynamisch etwas aufheizen, ja. Aber letztlich folgen solche Staubteilchen ballistischen Bahnen. Es ist nicht einzusehen, warum ALLE (oder fast alle) diese Bahnen bei einem einmaligen, schnellen Durchlauf eines Planeten entweder 1) hyperbolisch werden oder 2) mit dem Planeten kollidieren sollten. Die Mehrheit der gestörten Bahnen dürften nach etwas dynamischer Heizung 1) immer noch an den Stern gebunden sein und 2) den Planeten verfehlen: womit der Staub eben nicht aus dem System verschwindet.

Ich gebe aber Alex recht: mit einer Ausdehnung "nur" bis zur Merkurbahn (und auch das ist indirekt abgeleitet) ist die Scheibe ohnehin etwas ungewöhlich: sonst reichen solche Scheiben auf bis zu 1000 AU hinaus. Man müsste aber das Paper lesen, um zu sehen, aus welchen Gründen man denn nun genau auf die Anwesenheit einer Scheibe geschlossen hat.
 
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